Richtfest

Erste Einblicke in den Neubau der Bürstädter Schillerschule

Im Sommer 2025 ist der Umzug geplant: Nach den großen Ferien sollen die Schillerschüler Bürstadts im Neubau lernen. Beim Richtfest ist schon einiges erkennbar - vor allem das zentrale, helle Atrium zieht Blicke auf sich

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Corinna Busalt
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Gut drauf: Tanzende Schillerschüler präsentieren sich beim Richtfest für das neue Schulgebäude. © Berno Nix

Bürstadt. Im Sommer 2025 ist der Umzug geplant: Nach den großen Ferien sollen die Schillerschüler Bürstadts im Neubau lernen. Jeder Jahrgang hat dann seinen eigenen Bereich mit Klassenräumen, Rückzugsorten und Toilette. Beim Richtfest am Freitagmorgen lässt sich schon sehr gut erkennen, wie die neue Grundschule in Bürstadt später aussehen wird.

Zum Richtfest strömen fast 600 Grundschüler mit ihren Lehrern und viele Ehrengästen auf den Hof. „Wir haben hier nun schon einige Male gefeiert“, erinnert sich Schulleiter Torsten Wiechmann. Erst entstand die neue Mensa, später wurden Container auf die Oberschultheiß-Schremser-Straße gestellt, um Klassensäle und Verwaltungsräume zu ersetzen - die sind längst abgerissen.

„An den ersten Baggerbiss könnt ihr euch bestimmt erinnern“, meint Wiechmann. Seit der Grundsteinlegung für den Neubau ist nur ein halbes Jahr vergangen. „Unglaublich, wie schnell der Rohbau stand“, sagt Bürgermeisterin Bärbel Schader.

Landrat: "Die Schule kostet so viel wie 50 Wohnhäuser"

„Wir sind sogar vor dem Zeitplan“, erklärt Architekt Klaus Klinger zufrieden. Seiner Ansicht nach ist das der Baufirma Iselborn zu verdanken. Die nehme auch Rücksicht aufs Schulleben, lobt Wiechmann. Derzeit laufe ohnehin alles viel leiser als noch zu Zeiten des Abrisses. „Da mussten wir wegen Corona ja auch ständig die Fenster öffnen, das war schon laut.“ Jetzt freut sich der Rektor aufs neue Schulgebäude, das die Kinder in rund eineinhalb Jahren mit Leben füllen sollen.

Offen und freundlich soll die neue Schillerschule von Bürstadt werden. Im zentralen Atrium begegnen sich die Kinder künftig. © Klinger Brückmann Architekten

„Das ist ein Riesending“, sagt Landrat Christian Engelhardt. Jeweils sechs Klassen pro Jahrgang - von a bis f - finden darin Platz. „Diese Schule kostet 42 Millionen Euro. So viel wie 50 Wohnhäuser.“ Das erstaunt die Kinder, rundherum ist ein „Boah!“ zu hören. Kurz darauf stimmen sie ihr Lied an: „Das ist eine tolle Schule, das weiß doch jedes Kind. Wir sind alle froh, dass wir in Bürstadt an der Schillerschule sind.“ Das gilt wohl vor allem dann, wenn alles fertig ist, meint die Bürgermeisterin.

Schillerschule Bürstadt

  • Die neue Schillerschule soll im Frühjahr 2025 fertig werden. Der Umzug ist in den Sommerferien vorgesehen. Der Neubau mit 7500 Quadratmetern bietet Platz für jeweils sechs Klassen pro Jahrgang.
  • Das Bauvolumen von 34 000 Kubikmetern entspricht laut Architekt Klaus Klinger dem von 40 Einfamilienhäusern.
  • Nach dem Umzug werden der Westbau abgerissen und die Containeranlage auf der Oberschultheiß-Schremser-Straße abgebaut.

Wobei Daria den alten Ostbau, der schon abgerissen wurde, ein bisschen vermisst. „Da war alles so bunt“, sagt die Neunjährige. Mit ihren Freundinnen verfolgt sie trotzdem gerne die Fortschritte auf der Baustelle. Die Viertklässlerin wird darin ja nicht mehr lernen - aber immerhin der kleine Bruder ihrer Freundin. Der sei schon jetzt ganz gespannt, erzählen die beiden.

Neubau

Bürstadts Schillerschule feiert großes Richtfest

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Quasi in Beton gegossen wurde der Schriftzug „Schillerschule Bürstadt“ an der neuen Fassade. Daneben lässt sich das neue Atrium als zentrales Element erahnen, auch wenn überall noch Gerüst steht. In diesem lichtdurchfluteten Atrium begegnen sich die Kinder in knapp zwei Jahren täglich. „Vor Jahren hat man Schulen mal ohne Aula gebaut, das ist zum Glück vorbei“, erzählt Architekt Klaus Klinger. Wie wichtig das Gebäude fürs Lernen ist, betont auch der Landrat immer wieder.

So geht es in den nächsten Wochen auf der Baustelle weiter

„Im Prinzip bauen wir nun so wie die Skandinavier vor 15 Jahren“, sagt Klinger. Die schlechten Ergebnisse der deutschen Schüler bei der Pisa-Studie hätten zum Umdenken geführt. „Jetzt ist es fast wie im Wohnhaus: Die Kinder kommen an, ziehen ihre Schuhe aus, die Pantoffeln an und bewegen sich dann in ihrem eigenen Bereich.“ Cluster nennt sich das, wenn die Jahrgänge unter sich bleiben. Jeweils in den Gebäuderiegeln rechts und links des Atriums werden diese im ersten und zweiten Stockwerk zu finden sein. Im Erdgeschoss sind Räume für die Betreuung, Verwaltung und Lehrerzimmer vorgesehen.

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Wie sich die neue Umgebung auf den Unterricht und das Lernen auswirkt, erfahren die jetzigen Erst- und Zweitklässler dann in zwei Jahren. Die Baustelle bleibt noch länger: Nach dem Umzug kommt das Westgebäude weg, zudem soll die alle Turnhalle erneuert werden, so Landrat Engelhardt.

Beim Richtfest erhält erstmal das neue Schulgebäude den Segen der Handwerker. Sie langen am Büfett hungrig zu. Noch im November sollen die Fenster rein, dann geht’s an den Innenausbau und die Technik. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückführung, Pelletheizung und Solaranlage sind geplant.

Redaktion Redakteurin des Südhessen Morgen und zuständig für die Ausgabe Bürstadt/Biblis

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