Edingen. Nach Neckarhausen sollen auch Edingen und Neu-Edingen schnelles Internet per Glasfaser bekommen. Der Anbieter Deutsche GigaNetz hat sich gegenüber der Gemeinde dazu verpflichtet, flächendeckend die Breitbandkabel zu verlegen, wenn sich mindestens 35 Prozent der Haushalte für einen Vertrag entschließen. Obwohl die Vermarktung bereits seit Anfang Oktober läuft, ist das Unternehmen aber offenbar noch weit von dem gesteckten Ziel entfernt.
Am Mittwoch war der Ausbau Thema im Gemeinderat, und zwar gleich zweimal. Zuerst informierten Vertreter der GigaNetz die Mitglieder des Gremiums hinter verschlossenen Türen, danach noch einmal öffentlich. Wie hoch die Abschlussquote bislang ist, wurde nur unter dem Siegel der Verschwiegenheit kundgetan. Auch Anfragen an die Pressestelle des Unternehmens blieben seit Tagen unbeantwortet. Nach Informationen des „MM“ liegt die Quote Stand Mitte Dezember bei knapp zwölf Prozent. Innerhalb von zehn Wochen wäre damit also erst ein Drittel erreicht.
Einmalige Chance, in der Gemeinde flächendeckend auszubauen
„Wir sind grundsätzlich zufrieden, sehen aber noch Steigerungspotenzial“, formulierte Sebastian Bergmann von der Deutschen GigaNetz in der Sitzung und gab sich zuversichtlich, das angepeilte Ziel doch noch zu erreichen. Allerdings gestaltet sich das Geschäft zäh, wie er einräumte: „Wir merken eine gewisse Resistenz und müssen mehr Aufwand betreiben.“ Bergmann sprach von einer einmaligen Chance, in der Gemeinde flächendeckend auszubauen. In den nächsten fünf bis zehn Jahren würde das ansonsten auch keiner der Mitbewerber machen.
„Wir sind froh, dass sich die Deutsche GigaNetz bei uns gemeldet hat“, betonte Bürgermeister Florian König. Er sprach von einer großen Chance, auf absehbare Zeit zukunftssicher zu sein. Schnelles Internet sei eine Investition in die Zukunft: „Wir brauchen immer mehr Datenvolumen.“ Falls die Quote nicht erreicht werde, wäre das aus seiner Sicht eine vertane Chance.
Die Deutsche GigaNetz baut nach Angaben von Wolfgang Streb vom Vertriebspartner „Open Access“, stellt sein Netz mithin auch anderen Anbietern zur Verfügung. Wer sich also jetzt auf zwei Jahre vertraglich binde, um die Anschlusskosten von rund 2000 Euro zu sparen, der könne nach der Bindungsfrist wieder zu einem anderen Anbieter wechseln. „Es herrscht große Einigkeit im Rat, wir unterstützen das alle“, betonte Bürgermeister König abschließend. Die Vertreter der GigaNetz sind auch mit einem Empfehlungsschreiben der Gemeinde unterwegs, auf dem Messplatz in Edingen gibt es einen Infopunkt (mittwochs 9 bis 17 Uhr, freitags 14 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 14 Uhr).
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