Knapp zwei Wochen nach der Freigabe der Corona-Impfungen für Aktive der Feuerwehr haben die meisten von ihnen bereits die erste Dosis erhalten. Das hat eine Umfrage bei den Kommandanten ergeben. Der Rhein-Neckar-Kreis hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis spätestens 1. Mai alle Impfwilligen unter den Brandschützern mindestens eine Impfung bekommen.
Seit dem 21. April werden täglich etwa 200 Feuerwehrangehörige erstgeimpft, wie der Kreis mitteilt. Insgesamt gibt es laut Landratsamt rund 2200 Impfwillige in den Einsatzabteilungen. Zahlen, wie viele im Vorfeld aufgrund anderer Impfberechtigungen bereits geimpft wurden, liegen dem Kreis nicht vor. Nach Angaben der örtlichen Kommandanten dürften aber bis Ende der Woche die allermeisten Aktiven mindestens die erste Dosis erhalten haben.
„Ein wichtiger Schritt“
Um eine möglichst zeitnahe Impfung gewährleisten zu können, hat der Kreis für die Feuerwehren Blocktermine im Zentralen Impfzentrum Heidelberg zur Verfügung gestellt. „Es ist ein wichtiger Schritt in der Pandemie, dass jetzt auch die Feuerwehrangehörigen einen wirksamen Schutz vor einer Infektion bekommen können“, sagt Kreisbrandmeister Udo Dentz: „Dies ist wichtig, damit unser überwiegend ehrenamtlich gestütztes Hilfeleistungssystem auch in Pandemiezeiten weiter aufrecht erhalten werden kann.“
„Wir sind eigentlich durchgeimpft“, erklärt Stephan Zimmer, der Chef der Feuerwehr Edingen-Neckarhausen. Die meisten hätten sich selbst um einen Termin gekümmert, die übrigen nutzten das Blockangebot des Kreises. Während manche Feuerwehren die praktischen Übungen komplett eingestellt haben, probt Zimmer mit seinen Aktiven zumindest in kleinen Gruppen, im Freien und nach Zügen getrennt. Außerdem gibt es vorher einen Schnelltest durch unterwiesene Tester. Geübt wird „unter größter Vorsicht“, wie Zimmer betont.
Corona in der Region
Sein Kollege Dieter Kielmayer aus Heddesheim ist da noch viel vorsichtiger: „Wir üben derzeit nicht.“ Beim Impfen meldet er Vollzug. 24 der 40 Aktiven seien über den Kreis zum Serum gekommen: „Das ist alles super organisiert“, lobt er. Zur Sicherheit erhielten alle Feuerwehrleute zwei Schnelltests pro Woche zur Anwendung zuhause. Das Impfen sei ein erster Schritt, sagt Kielmayer. Aber selbst wenn alle durchgeimpft seien, rechne er nicht mit einer deutlichen Reduzierung der derzeit geltenden Einschränkungen im Übungsbetrieb.
Es sei „ein bemerkenswerter Vorgang“, dass die Feuerwehren erst nach Protesten von verschiedenen Institutionen vom baden-württembergischen Innenministerium als sofort impfberechtigt eingestuft worden seien, formuliert Ilvesheims Kommandant Elmar Bourdon. Das kurzfristige Angebot des Kreises habe man sofort genutzt, 19 der knapp 80 Aktiven seien seit Dienstag auf diesem Weg geimpft worden. „Damit sind wir gut aufgestellt“, sagt der Feuerwehrchef. Er gehe davon aus, dass spätestens in sechs Wochen alle Aktiven einen vollständigen Impfschutz hätten. Derzeit übe man in Gruppen von maximal zehn Personen, entsprechend den Richtlinien des Landes mit FFP2-Maske, Abstand und vorherigem Schnelltest. „Eine Impfung verhindert nicht die Ansteckungsgefahr“, betont Bourdon und verweist auf die Gefahr für die Angehörigen zuhause.
Einweisung an neuen Fahrzeugen
In Schriesheim war am Donnerstag der „letzte Schwung“ dran, wie Kommandant Oliver Scherer berichtet: „Damit haben alle den ersten Durchgang hinter sich.“ Schulungen erfolgten in Kleingruppen, vor allem der Einsatz des neuen Fahrzeugs müsse geprobt werden. Derzeit werde zudem ein Konzept mit Schnelltests erarbeitet: „Wenn alle durchgeimpft sind, entspannt sich die Lage hoffentlich.“
„In Ladenburg sieht es sehr gut aus“, erklärt der neue Feuerwehrchef Pascal Löffelhardt. Rund drei Viertel der etwa 80 Aktiven seien bereits mindestens einmal geimpft. Er hoffe, dass sich die Lage damit etwas entspanne, betont er. Zusammen mit Schnelltests könne man Richtung Pfingsten hoffentlich wieder zu einem normalen Übungsbetrieb zurückkehren. Im Moment beschränke man sich auf die Einweisung am neuen Fahrzeug, und zwar nur in Zweiergruppen.
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