Die gute Nachricht

So halfen auch Mannheimer Leser der kleinen Frieda in Neustadt

Wegen eines Keims ist sie seit ihrer Geburt schwerstbehindert. Ab nächster Woche lassen die Eltern der Siebenjährigen einen Außenlift an ihr Haus bauen. Diese Summe kam für das Mädchen auf einer Internetplattform zusammen

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Stephan Alfter
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Hat alle Hebel für einen Außenlift an ihrem Wohnhaus in Geinsheim in Bewegung gesetzt: Familie Fleischmann-Henkel mit Frieda in der Mitte. © privat

Wie stark eine Gesellschaft doch sein kann, wenn sie sich solidarisch zeigt - und sich eben nicht spalten lässt. Zwei Mal hat diese Redaktion, aber auch andere Medien, in den vergangenen 14 Monaten über Frieda berichtet. Was danach passierte, darüber sind ihre Eltern und die ältere Schwester noch immer begeistert. Für die Familie beginnt nun eine neue Zeitrechnung.

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Die kleine Frieda aus Geinsheim, einem Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße, ist mit schwersten Behinderungen zur Welt gekommen. Die inzwischen Siebenjährige, die wegen einer Sepsis auch im Jahr 2022 wieder hart um ihr Leben kämpfen musste, hat bei ihrer Geburt im Speyerer Diakonissenkrankenhaus einen schweren Hirnschaden erlitten. Wie Friedas Eltern Daniel Fleischmann und Jutta Henkel im November 2021 erzählten, sei die Schwangerschaft zunächst unauffällig verlaufen. In der 34. Schwangerschaftswoche sei es dann zu einem Fruchtblasen-Sprung gekommen. Trotz stationärer Beobachtung habe sich die kleine Frieda noch im Mutterleib einen Keim eingefangen. Dieser habe die Blut-Hirnschranke überwinden und in ihrem kleinen Kopf schon vor ihrer Geburt maximalen Schaden anrichten können.

Keim überwindet Blut-Hirn-Schranke

Ihr Vater Daniel berichtete vor 14 Monaten: „Wir haben lange gehofft und gewartet. Gehofft, dass Frieda sich normal entwickelt. Leider kamen die nächsten Entwicklungsschritte aber nicht.“ Frieda kann bis heute ihren Kopf nicht halten. Sie kann nicht sprechen, nicht aufrecht sitzen. Seit mehr als drei Jahren wird das Kind über eine Magensonde ernährt. Vor vier Jahren wurde ihr Pflegegrad 5 zuerkannt. Weil sie immer schwerer wird, ist es immer umständlicher, sie samt ihrem Rollstuhl in den Wohnbereich des Hauses in Geinsheim zu transportieren.

In der zweiten Januarwoche soll es losgehen mit den Bauarbeiten für Friedas Lift. © Privat

Abhilfe - und das war das Ziel eines Spendenaufrufs auf der Plattform „GoFundMe“ - sollte ein Lift schaffen, der außen an das Haus angebaut werden soll. Inzwischen sind fast genau 100 000 Euro zusammengekommen. Dieser Betrag ist ausreichend, das anfangs auf 150 000 Euro taxierte Vorhaben, nun endlich konkret anzugehen.

Erste Fahrt im März?

„Voraussichtlich in der zweiten Januarwoche werden die Bauarbeiter anrücken und diesen nächsten großen Schritt umsetzen. Parallel wird die Aufzugskabine und die Liftelektrik gebaut“, informierte Friedas Vater die bisher rund 1800 Einzelspender per Newsletter am 31. Dezember. Die Zusage für den Anbau des Liftschachts liegt seitens der Stadtverwaltung schon etwas länger vor. Fleischmann schreibt: „Wer weiß, vielleicht sind wir ja im März oder April schon startklar für die erste Fahrt in Friedas Lift. Ohne Euch alle wären wir niemals so weit gekommen.“

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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