Klima

Ladenburg beim Stadtradeln erneut klar vorn in der Region

Bei der Aktion Stadtradeln hat die Stadt Ladenburg in der Region erneut einen Spitzenplatz eingenommen. An der Bergstraße lieferten sich Hirschberg und Schriesheim ein Duell. Eine Gemeinde hat dagegen deutlich abgebaut

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
Lesedauer: 
Wer mit dem Rad statt mit dem Auto fährt, spart CO ein und tut etwas für den Klimaschutz, so wie hier in Neckarhausen. © Christoph Blüthner

Ladenburg. Rauf aus Rad und gemeinsam für das Klima strampeln: Das ist die Idee, die hinter der Aktion Stadtradeln steckt. Drei Wochen lang haben sich auch Menschen in den Städten und Gemeinden zwischen Neckar und Bergstraße daran beteiligt, am Ende wurden dadurch (im Vergleich zur Benutzung von Autos) insgesamt fast 95 Tonnen Kohlendioxid eingespart, das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Mit deutlichem Abstand Spitzenreiter ist erneut die Stadt Ladenburg, wenngleich der Anstieg dort etwas geringer ausfällt. Mehr als 150 000 geradelte Kilometer ergeben einen rechnerischen Wert von fast 25 Tonnen. Hirschberg hat erneut das Bergstraßenduell mit Schriesheim gewonnen, wenn auch nur knapp. Beide Kommunen brachten fast 60 000 Kilometer in die Wertung ein. Auch gemessen an der Zahl der Einwohner liegt Ladenburg mit sehr großem Abstand vorn. Hier haben 7,1 Prozent in die Pedale getreten, deutlich mehr als in Weinheim (3,1), Hirschberg (2,5), Schriesheim (2,1), Edingen-Neckarhausen und Heddesheim (je 1,2).

Fast 900 Aktive in Ladenburg

Bei der Zahl der Aktiven hat Ladenburg mit 883 ebenfalls die Nase vorn, vor Schriesheim (313) und Hirschberg (243). Rechnet man die CO2-Einsparung auf die Bewohner um, so liegt Ladenburg mit zwei Kilo vor Hirschberg (1 kg) und Schriesheim (600 Gramm). Auf je 500 Gramm kommen Heddesheim und Hirschberg.

© MM-Grafik

Bei der Zahl der gefahrenen Kilometer hat Heddesheim im Vergleich zum Vorjahr den mit Abstand größten Sprung gemacht. Sie stieg um rund 50 Prozent. In Ilvesheim brach sie dagegen regelrecht ein, nämlich um fast 40 Prozent. Die beiden Kommunen tauschen damit die rote Laterne, Ilvesheim liegt jetzt hinten, Heddesheim auf dem vorletzten Platz. Auch in Edingen-Neckarhausen gibt es einen merklichen Rückgang, nämlich um fast zwölf Prozent.

Schulen radeln kräftig mit

Kräftig in die Pedale getreten haben vor allem die Schulen. Absoluter Spitzenreiter in der Region ist hier das Carl-Benz-Gymnasium Ladenburg mit mehr als 91 000 Kilometern und 619 Aktiven. Die Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Weinheim schaffte 46 000 Kilometer, das dortige Privatgymnasium 20 500. Nahezu gleichauf liegen das Weinheimer Werner-Heisenberg-Gymnasium und das Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim mit jeweils rund 16 500 Kilometern.

Einen bemerkenswert hohen Wert erreicht der TV 1890 Edingen, der mit 241 Radelnden mehr als 13 000 Kilometer gemeldet hat. Direkt dahinter kommt die Fahrradwerkstatt Edingen mit fast 12 800. Aber auch die Radsportgemeinschaft Heddesheim und das Team Häuselberg aus Hirschberg knacken mit ihren Aktiven die Marke von 10 000 Kilometern.

Mehr zum Thema

Kommentar Mit Strampeln alleine ist das Klima nicht zu retten

Veröffentlicht
Kommentar von
Hans-Jürgen Emmerich
Mehr erfahren
Klimaschutz

Halbzeit beim Stadtradeln: Ladenburg liegt ganz weit vorn

Veröffentlicht
Von
Hans-Jürgen Emmerich
Mehr erfahren

Fast überall finden sich Radelnde aus den Rathäusern im Teilnehmerfeld. In Edingen-Neckarhausen belegt das Team den vierten Platz, in Ilvesheim den fünften, in Hirschberg den sechsten und in Heddesheim den neunten. Als Captain im Offenen Team ist die Klimaschutzbeauftragte von Heddesheim, Angelika Hornig, mitgeradelt. Im nächsten Jahr will sie auf jeden Fall auch wieder die Schulen motivieren mitzumachen: „Das ist ein großer Faktor.“ Zum ersten Mal ist Bürgermeister Achim Weitz in dieser Funktion dabeigewesen: „Ich bin stolz auf die Leistung der Heddesheimerinnen und Heddesheimer, auch wenn man das Ergebnis sicher immer noch steigern kann.“

Trotz des Rückgangs bei den Kilometern freut sich Bürgermeister Florian König über das Abschneiden von Edingen-Neckarhausen, insbesondere über das Ergebnis seiner Gemeindeverwaltung mit fast 3 000 Kilometern und seinen vierten Platz in der Gruppe mit 264,8 Kilometern. „Nächstes Jahr werden wir vielleicht noch mehr die Werbetrommel für diese schöne Aktion rühren müssen, um noch mehr Menschen in unserer Gemeinde hierfür begeistern zu können“, erklärt der Bürgermeister.

„Ich freue mich sehr über das großartige Gesamtergebnis und gratuliere den über 870 Teilnehmenden zu dieser Leistung“, sagt Ladenburgs Stadtoberhaupt Stefan Schmutz. „Das ist starkes Signal für den Klimaschutz und die Fahrradstadt Ladenburg.“ Insbesondere freue er sich für das CBG-Team, das mit seiner Leistung im Schulvergleich bundesweit zu den Top 3 zähle.

Ilvesheims künftiger Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) hat wahlkampfbedingt nicht mitgemacht beim Stadtradeln. Dass seine Gemeinde diesmal deutlich schlechter abgeschnitten hat, könne an der zeitgleich in Mannheim stattgefundenen Aktion liegen, denn viele radelten auch für ihren Arbeitgeber. „Das Stadtradeln ist mir sehr wichtig“, betont er zugleich. Er wolle das nächstes Jahr forcieren, zusammen mit dem Arbeitskreis Radverkehr.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen