Edingen-Neckarhausen. Vor 50 Jahren hat sich die Gemeinde Edingen-Neckarhausen aus den beiden bis dahin selbstständigen Kommunen Edingen und Neckarhausen neu gebildet. Ein Schritt, der nicht ganz unumstritten war, wie ein Blick ins Archiv dieser Zeitung und in das Buch des langjährigen „MM“-Redakteurs Klaus Backes zeigt.
Vor allem in Neckarhausen gab es große Widerstände. Hier nutzten Gegner der Fusion das Argument, Neckarhausen sei mit 5000 Einwohnern genauso groß wie Ilvesheim und könne damit ebenfalls selbstständig bleiben. Tatsächlich aber zählte die Inselgemeinde schon damals rund 7500 Einwohner, während Neckarhausen nur knapp 5000 hatte.
Widerstand in Neckarhausen, Gleichgültigkeit in Edingen
Eine der Erkenntnisse, die der Autor bei seinen Recherchen gewonnen hat: „In Neckarhausen wurde gegen die Fusion angekämpft, in Edingen war’s der Mehrheit egal.“ Einen möglichen Grund sieht Backes darin, dass durch die Neubaugebiete in Edingen die Zahl der Neubürger dort vergleichsweise groß und die Bindung an den Ort Edingen entsprechend geringer war. „Viele Edinger konnten die Wut in Neckarhausen gar nicht nachvollziehen“, sagte er bei der Vorstellung des Buches.
Ein Grund zum Feiern ist das Jubiläum für die Gemeinde gleichwohl. Das sollte gleich am ersten Tag des Jahres verdeutlicht werden. „Wege, die verbinden“, sollen in diesem Jahr in den Fokus gerückt werden, und das ist durchaus auch geografisch zu verstehen. Zum Auftakt waren die Bürger eingeladen, sich vom Schloss in Neckarhausen zu Fuß auf den Weg nach Edingen zu machen, um am dortigen Rathaus, dem Hauptsitz der Verwaltung, auf das neue Jahr anzustoßen. Bürgermeister Florian König war auch dabei: „Ich freue mich sehr, dass der Auftakt ins Jubiläumsjahr so gut angenommen wurde und fast 50 Personen mitgelaufen sind.“
Idee der gemeinsamen Wege knüpft an das Jahr 2015 an
Die Idee mit den Wegen ist nicht neu. Schon 2015 beim 40. Jubiläum war sie aus der Lokalen Agenda heraus entstanden. Professorin Cornelia Mahler hatte damals die Initiative ergriffen, und so
Das sind die Wege, die 2025 Edingen-Neckarhausen verbinden
- Montag, 24. März, 19 Uhr:
Nachtwächterrundgang mit „Stips“ Kraus-Vierling durch Neckarhausen - Mittwoch, 2. April, 10 Uhr
Radtour für Frauen ins Edinger Ried, Start an der Fischkinderstube - Samstag, 5. April, 10 Uhr
Radtour für Frauen ins Edinger Ried, Start an der Fischkinderstube - Sonntag, 6. April, 14 Uhr:
Sommertagszug - Samstag, 19. April:
Der Eidechsenweg, Natur pur auf nur 1 Kilometer im Ortskern Edingen.
Start: Kothe Park am Neckarufer gegenüber vom Edinger Schlösschen - Samstag, 26. April, ab 10 Uhr:
Flohmarkttag in Neckarhausen - Freitag, 2. Mai, 9 Uhr:
Spaziergang rund um die Fischkinderstube - Freitag, 9. Mai, 18 Uhr:
Mediterraner Spaziergang, Start: Evangelische Kirche Neckarhausen - Sonntag, 18. Mai:
Wanderung durch die Streuobstwiesen, Start: Fischkinderstube - Donnerstag, 22. Mai, 19 Uhr:
Flussweg von Edingen nach Neckarhausen, Start: TVE-Bootshaus - Samstag, 31. Mai, 15 Uhr:
Radrundweg Edingen-Neckarhausen, Start: Katholische Kirche Edingen - Freitag, 27. Juni, 17.30 Uhr:
Weg der Mosaike, Start: Treppenabgang am Rathaus Edingen - Sonntag, 14. September, 11 bis 17 Uhr:
Vom Schlössel in die Eiskeller, Besichtigung der Gewölbe - Sonntag, 27. September:
Radtour vom Patenwald zum Waldgarten, Start: Grundstück Patenwald, Grenzhöfer Straße - Montag, 3. November, 19 Uhr:
Nachtwächter-Rundgang durch Edingen, Start: Rathaus
gab es am Ende tatsächlich 40 verschiedene Wege zum Nachlaufen. Diesmal hätten es eigentlich 50 werden sollen, passend zum Alter der Gemeinde, wie Klaus Kapp aus dem Rathaus erläutert. Dass es am Ende nicht ganz so viel geworden sind, hält er für nicht tragisch. „Die Leute waren eingeladen, uns ihre Lieblingswege zu nennen und dazu eingeladen, sie gemeinsam zu begehen“, erklärt Kapp. Im Mittelpunkt stehe dabei die Begegnung der Menschen aus den beiden Ortsteilen Edingen und Neckarhausen sowie aus Neu-Edingen. Die Suche hat sich gelohnt, wie Kapp betont. „Ein sehr interessanter Weg ist der Eidechsenweg, den uns die evangelische Kirchengemeinde gemeldet hat“, berichtet er. Auch die Fahrradtour für Frauen, zusammengestellt von der katholischen Frauengemeinschaft, hält er für vielversprechend. Für die Teilnehmer biete das die Möglichkeit, einmal ganz andere Wege kennenzulernen.
Wenn in der kommenden Woche das Veranstaltungsprogramm der Gemeinde erscheint, dann gibt das Logo mit der 50 und in Gold eine Orientierung. Überall, wo das schon 2015 bei der 40-Jahrfeier genutzte Signet zu finden ist, geht es um das Jubiläum. Beim Wettbewerb um das Logo zum Gemeindejubiläum im Jahr 2015 hatte der Entwurf mit der einfachen und klaren Aussage „1250 Jahre Geschichte“ gewonnen, entworfen von der damals 20-jährigen Eileen Wiehe aus Edingen-Neckarhausen, die in Stuttgart Kommunikationsdesign studierte.
Logo zum Jubiläum hat sich schon vor zehn Jahren etabliert
Zehn Jahre später hat sie das Jubiläumslogo fortgeschrieben, das nach wie vor in seiner Aussagekraft zeitlos ist, wie man im Rathaus betont. Daneben gibt es ein weiteres, das der Grafikdesigner Steffen Elsishans aus der Gemeinde für das Jubiläum angeboten hat. Es zeigt einen Kompass mit allen Himmelsrichtungen und dem Wappen der Gemeinde im Inneren. Dieses Signet steht in der Veranstaltungsbroschüre bei allen angebotenen Wegen.
Schwerpunkt des Jubiläums wird der Mai sein. Die Feier werde so ähnlich wie die vor zehn Jahren, verrät Kapp: „Sie soll kurzweilig sein und nicht mit Festansprachen überbordet werden.“ Man wolle einfach einen Blick auf die Entwicklung der Gemeinde zeigen. Zum Auftakt gibt es ein dem Morgenjazz entliehenes Format: Das Rhein-Neckar-Jazz-Orchester spielt zum Auftakt der Feierlichkeiten am 1. Mai im Kothe’schen Park in Edingen.
Singen, Kino und Artistik unterm Zirkuszelt
Neu ist der Tag der Vereine am Samstag, 3. Mai, im Sport- und Freizeitzentrum. Es soll ein Familienerlebnistag werden, wie Kapp sagt. Der eigentliche Festakt ist dann am Sonntag, 4. Mai, in der Eduard-Schläfer-Halle in Neckarhausen vorgesehen. Vom 5. bis zum 9. Mai steht ein Zirkuszelt auf dem Parkplatz am Freizeitbad. Neben dem Zirkusprojekt der Graf-von-Oberndorff-Schule Neckarhausen gibt es hier „Betreutes Singen“ und eine Kinovorstellung.
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