Kommentar Die Spannung vor der Bürgermeisterwahl steigt weiter

Das Rennen um die Wahl des neuen Bürgermeisters von Edingen-Neckarhausen wird immer spannender, findet Hans-Jürgen Emmerich. Nach dem Rückzug von Salatino sieht er aktuell ein Duell zwischen zwei Bewerbern aus zwei Lagern.

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Hans-Jürgen Emmerich
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Edingen-Neckarhausen. Mit dem überraschenden Rückzug von Silvio Salatino am Sonntagabend und der Kandidatur von Florian König (CDU) werden die Karten im Kampf um die Nachfolge von Bürgermeister Simon Michler in Edingen-Neckarhausen völlig neu gemischt. Aktuell stehen sich damit zwei Kandidaten gegenüber, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite mit der Rechtsanwältin Aleksandra Janson erstmals eine Frau, die die Unterstützung von SPD und der Linken hat. Auf der anderen Seite der CDU-Gemeinderat und Polizeibeamte Florian König, der bislang nur auf seine eigene Partei zählen darf.

Der Christdemokrat kann auf Erfahrung in der Kommunalpolitik verweisen, und hat in seiner Doppelrolle als Bürgermeister-Stellvertreter und Vorsitzender des Fördervereins für die Fähre in Neckarhausen gerade erst in Sachen altes Fährhaus gezeigt, dass er auch knifflige Projekte ein Stück voranbringen kann.

Mit Spannung darf man nun erwarten, wie sich die stärkste Fraktion verhält, die Unabhängige Bürgerliste (UBL) von FDP und FWV, die wie die CDU zum bürgerlichen Lager zählt. Wird die FDP nach Janson und Salatino auch Florian König zu einer Vorstellung einladen? Und kommt am Ende mit Klaus Merkle doch noch ein eigener Kandidat? Auch der Offenen Grünen Liste (OGL) kommt nun eine wichtige Rolle zu. Ob sie sich für Janson oder König ausspricht, wird maßgeblich von deren grünem Profil abhängen.

Bemerkenswert deutlich hat sich hingegen die Linke erklärt. Sie spricht sich für Janson aus und gegen einen „Spaßkandidaten ohne Erfolgsaussicht“. Das ist eine klare Abkehr von Gerd Wolf, der für die Linke kandidiert hatte, aber vor seinem Nachrücken in den Rat in die Satirepartei „Die Partei“ übergelaufen war. Ob die Linke unter diesen Umständen eine Gruppe im Gemeinderat bleibt oder zu zwei Einzelgemeinderäten zerfällt, bleibt abzuwarten. Dass die Mitglieder der Linken auf dieses Risiko keine Rücksicht genommen haben, verdient Respekt.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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