Speyer. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler eröffnet an diesem Mittwoch, 15. Juni, um 17 Uhr in der Pfälzischen Landesbibliothek die Fotoausstellung „Speyer-West gestern und heute“ (wir berichteten). Während eines Pressegesprächs wurden weitere Details bekannt gegeben. Erstmals machten die Initiatoren im Mai 2021 auf sich aufmerksam, als sie die Öffentlichkeit anlässlich des Tages der Städtebauförderung mit Fotos an verschiedenen Standorten für die Entwicklung des Stadtteils sensibilisierten.
Was nun in der Landesbibliothek vorgestellt wird, geht weit über die damalige Präsentation hinaus und spricht nicht nur Bewohner von Speyer-West an: Sie ist für alle Bürger von Interesse, die ein Faible für städtebauliche Entwicklungen haben. So lässt sich der Erfolg des Projektes „Soziale Stadt“ in Speyer-West, das zu Beginn des Jahres endete, eindrucksvoll an etwa 40 Fotos und weiterem Informationsmaterial nachvollziehen. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Verfügungsfonds der Stadt.
Über Einzelheiten der außergewöhnlichen Fotoschau informierten Labi-Standortleiterin Ute Bahrs, ihre Mitarbeiterin Monika Kloos und Stadtteilfotografin Stefanie Stork. Demnach bilden die in Rahmen eingefassten Fotos einen Zeitraum von 100 Jahren ab. In jedem Rahmen ist die Entwicklung des jeweiligen Objektes, Quartiers oder Ortsteilzentrums mit einem früheren und neuen Fotos dargestellt. Die Fotos sind mit Erläuterungen zum jeweiligen Objekt versehen.
Mit „historischen“ Fotos haben Bürger, das Stadtarchiv und die Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer (GBS) das Zustandekommen der Ausstellung ermöglicht. Die älteste Aufnahme aus Privatbesitz stammt von 1922. Große Verdienste hat sich auch Storck erworben, von der die meisten der neueren Aufnahmen von 2021 stammen. Die Kontraste könnten kaum größer sein: Renaturierung Woogbachtal, Berliner Platz, Rohbauphase und heutiger Zustand der Hans-Böckler-Straße als Teil der VDK-Siedlung (Sozialverband Rheinland-Pfalz) sind nur einige Beispiele über die in den vergangenen Jahrzehnten erfolgten und bei aller Liebe zur Nostalgie positiven Veränderungen im Stadtteil.
Die Präsentation beschränkt sich jedoch nicht auf Fotos: Ergänzend hat die Landesbibliothek 13 Glasvitrinen mit Büchern sowie zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften bestückt. Da werden beispielsweise Erinnerungen an Einrichtungen wie die Baumwollspinnerei geweckt. Zudem weist ein Stadtplan von 1926 wesentlich mehr Grünflächen aus als sein Pendant aus der Neuzeit. Was dem Bedarf an Wohnraum und Gewerbeflächen geschuldet war, dürften Umweltschützer selbst im Nachhinein noch bedauern.
Info: Die Ausstellung in der Otto-Mayer-Straße 9 ist bis 1. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten montags bis freitags 9 bis 18 Uhr und samstags 9 bis 12 Uhr.
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