Rhein-Neckar. Mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge werden an Rhein und Neckar immer sichtbarer – vor allem im ÖPNV. In Mannheim haben sich nun 400 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik getroffen, um die Wirkung zweier Leuchtturmprojekte zu bilanzieren und voranzutreiben, in die Fördergelder und andere Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro fließen.
H2Rivers und H2Rhein-Neckar (wir berichteten) heißen die Vorhaben, die zeigen, wie der nachhaltige Energieträger in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen erzeugt, verteilt und gespeichert werden kann. Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, sagt: „Die zusammenhängenden Projekte machen die Metropolregion Rhein-Neckar zu einem der größten Schaufenster für Wasserstoff-Technologie in Deutschland.“
Mithilfe eines Teils der genannten Finanzmittel können Mannheim und Heidelberg ihre komplette Diesel-Gelenkbusflotte mit klimaschonenden Brennstoffzellen-Range-Extender-Bussen austauschen. Die ersten Busse wurden im April übergeben. Insgesamt werden in den beiden Städten 40 Brennstoffzellen-Gelenkbusse eingesetzt. Acht davon kommen im Schwesterprojekt H2Rivers in Ludwigshafen zum Einsatz. Die Infrastruktur wurde mit großem Aufwand um neue E-Ladesäulen und Wasserstofftankstellen erweitert.
Ziel: Technologischer Vorsprung für Rhein-Neckar-Region
Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, sagt: „Pionierarbeit lohnt sich. Das Projekt H2Rhein-Neckar sichert Baden-Württemberg technologischen Vorsprung und innovatives Knowhow rund um Wasserstofftechnologien.“ Grüner Wasserstoff biete für den Industrie- und Technologiestandort Baden-Württemberg vielfältige Vorteile, so Walker.
Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Dieses Projekt bereitet den Weg für andere Nutzer, indem es deutlich macht, welche Chancen und Herausforderungen der Einsatz von Wasserstoff im Verkehr mit sich bringt.“ Welche Auswirkungen der Umstieg auf alternative Antriebe hat, wertet eine wissenschaftliche Begleitforschung im Projekt H2Rhein-Neckar aus.
Wasserstoff-Technologie gewinnt an Fahrt durch innovative Ansätze in Mannheim und Ludwigshafen
Die Einbindung der vielen regionalen Partner sei strategisch entscheidend, um langfristig der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zur Marktreife zu verhelfen, sagten die Experten bei dem Treffen in Mannheim. Die Ergebnisse der Pilotprojekte sollen wichtige Hinweise liefern, welche Weichenstellungen für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sinnvoll sind.
Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW, Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg, verdeutlicht: „Neue Antriebstechnologien finden immer schnellere Verbreitung, auch bei Bussen und Lastwagen.“
Wasserstoff wird zum Beispiel durch den H2 Hub der Firma Air Liquide auf der Friesenheimer Insel in Mannheim erzeugt und verteilt, anschließend unter anderem auch in Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeugen eingesetzt. In Ludwigshafen hat der Abfallwirtschaftsbetrieb ein solches Fahrzeug, wie berichtet, bereits vor Monaten in Betrieb genommen und ist damit – unter anderem – auch leiser unterwegs.
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