Edingen-Neckarhausen. „Fortschrittlich“, so präsentiert sich die Metropolregion Rhein-Neckar gleich zu Beginn ihrer Ausstellung „Stadt, Land, Heimat“, die seit Anfang der Woche im Rathaus von Edingen zu sehen ist. Fortschrittlich deshalb, weil hier viele wichtige Erfindungen gemacht wurden, vom Automobil in Mannheim über den Kaiserschnitt in Meckesheim (1881) bis hin zum legendären Spaghettieis, wiederum in Mannheim.
„Es ist eine ganz besondere Ausstellung“, betont Bürgermeister Simon Michler im Beisein seines Vorgängers Roland Marsch und von Kreisrat Thomas Zachler, der das Gastspiel in Edingen initiiert hatte. Der Verband Metropolregion Rhein-Neckar sei gefühlt weit weg, aber es sei wichtig, dass es ihn gibt. „Der Verband ist mittendrin“, entgegnet Boris Schmitt, der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Verbands. Die Metropolregion sei eine Region der Tüftler und Denker, formuliert Schmitt mit Blick auf die viele Patente und Innovationen. Die Wanderausstellung sei so konzipiert, dass sie in Rathäusern und Behörden gezeigt werden kann. Er sieht sie als Schaufenster dieser Region: „Wir wollen die Menschen dort abholen, wo sie zuhause sind.“
Wo sie sich am wohlsten fühlen, das können die Besucher der Ausstellung buchstäblich auf den Punkt bringen, und zwar mit einem grünen Klebepunkt auf einer fünf Meter breiten Landkarte der Metropolregion. Sie reicht vom Odenwald an der Grenze zu Bayern im Osten bis zur Südpfalz an der französischen Grenze im Westen. Zu zeigen, dass es hier viel zu entdecken gibt, das ist ebenfalls ein Ziel der Aktion. Ein Skizzenbuch lädt dazu ein, den ganz persönlichen Lieblingsort mit Buntstiften zu Papier zu bringen, sei es nun als Zeichnung oder als Geschichte.
15 Fotos von Zielen in der Metropolregion stammen aus dem Reise- und Heimatmagazin „Wo sonst“. Sie zeigen unter anderem den „Stern über Heidelberg“ (Haus der Astronomie), „Stacheln zum Verlieben“ (Kakteenland Steinfeld), das Marchivum in Mannheim („Geschichten aus der Wunderkammer“) oder den Geo-Naturpark im Kreis Bergstraße („Erdgeschichte einmal anders“) .
Die Ausstellung
- Von der Kurpfalz zu Rhein-Neckar: Kompakter, geschichtlicher Abriss von 1234 bis heute
- Fortschrittlich: Erfindungen aus der Region und Nobelpreisträger
- Lebenswert: Freizeitkarte der Metropolregion Rhein Neckar mit Freizeit und Kultureinrichtungen, Landschaftsräumen und Naturparks
- Engagiert: Bürgerschaftliches Engagement anhand von vielen Beispielen
- Weitere Informationen rund um die Ausstellung: www.m-r-n.com/stadt-land-heimat
Im ersten Obergeschoss findet sich die Abteilung „engagiert“, die das besondere ehrenamtliche Engagement der Menschen in der Metropolregion hervorhebt und zum Mitmachen einlädt. Mit Tischtennisbällen können die Besucher beantworten, welcher Art von Ehrenamtstyp sie sind. Beim Testwurf für die Presse entscheidet sich Simon Michler für das Prädikat „Macher“, andere mögen sich gerne als Allrounder, Organisatoren oder Bewahrer sehen. Mit jedem eingeworfenen Ball füllt sich die Röhre mehr, der Füllstand lässt dann einen Rückschluss darauf zu, welcher Typ am Ende die Nase vorn hat. Statistisch ausgewertet wird das Ganze allerdings nicht, wie die Ausstellungsbetreuerin Yvonne Praehauser auf Nachfrage erklärt: „Das ist nur eine Spielerei.“
Die Ausstellung gibt es bereits seit 2020, sie schlummerte aber wegen Corona lange Zeit in der Zehntscheuer in Malsch. Nach einem Aufenthalt in der Abendakademie in Mannheim ist sie nun bis zum 9. September in Edingen zu sehen, jeweils während der üblichen Öffnungszeiten des Rathauses. Nächster Standort wird dann das Landratsamt in Heidelberg sein. „Wir sind für die nächsten zwei Jahre ausgebucht“, berichtet Praehauser.
Über den Umfang der jeweiligen Ausstelllung entscheiden die Gastgeber vor Ort. So fehlen in Edingen-Neckarhausen multimediale Bausteine, bei denen Videosequenzen in Dauerschleife gezeigt und Inhalte auf Bildschirmen und Kopfhörern abgerufen werden können. Auf beides habe die Gemeinde verzichtet. Die Ausstellungselemente sehen nur den Platz für diese Elemente vor, die Technik müssen die Aussteller vor Ort zur Verfügung stellen. Dort, wo keine dauerhafte Aufsicht gewährleistet sei, sei dies problematisch, räumt Praehauser ein.
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