Neckar-Bergstraße. Der Neubau der L 597 geht in eine entscheidende Phase. Zwei Jahre nach Beginn der Arbeiten steht ein zentrales Bauwerk kurz vor seiner Fertigstellung. Es handelt sich um die Überführung zwischen Mannheim-Seckenheim und Edingen-Neckarhausen über der künftigen Straße. Hier werden Fahrbahn und Gleise höhergelegt, damit darunter der Platz für die neue Straße ausreicht. Ab kommender Woche kommt es deshalb für mehrere Wochen zu Einschränkungen im Verkehr. Auch die Straßenbahn (RNV-Linie 5) ist davon tangiert.
Neubau der L 597 mit Neckarbrücke bei Ladenburg
- Die Umgehungsstraße soll eine Lücke im regionalen Straßennetz schließen und vor allem den Mannheimer Stadtteil Seckenheim und die Gemeinde Ilvesheim vom Durchgangsverkehr entlasten.
- Die Straße ist im Neubauabschnitt insgesamt 3,3 Kilometer lang.
- Die Bauzeit wird auf sechs Jahre geschätzt, die Inbetriebnahme ist bis Mitte 2025 vorgesehen.
- Herzstück der L 597 ist die neue Neckarbrücke bei Ladenburg. Wie ein Brett wird die diese den Fluss überqueren. Fachleute nennen das eine Balkenbrücke. Die Brücke liegt auf insgesamt sechs Stützen auf, die Rampen auf beiden Seiten des Neckars sind bereits aufgeschüttet.
- Die derzeit entstehende Unterführung besteht aus zwei Teilbauwerken. Das erste befindet sich unter der L 637, das zweite unter der bestehenden Bahntrasse.
- Bei beiden Objekten handelt es sich laut RP um Rahmenbauwerke aus Stahlbeton. Die Unterführung ist insgesamt rund 27 Meter lang und etwa 18 Meter breit.
- Die Bauwerke für den Knotenpunkt werden nördlich der Straßenbahngleise und der L 637 (Seckenheimer Hauptstraße) fertig hergestellt und erst anschließend an ihren endgültigen Platz verschoben. Dafür ist die Sperrung erforderlich.
- Kraftfahrzeuge können von der A 656 Richtung Edingen-Neckarhausen bereits über die neue Spange fahren, von und nach Seckenheim gibt es eine Umleitung über den Kreisel in der Suebenheimer Allee.
- Fußgänger und Radfahrer müssen die Umleitung über eine Feldwegbrücke 500 Meter südlich nehmen.
- Auf der Linie 5 (RNV) gibt es vom 29. Juli bis voraussichtlich 12. September einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen den Bahnhöfen Seckenheim und Edingen.
Seit das Projekt vor etwa zwei Jahren begonnen hat, wurden bereits verschiedene Hoch- und Erdbauwerke erstellt sowie eine Vielzahl an Leitungsverlegungen vorgenommen, wie das Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilt. Die neue Verbindungsrampe des neu gestalteten Knotenpunktes zwischen der L 597 und der L 637 östlich von Mannheim-Seckenheim ist fertiggestellt und in Betrieb. Hier biegen die Verkehrsteilnehmer jetzt von Friedrichsfeld oder der Autobahn A 656 kommend kurz vor der bisherigen Kreuzung nach rechts ab, unter einer neuen Feldwegbrücke hindurch und dann entweder geradeaus weiter Richtung Edingen-Neckarhausen oder nach links abbiegend Richtung Seckenheim und Ilvesheim.
Gleise werden angehoben
Im Januar 2021 wurde bereits mit dem Bau von zwei Unterführungsbauwerken begonnen. Diese dienen dazu, die künftige L 597 unter der L 637 (Bauwerk 2) und unter der Straßenbahnlinie 5 (Bauwerk 3) zu führen. Von hier wird die Straße dann in Richtung Ladenburg fortgeführt. „Um zu vermeiden, dass mit der neuen L 597 in diesem Kreuzungsbereich zu tief in das Erdreich eingegriffen werden muss, wird die bestehende Gleisanlage der OEG um etwa einen Meter angehoben“, teilt das Regierungspräsidium mit.
Damit der Straßenverkehr sowie der Fahrbetrieb der Straßenbahnlinie 5 zwischen Mannheim und Heidelberg so wenig wie möglich behindert wird, entstehen die genannten Bauwerke nördlich der Gleisanlage auf der „grünen Wiese“, von wo sie anschließend an die richtige Stelle geschoben werden. Dieser Einschub ist nach derzeitigem Stand am 20. August vorgesehen. Um ihn vorzubereiten, müssen die Gleisanlage und die Straße zurückgebaut, also abgetragen werden. Außerdem wird eine Baugrube ausgehoben. Zudem müssen die so genannten Verschub-Fundamente hergestellt werden.

Das alles geht nicht bei Verkehr. Deshalb muss die L 637 zwischen Mannheim-Seckenheim und dem neu hergestellten Knotenpunkt vom 26. Juli bis Anfang Oktober 2021 voll gesperrt werden. Eine entsprechende Umleitungsstrecke wird laut RP ausgeschildert. Fußgänger und Radfahrer zwischen Edingen und Seckenheim müssen in diesem Zeitraum über die rund 500 Meter südlich verlaufende Feldwegbrücke ausweichen. Auf der L 597 zwischen der Autobahnanschlussstelle der A 656 und Edingen kann weiterhin gefahren werden, und zwar in beide Richtungen. Wer aus Richtung Seckenheim kommt oder dorthin will, muss während der Sperrung die Umleitung über den Kreisel Suebenheimer Allee nehmen.
Ersatzverkehr ab 29. Juli
Auch der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel sorgt nicht für Erleichterung. Denn die RNV nutzt die Vollsperrung, um rund 1200 Meter der an die Brückenbaustelle angrenzenden Gleisanlage zwischen den Bahnhöfen Mannheim-Seckenheim und Edingen zu erneuern. Der genannte Abschnitt der Straßenbahnstrecke wird deshalb vom 29. Juli bis zum 12. September in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. In diesem Zeitraum wird zwischen den beiden genannten Bahnhöfen ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dieser bedient die Haltepunkte Edingen-West und Neu-Edingen Gewerbegebiet jedoch nicht.
Der Neubau der L 597 zwischen Friedrichsfeld und Ladenburg mit neuer Neckarbrücke bei Ladenburg hat eine Länge von 3,3 Kilometern. Baubeginn war im Frühjahr 2019, die Bauzeit ist auf sechs Jahre ausgelegt. Damit könnte die Straße im erste Halbjahr 2025 für den Verkehr freigegeben werden. Die Kosten liegen bei rund 36 Millionen Euro.
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