Kommunalpolitik

Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen: Die Fronten klären sich

Vor der zweiten Runde der Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen gibt es klare Fronten: SPD und CDU unterstützen Florian König (33), UBL und OGL sprechen sich für Klaus Merklre (60) aus.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
Lesedauer: 
Im Rathaus in Edingen, hier vom Neckar aus gesehen, soll ab Januar 2023 ein neuer Bürgermeister einziehen. © Matthias Schmeing

Edingen-Neckarhausen. Die SPD Edingen-Neckarhausen spricht sich für die Wahl von Florian König (CDU) als Bürgermeister aus. Das haben die Sozialdemokraten am Freitag nach einer Vorstellung der beiden Favoriten Klaus Merkle und Florian König mitgeteilt. Damit hat nun König die Unterstützung von CDU und SPD, Merkle wird von der eigenen Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV) sowie von der Offenen Grünen Liste (OGL) unterstützt. Die Linke hatte bereits erklärt, dass sie beide Bewerber für geeignet hält, das Amt auszufüllen.

Mehr zum Thema

Kommunalpolitik

OGL unterstützt Klaus Merkle (UBL) bei Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen

Veröffentlicht
Von
Hans-Jürgen Emmerich
Mehr erfahren
Kommunalpolitik

Duell zwischen König und Merkle bei Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Kommunalpolitik

Duell bei Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen

Veröffentlicht
Von
Hans-Jürgen Emmerich
Mehr erfahren

„Nach interner Beratung haben wir uns nun entschlossen, eine Wahlempfehlung für Florian König auszusprechen“, schreibt die SPD in einer Pressemitteilung. „Wir sehen mit ihm nicht nur inhaltlich die größere Schnittmenge - auch überzeugt uns sein Konzept, mit dem er die vom ehemaligen Bürgermeister Michler hinterlassenen Gräben in Rathaus und Gemeinderat wieder schließen möchte“, heißt es darin weiter. Dies sei für die SPD „die unerlässliche Basis für ein konstruktives Wirken im Sinne unserer Gemeinde“.

Bürgermeisterwahl am 27. November

  • Weil am 6. November keiner der Bewerber in Edingen-Neckarhausen die damals erforderliche absolute Mehrheit geholt hat, wird am 27. November noch einmal gewählt.
  • Im zweiten Wahlgang, Neuwahl genannt, gewinnt der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält.
  • Wer vor der ersten Wahl bereits für beide Wahlgänge Briefwahl beantragt hat, erhält automatisch auch für den zweiten Wahlgang die erforderlichen Unterlagen.
  • Wer noch keine Briefwahl beantragt hat, kann das weiterhin im Rathaus machen.
  • Die Zahl der Wahlberechtigten ist geringfügig gestiegen. Sie liegt bei rund 12 000.
  • In der ersten Runde lagen Florian König (36,8 Prozent) und Klaus Merkle (26,8 Prozent) klar vorn, Aleksandra Janson (16,3), Ulf Wacker (7,2), und Holger Vier (4,9) und Ramon Schürle (3,7) zogen ihre Kandidatur zurück, Gerd Wolf (2,2) bleibt dabei.

Florian Königs grundsätzliche Chance auf mehr als eine Amtszeit runde sein Profil ab. Die SPD sei überzeugt, „dass die großen Vorhaben in Edingen-Neckarhausen nicht samt und sonders in nur acht Jahren zu bewältigen sind“. Deshalb die Wahlempfehlung: Florian König.

Janson hatte keine Wahlempfehlung ausgesprochen

Bereits kurz nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses und nach dem Rückzug der von ihr und der Linken unterstützten, parteilosen Bürgermeisterkandidatin Aleksandra Janson sei die SPD angesprochen worden, ob sie als Partei eine Wahlempfehlung für einen anderen Kandidaten aussprechen werde, was Janson bewusst nicht getan hatte. „Wir wollten keinen unüberlegten Schnellschuss tätigen und haben daher die aus unserer Sicht aussichtsreichsten Kandidaten Klaus Merkle und Florian König zu Gesprächen mit dem Vorstand und der Fraktion eingeladen“, teilt die SPD mit. Beide hätten die Einladung angenommen und einen vertieften Einblick vor allem auch in die Maßnahmen gegeben, mit denen ihre aus dem Wahlkampf bekannten Ziele erreicht werden sollen.

Florian König. © Marcus Schwetasch

Die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat

Im Gemeinderat stellt seit der Kommunalwahl von 2019 die UBL mit sechs Mitgliedern die stärkste Fraktion, gefolgt von der CDU und der OGL (jeweils fünf) sowie der SPD (vier). Außerdem gehören dem Rat zwei fraktionslose Mitglieder an, nämlich Ulf Wacker (früher OGL) und Gerd Wolf (frühe Linke, jetzt „Die Partei“). Wacker und Wolf waren beide im ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl angetreten. Während Wacker aus seinem schlechten Abschneiden (unter acht Prozent) die Konsequenz zog und auf eine erneute Kandidatur verzichtete, bleibt Wolf (2,2 Prozent) weiter auf dem Stimmzettel.

Klaus Merkle. © Marcus Schwetasch

Dass Wolf seinen Stimmenanteil so weit ausbauen kann, dass er bei der Entscheidung eine Rolle spielt, gilt als unwahrscheinlich. Gleiches gilt für den Dauerbewerber Samuel Speitelsbach. Also werden wohl König und Merkle das Rennen unter sich ausmachen. Während Merkle sein Alter (60) und seine langjährige Erfahrung in die Waagschale wirft, will König als junger Kandidat (33) mit Kompetenz, Bodenständigkeit und Bürgernähe punkten.

Wahlcheck erneuert

Inhaltlich liegen beide Bewerber in vielen Fragen nah beieinander, wie ihre Antworten beim digitalen Wahlcheck des „MM“ zeigen. Ein Beispiel: Dass das Parken auf öffentlichen Flächen künftig Geld kosten soll, wollen beide Bewerber nicht ausschließen. Zumindest in den Ortskernen und an neuralgischen Punkten könne das sinnvoll sein, und die Idee sei prüfenswert, erklärt König: „Allerdings dürfen auf keinen Fall die Gewerbetreibenden im Ort darunter leiden!“ Prüfen will das auch Merkle. „Eine Parkraumbewirtschaftung kann aber sicher nicht im gesamten Ort erfolgen“, schreibt er: „Das wäre nicht durchsetzbar und daher sollte es zunächst nur in den ganz kritischen Zonen in Betracht gezogen werden.“ Vor der ersten Runde wurde der Wahlcheck fast 3000 Mal von Anfang bis Ende durchgeklickt. In der Neufassung enthält er nur noch die drei im Rennen gebliebenen Bewerber.

mannheimer-morgen.de/bmwahl-ed-neck22

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen