Soziales

Erfolgsmodell: Drittklässler aus Bürstadt sind mit Paten unterwegs

Die Bürgerstiftung in Bürstadt hat mit ihrem Progamm "Leah und Leo machen KulTour" ein Erfolgsmodell aufs Gleis gesetzt. 13 Kinder haben ein Jahr lang mit Paten Ausflüge gemacht, die sonst für sie so nicht möglich gewesen wären

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Christine Dirigo
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Volker Finkelmeyer (v. l.), Silke Vetter-Kissel und Norbert Ehrenfels präsentieren den Jahresbericht der Bürgerstiftung Bürstadt. © Berno Nix

Bürstadt. Das Programm „Leah und Leo machen KulTour“, dass die Bürgerstiftung in Bürstadt ins Leben gerufen hat, beweist sich als Erfolgsmodell. Das hat die Bürgerstiftung bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes deutlich gemacht. Die Drittklässler, die an dem Programm teilnehmen, waren bereits im Mannheimer Herzogenriedpark und im Technoseum. Auch den Wormser Tiergarten haben sie gemeinsam mit ihren Paten besucht.

„Das Ziel des Programms ist es, mit Kindern zwischen acht und elf Jahren ins Museum, Theater oder auch in Parks zu gehen. Wir wenden uns damit an alle Schüler der dritten Klasse der Schillerschule, die normalerweise nicht die Möglichkeit haben, solche kulturellen Einrichtungen besuchen“, erklärte Silke Vetter-Kissel, Mitglied im Vorstand.

Dazu hat die Stiftung Paten gesucht und 13 Bürger haben sich gemeldet. Teilweise sind es Rentner und Rentnerinnen, teilweise stehen sie noch mitten im Berufsleben. Aber alle haben Spaß an den Ausflügen, die alle samstags oder sonntags stattfinden, und daran die Kinder dabei zu begleiten und zu sehen, wie sie Freude und Begeisterung für Neues erleben.

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„Die Drittklässler sollen nicht nur Wissen erlangen, sondern die Ausflüge sollen die Neugier wecken und ihr Selbstvertrauen stärken. Und das zusammen mit ihren Paten“, brachte es Vetter-Kissel auf den Punkt.

Zufälligerweise haben sich im zurückliegenden Jahr exakt 13 Kinder gemeldet, elf aus der Schillerschule und zwei aus dem Bereich der Tafel. „Ich habe jeweils für die Schule, die Eltern und die Tafel ein kleines Schreiben verfasst und erklärt, worum es in diesem Programm geht“, schilderte die Organisatorin. Zwei ukrainische Kinder aus dem Tafelgebiet haben sich gemeldet und komplettieren die bunte Truppe aus der Schillerschule. Ob deutschsprachige Kinder, Kinder mit Migrationshintergrund oder Geflüchtete: Alle sind willkommen. „Das Schöne ist, es haben sich schon viele Freundschaften unter den Kindern gebildet und genau so soll es sein“, freute sich Vetter-Kissel.

Schüler führen Tagebuch

Die Touren dauern zwischen vier und sechs Stunden und werden meist mit privaten Fahrten gemacht. „Wir würden gerne mehr die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, aber die sind gerade am Wochenende nicht so zuverlässig“, meinte die Organisatorin. Ende März war der aufregende Besuch im Technoseum Mannheim. Dort hatten die Drittklässler die Gelegenheit, verschiedene physikalische und mathematische Experimente auf spielerische Art und Weise durchzuführen. „Ein Höhepunkt war der Workshop zum Thema Papierschöpfen. Mit Begeisterung und Konzentration waren die Kinder dabei und konnten am Ende ihr handgefertigtes Papier mit nach Hause nehmen“, berichtete Vetter-Kissel. Danach gab es Gelegenheit, das mitgebrachte Essen zu genießen, das Erlebte zu besprechen und die Erfahrungen auszutauschen.

Die Schüler dokumentierten alles in individuellen KulTour-Tagebüchern, die sie mit Stickern und Zeichnungen verzierten. Darüber hinaus bekamen sie ein Gruppenfoto, das sie stolz einklebten.

„Wir haben die Möglichkeit, für dieses Schuljahr weiteren Kindern das Angebot für kulturelle Veranstaltungen und Ausflüge zu machen“, teilte die Organisatorin mit. Das bedeutet, die bisherigen Teilnehmer dürfen in der vierten Klasse weitermachen und jetzt werden bis zu 15 neue Teilnehmer aus dem dritten Schuljahrgang gesucht. „Unsere Ausflüge ermöglichen es Kindern außerhalb ihres gewohnten Umfelds Erfahrungen zu machen und Dinge kennenzulernen, denen sie sonst nicht so ohne Weiteres begegnen würden. Sie können dadurch nicht nur neue Freunde finden, sondern auch wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihr Leben nachhaltig prägen“, war sich Vetter-Kissel sicher.

Dazu werden auch neue Paten gesucht, obwohl die Organisatorin bereits einige in der Hinterhand hat. Bei den bisherigen Paten bedankt sich die Bürgerstiftung ganz herzlich für ihre Zeit und dafür, dass sie den Kindern ein Strahlen ins Gesicht gezaubert haben und für deren leuchtende Augen.

Fahrt nach Darmstadt ins Theater

Der nächste Ausflug geht am Sonntag, 19. November, nach Darmstadt ins Theater. Die Kinder werden dort eine Aufführung von „Der Zauberer von Oz“ sehen. Die Bürgerstiftung finanziert dieses Projekt und übernimmt die Kosten für die Ausflüge. Wer sich dennoch daran beteiligten möchte, kann dies im Rahmen von Spenden tun.

Anmelden können Eltern ihre Kinder als Schüler der dritten Klassen der Schillerschule, oder als Kinder im Alter zwischen acht und elf aus dem Bereich der Tafel unter den Telefonnummern 0172/ 6 51 05 07 (Silke Vetter-Kissel) oder 0177/ 4 62 41 67 (Vorstand Rüdiger Engert). Unter diesen beiden Nummern können sich auch neue Paten melden und es werden Fragen beantwortet. Auf der Internetseite gibt es zudem ein Kontaktformular, das Interessierte nutzen können.

Infos unter www.buergerstiftung-buerstadt.de.

Freie Autorin

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