Kommunalpolitik

Holger Vier will Bürgermeister in Edingen-Neckarhausen werden

Der Ladenburger Unternehmer Holger Vier tritt bei der Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen als parteiloser Kandidat an. Im Gespräch erzählt er, was ihn noch immer mit der Gemeinde verbindet

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Holger Vier will als parteiloser Bewerber Bürgermeister werden. © privat

Edingen-Neckarhausen. In Edingen-Neckarhausen gibt es einen weiteren Bewerber für das Amt des Bürgermeisters: Holger Vier (54) aus Ladenburg. Der Geschäftsführer des Ladenburger Unternehmens büKOM Systemhaus hat auf Anfrage bestätigt, dass er bei der Wahl am 6. November kandidieren wird.

„Nachdem ich erfahren habe, dass unser Bürgermeister scheidet und die Stelle neu besetzt werden muss, habe ich mich entschieden, die Bewerberanzahl zu vergrößern“, schreibt er zu seiner Motivation. „Es ist wichtig für eine Gemeinschaft, dass nicht immer nur Meckern, sondern das Tun unser Handeln bestimmen sollte“, findet er.

Zur Person

  • Holger Vier, Jahrgang 1967, ist in Mannheim geboren und in Neckarhausen aufgewachsen.
  • Die Schule besuchte er in Neckarhausen und Ladenburg.
  • Nach einer Ausbildung in der Industrie erwarb er den Elektromeistertitel im Handwerk.
  • Vier ist Gründer der büKOM Systemhaus GmbH und IT Unternehmer seit mehr als 30 Jahren.
  • Vier ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 14 und 16 Jahren sowie einen Hund.
  • Internet: https://www.facebook.com/Wahl22EDNE

Als Unternehmer seit mehr als 30 Jahren wisse er, was Tun bedeute: „Ich gehe lieber voran als hinterher.“ Obwohl er heute in Ladenburg wohnt, wo auch seine Firma sitzt, ist er mit Neckarhausen noch immer eng verbunden. Hier ist er aufgewachsen, hat die Schule besucht, Fußball gespielt. „Deswegen liegt mir die Gemeinde auch sehr am Herzen“, sagt Vier dem „MM“ und ergänzt: „Wenn man politisch etwas bewegen und für die Gemeinde etwas tun will, dann muss man auch bereit sein, Amt und Verantwortung zu übernehmen.“ Weil bisher vieles in Edingen-Neckarhausen vom Verwaltungsdenken beherrscht worden sei, könne jetzt die Unternehmersicht neue Aspekte bringen.

„Bewusst parteilos“

Als parteiloser Bewerber hat sich Vier bewusst nicht um die Unterstützung einer der Parteien bemüht. Er wolle nicht von Parteien ins Amt gehoben werden und dadurch in gewisse Verbindlichkeiten oder Abhängigkeiten geraten, formuliert Vier. Er sei für alle Parteien offen und werde alle gleich behandeln. „Dass mich eine Mehrheit wählt, ist zumindest unwahrscheinlich“, vermutet er. Aber jeder Bewerber mehr bringe auch eine gewisse Farbe in den Wahlkampf. Wenn das am Ende dazu führe, dass die Qualität insgesamt steige, dann sei das für Edingen-Neckarhausen auf jeden Fall eine tolle Sache.

Seine wichtigste und aktive Beschäftigung der vergangenen Jahre war für Vier die Gründung der der büKOM Systemhaus Gmb, die der IT-Unternehmer seit über 30 Jahren leitet. Außerdem hat er vor 15 Jahren den Bundesverband der IT-Sachverständigen und Gutachter (BISG) gegründet und das Onlineformat im Billard Sport (Turtle Hunter World) aus der Taufe gehoben.

Elektromeister und Fluglehrer

In der Vergangenheit war er nach Ausbildung und Meisterprüfung Inhaber einer Elektrofirma, Ausbilder für Elektrotechnik in einem Pharmakonzer, Inhaber eines Ingenieur-Büros für Elektrotechnik und eines Verlages mit 30 000 Auflage in der Region Schwetzingen und nicht zuletzt Fluglehrer in einer Flugschule in Mannheim für Gyrocopter und Geschäftsführer diverser kleiner weiterer Firmen.

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Fußball spielte er früher in Neckarhausen, beim VFR Mannheim und in Ilvesheim. Außerdem pflegte er die Sportarten Boule, Tischtennis, Billard, Schwimmen und Gleitschirmfliegen. „Vieles davon in Neckarhausen natürlich. Der ein oder andere erinnert sich bestimmt“, sagt er. Damit einher gingen viele Erfolge in seinen fast 55 Jahren in der Region. „Bundesliga durfte ich im Billard und Gleitschirmfliegen erreichen, Fußball spielte ich die höchste Jugendliga beim VFR Mannheim.“

Alles in allem dank zweier gesunder Kinder im Alter von 14 und 16 Jahren „und einer großartigen Frau“ sei das eine gute Basis für die Wahl. „Natürlich gibt es auch immer Rückschläge und Niederlagen im Leben“, formuliert Vier. Diese brauche es aber, und Niederlagen seien wichtiger als viele denken. „Nun gilt es, all diese Erfahrungen zu bündeln und für die Gemeinde und deren Bürger einzusetzen“, hat er sich zum Ziel gesetzt. An die Bürger gewandt, schreibt er auf seiner Facebookseite zur Wahl: „Als Unternehmer möchte ich etwas bewegen. Ob dieses möglich ist, entscheidet Ihr.“

Aktuell vier Bewerber

Nach dem angekündigten Rückzug von Silvio Salatino sind nun neben Holger Vier aktuell noch drei Bewerber bekannt, nämlich Aleksandra Janson (unterstützt von SPD und Die Linke), Florian König (CDU) und Gerd Wolf (Satirepartei „Die Partei“). Die Frist zur Bewerbung endet am 10. Oktober um 18 Uhr.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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