Corona hält auch die Rathäuser auf Trab. Ab Mittwoch gilt flächendeckend die 3G-Regel. Wer das Rathaus seiner Stadt oder Gemeinde besuchen will, muss also vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet sein - und dies nachweisen können. Nach einer Verfügung des Landes Baden-Württemberg reicht als Nachweis für die Impfung nicht länger das gelbe Impfbuch aus. Vielmehr muss das Zertifikat digital vorgelegt werden, also beispielsweise mit der CovPass-App oder mit der Corona-Warn-App auf dem Mobiltelefon.
Den Städten und Gemeinden sind damit enge Grenzen gesetzt. Gleichwohl gibt es Unterschiede im Detail, wie eine Umfrage unserer Redaktion gezeigt hat.
In Edingen-Neckarhausen zum Beispiel müssen Bürgerinnen und Bürger vor dem Betreten des Rathauses klingeln. An der Sprechanlage werden sie gefragt, ob sie 3G nachweisen können. Trifft das zu, werden sie eingelassen und können ihren Beleg dann vom jeweiligen Sachbearbeiter überprüfen lassen. Dass die Zertifikate elektronisch oder mit einem lesbaren Code versehen sein müssen, sei vor allem für die ältere Bevölkerung schwierig, räumt Thea Arras von der Stabsstelle beim Bürgermeister ein: „Aber wir müssen uns an die Landesvorgaben halten.“
Das Rathaus in Heddesheim bleibt zu den üblichen Zeiten geöffnet, ein 3G-Nachweis ist aber auch hier obligatorisch. „Es ist bei Betreten des Rathauses ein Impfnachweis, Genesenennachweis oder ein Testnachweis für einen Schnelltest, nicht älter als 24 Stunden, vorzulegen“, heißt es dazu auf der Homepage der Gemeinde, die zugleich offensiv für Alternativen wirbt: „Viele Angelegenheiten können weiterhin am Telefon, online oder auf dem Postweg erledigt werden.“ Termine lassen sich vorab per Internet buchen.
Die Gemeinde Hirschberg geht ähnlich vor. Das Rathaus bleibt für alle Bürger offen, die 3G nachweisen können. Diesen Nachweis müssen sie mitführen und bei dem jeweiligen Sachbearbeiter vorlegen. „Bitte nutzen Sie, wenn möglich, die telefonischen Kontakte oder die Anfrage per E-Mail und vermeiden Sie eine persönliche Vorsprache im Rathaus“, schreibt die Gemeinde und verweist außerdem auf die beiden Außenschalter im Erdgeschoss des Rathauses, die von außen zugänglich sind, ohne das Gebäude zu betreten.
Die Gemeinde Ilvesheim verlangt eine vorherige Terminvereinbarung. Nur dann ist das Rathaus für Bürger geöffnet, und nur mit einem 3G-Nachweis, der bereits am Eingang kontrolliert wird. Termine für den Bürgerservice können online vereinbart werden. Für die anderen Bereiche der Verwaltung werden Telefonnummern auf der Homepage und direkt am Eingang des Rathauses veröffentlicht.
Bei der Stadt Ladenburg geht man rigoroser vor, wie auf der Homepage zu lesen ist: „Momentan können das Bürgerbüro und das Rathaus nur in dringenden Fällen und nach vorheriger Terminvereinbarung besucht werden.“ Die Terminvereinbarung kann telefonisch, per E-Mail oder über die für einzelne Bereiche vorhandene Online-Terminbuchung erfolgen. „Die Möglichkeiten bereits vorhandener digitalisierter Dienstleistungen sind zu nutzen“, ordnet die Stadt an, um dann etwas moderater anzufügen: „In vielen Fällen helfen auch ein Anruf oder eine E-Mail weiter.“
Corona in der Region
Erst buchen, dann besuchen, das gilt auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schriesheim, und zwar sowohl im Rathaus der Kernstadt als auch in den Verwaltungsstellen der Odenwaldstadtteile Altenbach und Ursenbach. Neben einer grundsätzlichen Maskenpflicht ist bereits seit Beginn der Pandemie in Schriesheim eine vorherige Terminvereinbarun erforderlich. „Die Terminvereinbarung im Rathaus und Bürgerbüro erfolgt vorwiegend über das Online-Terminvereinbarungsportal der Stadt Schriesheim unter www.schriesheim.de/termin sowie in Einzelfällen telefonisch bei den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, heißt es dazu. Die Terminvereinbarung in den Außenstellen Altenbach und Ursenbach wird von diesen selbst koordiniert.
Strengere Regeln gelten ab sofort auch für die öffentlichen Sitzungen der Gemeinderäte. Hier müssen die Besucher nun einen 3G-Nachweis vorlegen und sich für eine Kontaktverfolgung registrieren. Auch das passiert am besten digital, mit der Luca-App. Während die meisten Gemeinderäte trotz Corona noch in Präsenz tagen, macht Ilvesheim hier eine Ausnahme: Die letzte Sitzung des Jahres am 16. Dezember findet nur online statt.
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