Edingen-Neckarhausen

Bürgermeister-Kandidat Florian König ist Hobbykoch und Balkongärtner

Der 33 Jahre alte Florian König (CDU) kandidiert bei den Bürgermeisterwahlen in Edingen-Neckarhausen. Der Hobbykoch, Balkongärtner und Gemeinderat ist von Beruf Polizist und fährt gerrne Fahhrad. Ein Porträt

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Florian König auf dem Balkon seiner Eigentumswohnung am Hochbeet mit Paprika und Peperoni. © Marcus Schwetasch

Die Wohnung von Florian König (33) liegt am Ortsrand von Neckarhausen. Wir plaudern mit ihm am Stehtisch in der Küche. „Den hab ich selbst gebaut“, erzählt er, während er im Vollautomaten einen Kaffee zubereitet. Durch das Fenster sieht man auf alte Obstbäume, in denen sich die grünen Alexandersittiche aus dem Schlosspark oft niederlassen oder verstecken. „Da liegt das Kappeseck“, erklärt König, also eines der Areale, die zum Baugebiet entwickelt werden können.

Der ledige Polizeibeamte hat ein wenig Schmetterlinge im Bauch, ist seit wenigen Wochen frisch liiert, wie er mit einem Leuchten in den Augen erzählt. Insofern kommt der Wahlkampf durchaus ungelegen, doch das scheint die Beziehung der beiden nicht zu belasten. Zum Glück hat König noch Resturlaub, den er in den kommenden Wochen bis zur Wahl einsetzen kann.

„Wenn Sie abends gekommen wären, hätte es Spaghetti Carbonara gegeben“, sagt der Christdemokrat, der im November Bürgermeister werden will. Jetzt steht eine Karaffe mit Wasser, Zitrone und Minze auf dem Tisch. „Die Minze ist in meinem Balkongarten gewachsen“, verrät der Gemeinderat. Dass er keinen eigenen Garten hat, bedauert König, aber zum Glück sind der seines Bruders und der seiner Eltern nur ein paar Schritte entfernt. Trotzdem will er auch selbst ernten. „Ich hab’ mir ein eigenes Hochbeet für den Balkon gebaut“, erzählt König. Tomaten aus eigenem Anbau schmecken einfach viel besser, Peperoni und Paprika auch. Die passenden Kräuter wie Basilikum und Rosmarin wachsen in einer Balkonkiste. Zutaten, die er auch beim Kochen verwendet. Neben selbst gemachter Pizza, Pasta und Flammkuchen gehört seine Spezialität Schweinekrustenbraten mit Biersoße und Kartoffelgratin zum Repertoire. „Davon haben meine Dienstgruppen schon öfter profitiert“, erklärt er.

Florian König

  • Alter: 33
  • Jahrgang: 1989
  • Geburtsort: Heidelberg
  • Familie: ledig, liiert
  • Konfession: römisch katholisch
  • Hobbys: Radeln, Fußball, Beachvolleyball, Lesen, Joggen
  • Ehrenamt: Gemeinderat, Bürgermeister-Stellvertreter, Vorsitzender Förderverein Fähre. 

Auch Sport wird bei ihm groß geschrieben. Er versucht, so viel wie möglich mit dem Rad zu fahren. Wenn er Dienst im Rathaus macht, genießt er den Weg entlang des Neckars. Bei der DJK-Fortuna spielt König Fußball bei den Alten Herren und Beachvolleyball – auf einem Platz, den er vor zwei Jahren selbst mit gebaut hat. Bis zu drei Mal in der Woche schlägt er dort auf, soweit es der Schichtplan bei der Polizei erlaubt. Daneben fährt er gerne Rad, geht wandern, im Pfälzer Wald oder im Urlaub, wie zuletzt im Harz und häufig im bayrischen Wald. Sogar einen Halbmarathon ist er schon gelaufen.

Hummels im Aquarium

Beim Blick ins Wohnzimmer fällt sofort das beleuchtete Aquarium auf. Acht Fische schwimmen darin, drei gelbe und fünf schwarze. Ein großer Gelber sticht dabei hervor. Es ist zugleich der einzige, der einen Namen hat: Mats Hummels. „Für mich einer der sympathischsten Fußballspieler“, begründet König die Namenswahl. Jeden Morgen kommt er zum Füttern ans Aquarium. Darüber hängen zwei großformatige Fotos aus Plouguerneau, auf einem blauen Sofakissen prangt die blaue Aufschrift: „Plouguerneau. Mon Port d’Attache“ (mein Heimathafen). Tatsächlich hat König eine enge Beziehung dorthin, weil seine Tante von dort stammt und noch immer dort lebt.

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Auf einem Sideboard der Wohnzimmerschrankwand steht ein Teelichtofen. Was aktuell im Internet einen Hype erlebt, hat er schon vor drei Jahren gebastelt, und zwar gleich 20 Mal. „Das war dann mein Standardweihnachtsgeschenk“, verrät König, individuell bemalt, je nach Empfänger. Das bei ihm verbliebene Exemplar hat seine Naturfarbe behalten und macht Fernsehabende zu zweit romantisch und gemütlich, wie König sagt. Die Heizung ist noch aus und der offene Kamin an der Wand vorübergehend außer Betrieb. Er muss überholt werden, doch einen Handwerker dafür zu bekommen, das kann dauern. Einer war zwar da, hat ihn aber wissen lassen, dass er sich mindestens bis zur zweiten Jahreshälfte 2023 gedulden muss. „Ich lese gerne“, sagt der Kandidat auf Nachfrage. „Berufsbedingt bin ich mehr der aufregende Typ“, erklärt er und nennt Simon Becketts Thriller „Chemie des Todes“ eines seiner Lieblingswerke. Wann immer es geht, fährt er mit dem Zug zum Dienst nach Haßloch und nutzt den Weg dann auch zum Lesen und zum Podcast-Hören. Wenn er Uniform trägt, sind die Fahrten mit der Bahn gratis. Dafür muss er dann seines Amtes walten, wenn es irgendwo Probleme oder Ärger gibt. „Ich hab’ mich bewusst für den Dienst in Uniform entschieden“, betont er. Bei der Schutzpolizei sei das Spektrum viel breiter als bei der Kripo, sagt König. Der Kontakt mit Menschen mache ihm Spaß. Und weil er Action liebt, genießt er auch die Einsatzfahrten mit Blaulicht.

Keyboard im Wohnzimmer

Ein Keyboard im Wohnzimmer lässt vermuten, dass er überdies musikalisch ist, doch das muss Florian König verneinen. „Ich wollte es mir selbst beibringen“, verrät er, aber das war noch nicht wirklich von Erfolg gekrönt. „Die Ode an die Freude würden sie vermutlich erkennen“, fügt er an. Doch für mehr fehlt ihm die Zeit. Da nützt es auch nichts, dass er als Jugendlicher Gitarrenunterricht genommen hat – übrigens bei seinem heutigen UBL-Ratskollegen Stephan „Stips“ Kraus-Vierling.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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