Altrip/Mannheim. Jetzt wird‘s ernst für die neue Rheinfähre, die künftig zwischen Altrip und Mannheim pendeln soll. An diesem Freitag macht sich das moderne Schiff auf den Weg von Mondorf bei Bonn zu seinem neuen Einsatzort in der Region. 250 Kilometer wird die Fähre zurücklegen, wie Jürgen Jacob im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet. „Dafür werden wir wohl drei Tage brauchen“, so der Geschäftsführer der Rheinfähre Altrip GmbH. Er wird bei der Überführung selbst mit an Bord sein.
Am Montag und Dienstag ruht der Fährbetrieb zwischen Altrip und Mannheim
Die Ankunft an der Altriper Anlegestelle ist für Sonntagnachmittag geplant, zwischen 14 und 17 Uhr, wie Jacob ankündigt. Ab dann wird der Fährbetrieb zwischen der Pfalz und Mannheim unterbrochen. Auch am Montag und Dienstag müssen Pendler die Rheinbrücken nutzen. „Die alte Fähre wird dann mit Reserveteilen beladen, in die Schiffswerft Braun in Speyer gebracht und dort festgemacht“, erläutert Jacob.
Die zwei betriebsfreien Tage werden dann genutzt, um das ganze System auf die neue Fähre umzustellen, wie der Geschäftsführer erklärt. „Es müssen alle Einstellungen geprüft werden, die Anlegemanöver müssen geprobt werden, der Anlegegraben wird noch verbreitert. Wir überlassen da nichts dem Zufall“, sagt er. Vor allem die Fahrer müssten sich noch intensiv mit dem neuen Schiff und dessen moderner Antriebsart vertraut machen. Die 54 Meter lange und 14 Meter breite Fähre wird durch vier sogenannte Pump-Jet-Antriebe bewegt.
Die offizielle Taufe und Einweihung des neuen Fährschiffs sind für 25. Oktober geplant
Am Mittwoch soll der Fährbetrieb dann wieder regulär aufgenommen werden – bereits mit dem neuen Schiff. Dessen offizielle Taufe und Einweihung sind dann für Samstag, 25. Oktober, geplant. Auch interessierte Bürger sind um 11 Uhr an den Altriper Anleger eingeladen. Nach der Taufe wird es einen Umtrunk mit Imbiss geben.
Rheinfähre Altrip
Die Rheinfähre pendelt zwischen dem pfälzischen Altrip und Mannheim-Neckarau. Die Fahrstrecke über den Fluss beträgt etwa 200 Meter .
Die Fähre setzt montags bis samstags von 5.30 bis 22.30 Uhr über, an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 22.30 Uhr.
Betrieben wird sie von der Rheinfähre Altrip GmbH , Anteilseigner sind die Stadt Mannheim (MKB Mannheimer Kommunalbeteiligungen GmbH, 50 Prozent), der Rhein-Pfalz-Kreis (30 Prozent) und die Gemeinde Altrip (20 Prozent).
Mehr Infos im Internet: www.rheinfaehre-altrip.com
Die Reise von Mondorf nach Altrip über den Rhein wird die Fähre übrigens aus eigener Kraft meistern, wie Jacob sagt. „Sie wird nicht geschleppt, sondern macht eine Längsfahrt. Dafür ist sie zugelassen.“
Mit dem Einsatz der neuen Fähre wird die Kapazität zwischen Altrip und Mannheim signifikant erhöht. Statt den derzeit 21 Pkw können künftig 34 Autos pro Fahrt übergesetzt werden. Außerdem wird es eine eigene Spur für Fahrradfahrer geben.
Welche Herausforderungen das neue Fährschiff zwischen Altrip und Mannheim erwarten
Auch was die Anforderungen im neuen Fahrgebiet betrifft, ist die neue Fähre optimal gewappnet. Rainer Miebach, Geschäftsführer der für den Bau zuständigen Lux-Werft, hatte die hier vorherrschenden gegensätzlichen Bedingungen in der Vergangenheit wie folgt beschrieben: „Auf der einen Seite Niedrigwasser, hohe Anforderungen an den Tiefgang und somit an das Gewicht der Fähre. Auf der anderen Seite hohe Strömungsgeschwindigkeit und damit hohe Anforderungen an die benötigte Leistung und die Manövrierfähigkeit.“
Generell hätten sich die Anforderungen an Fähren in den vergangenen Jahren gewandelt, so der Werftchef: „Die Bedingungen sind in beiden Richtungen extremer geworden. Extreme Niedrigwasserphasen wechseln mit starkem Hochwasser ab.“ Daneben sei auch das Verkehrsaufkommen auf dem Rhein höher, sehr große, stark motorisierte Einheiten seien auf dem Fluss unterwegs. Und letztlich müsse auch die Technik stetig weiterentwickelt werden, um Immissionen wie Abgas, Lärm und auch dem Thema Sicherheit genüge zu tun.
Das alte, 46 Meter lange Fährschiff, das laut Jacob nun 34 Jahre lang von der einen auf die andere Rheinseite gependelt ist, wird zunächst in der Speyerer Werft liegenbleiben. „Jede neue Fähre ist im Grunde ein Prototyp. Falls es da noch Kinderkrankheiten geben sollte, behalten wir das alte Schiff erstmal in der Hinterhand“, sagte der Geschäftsführer dieser Redaktion schon vor einigen Wochen.
Das alte Schiff ist auch noch gut in Schuss und soll verkauft werden
Anschließend soll das Wasserfahrzeug verkauft werden – am liebsten über die Vebeg GmbH, eine 1951 gegründete bundeseigene Treuhandgesellschaft zur Verwertung von Eigentum des Bundes und anderer öffentlicher Auftraggeber. Unter anderem die Bundeswehr oder die Polizei verkaufen dort ausgemusterte Fahrzeuge.
Dass es noch ein reges Interesse an dem alten Schiff geben wird, davon ist Jürgen Jacob überzeugt. Die Fähre sei für ihr Alter noch top in Schuss und fahre noch einwandfrei.
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