Mannheim. Europameisterschaften, Weltmeisterschaften, Olympia - Menschen messen sich schon immer in den verschiedensten Disziplinen. Der wohl bedeutendste Vergleich ist der internationale. Die meisten Menschen verbinden mit diesen Wettbewerben sportliche Ereignisse. Doch Weltmeisterschaften und Olympiaden gibt ist in den verschiedensten Disziplinen. Sei es die Bartweltmeisterschaft, die Weltmeisterschaft im Staplerfahren oder eben die Olympiade der Köche. Die geht ab dem 2. Februar in Stuttgart in die 26. Runde - das erste Mal mit dabei ist David Brenner, ein Koch aus Bürstadt.
David Brenner verspürt Vorfreude auf die Olympiade der Köche
Ein wenig Vorfreude ist im Gespräch mit dieser Redaktion zu spüren. „Ich glaube, die steigert sich, je näher die Olympiade kommt“, sagt Brenner. Doch zu hundert Prozent weiß der Koch noch nicht, was auf ihn zukommt. „Ich kann das alles noch gar nicht richtig greifen, weil das schon ein sehr großes Event ist“, erzählt er.
Die Olympiade der Köche umfasst mehrere Wettbewerbe. Laut Veranstalter nehmen bei der diesjährigen Ausgabe - das Event findet alle vier Jahre statt - mehr als 1200 Menschen und 55 Nationen teil. Brenner selbst kocht mit einem sechsköpfigen Team in den Wettbewerben der Nationalmannschaften. Dazu gehört der „Chefs-Table“, bei dem ein Sechs-Gang-Menü plus „essbares Schaustück“ kreiert werden muss und ein Drei-Gänge-Menü für mehr als 100 Personen. Laut Brenner gibt es viele kleine Teilpunkte, die man beachten muss, um schlussendlich zu gewinnen. Equipment, Zutaten und Organisation - das alles müsse im Voraus geplant werden und sei mit viel Aufwand verbunden. Deswegen bestehe die Mannschaft auch aus einem riesigen Team.
Wie man Teil der deutschen Köche-Nationalmannschaft wird
Doch wie wird man Teil der deutschen Köche-Nationalmannschaft? Aufmerksam wurde Brenner, da ein Arbeitskollege für die Jugendnationalmannschaft kochte. Bei einem Event während der Arbeit habe er dann einen der Trainer kennengelernt. „Ich habe ihn einfach gefragt: ’Kann man da mitmachen?’“, erinnert sich Brenner. Beim Probekochen habe er sich dann scheinbar nicht schlecht angestellt. Seitdem ist der Koch Teil der Mannschaft. „Wir treffen uns einmal im Monat, meistens vier Tage“, erklärt er. Dabei werden viele Sachen ausprobiert und kreiert.
Beim Training arbeitet man laut Brenner immer auf etwas hin. „Dieses Mal ist es Olympia“. Die Zeit vor großen Wettbewerben sei besonders intensiv. „Es wird auf jedes kleinste Detail geachtet“, erklärt der Koch. Im Hintergrund müsse zudem alles zum Thema Rezepte, benötigtes Equipment und ähnliches organisiert werden.
Die Olympiade der Köche: Eine intensive Zeit
Das Kochen für die Nationalmannschaft ist dabei komplett ehrenamtlich. Für das Training und die Events muss sich Brenner entweder Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen. Hauptberuflich arbeitet er im Mannheimer Zwei-Sterne Restaurant Opus V. „Meistens läuft es darauf hinaus, dass man vorher und nachher arbeitet, was dann schon ein bisschen anstrengend sein kann“, erzählt er. Allgemein sei der Beruf keineswegs einer, der wenig Zeit in Anspruch nehme.
Damit müsse man zurecht kommen, wenn man ein guter Koch sein wolle, erklärt Brenner. Außerdem sollten Menschen in dem Beruf sehr kreativ und auch ein bisschen verrückt sein, um die Stimmung in der Küche auszuhalten, lacht der Bürstädter. Das Wichtigste sei aber die Liebe zum Beruf. „Wenn man die Sache nicht gerne macht, dann wird man abgehängt und es kommt nichts Gutes dabei heraus“, meint der Koch.
Ein besonderer „Gewinn“ bei der Olympiade der Köche
Und Brenner kocht gerne. Das merkt man, wenn er über seine Faszination zum Beruf spricht. „Ich wusste es relativ früh, dass das meins ist“, erinnert er sich. Auf die Frage,welches Gericht er am liebsten koche, lacht der Bürstädter. Das sei die Frage, die man als Koch am häufigsten gestellt bekomme. „Ich habe nichts, was ich am liebsten koche. Ich koche einfach gerne Produkte, die gut verarbeitet wurden und bei denen man sieht, dass es schön gemacht wurde. Dann ist es gar nicht so wichtig was es ist. Hauptsache es ist gut und schmeckt lecker“, erzählt er.
Schmecken soll es auch bei der Olympiade Anfang Februar in Stuttgart. Doch Brenner geht es nicht ums Gewinnen. „Ich bin vor allem da, um viel zu lernen. Man lernt gute und motivierte Köche kennen. Da kann man sich sehr viel abschauen“, erklärt er. Auch der Vergleich mit Köchen aus der ganzen Welt reizt ihn. Bei der Olympiade wolle er einfach alles geben und schauen, wie gut er selbst sei. Genau diese Erkenntnis sei sein „Gewinn“.
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