Rätselhafter Todesfall

Nach Tod von Robin aus Lindenfels: Warum es kein Video aus der S-Bahn gibt

Im Zusammenhang mit dem rätselhaften Tod des 19-jährigen Robin aus Lindenfels in Bobenheim-Roxheim konnten Videoaufzeichnungen nicht gesichert werden. Wie die Staatsanwaltschaft das erklärt

Von 
Julian Eistetter
Lesedauer: 
Der Gedenkort für Robin am Fundort in Bobenheim-Roxheim. © Bernhard Zinke

Bobenheim-Roxheim/Lindenfels. Auch nach gut vier Wochen wirft der Tod des 19-jährigen Robin aus Lindenfels in Bobenheim-Roxheim Fragen auf. Antworten hätten möglicherweise Videoaufzeichnungen aus der S-Bahn liefern können, mit der der junge Mann in der Nacht zum 4. November aus Bensheim in Richtung Worms unterwegs war.

Doch das Material konnte nicht gesichert werden. Zum genauen Ablauf der diesbezüglichen Ermittlungen hat nun die Staatsanwaltschaft Frankenthal auf Anfrage Stellung bezogen.

Kein Videomaterial aus der S-Bahn: So war der zeitliche Ablauf bei den Ermittlungen

Das Videomaterial sei am 6. November um 14.26 Uhr von der Polizei bei der Deutschen Bahn angefordert worden, teilt der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber mit. Um 18.27 Uhr sei die Bestätigung der DB gekommen, dass die Anfrage weitergeleitet wurde. „Dann haben wir einen Anruf erhalten, dass nur noch die Aufzeichnungen ab 4. November, 11 Uhr, vorhanden sind und alles vorher überschrieben wurde“, so Ströber.

Mehr zum Thema

Ermittlungen

Nach Tod von Robin in Bobenheim-Roxheim: Video zeigt Silhouette am Gleis

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren
Trauer

Nach rätselhaftem Tod in Bobenheim-Roxheim: Ein Spiel für Robin aus Lindenfels

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren
Große Anteilnahme

Toter im Gleisbett in Bobenheim-Roxheim: Warum starb Robin?

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren

Da Robin um 23.44 Uhr am 3. November letztmals lebend gesehen worden sei und sein Zug um 0.45 Uhr in Worms ankam, war das Material für die Behörden wertlos.

Doch hätte die Anfrage nicht früher erfolgen müssen, wenn Robins Leiche bereits am 4. November um 7.30 Uhr im Gleisbereich in Bobenheim-Roxheim gefunden wurde - und Aufzeichnungen bei der Bahn bekanntlich nur 72 Stunden gespeichert werden? Dazu sagt Ströber: „Eine Bedeutung hat das Video ja erst bekommen, als sich jemand gemeldet hat und angab, dass es eine Auseinandersetzung gegeben haben könnte.“ Dies sei aber erst ein paar Tage später geschehen.

Laut Staatsanwaltschaft keine weiteren Hinweise auf Auseinandersetzung

Zuvor waren die Behörden von einem tragischen Unfall ausgegangen. Weitere Hinweise auf eine Auseinandersetzung im Zug haben sich laut Ströber auch in der Folge nicht ergeben. Deshalb bleibt die Annahme, dass Robin auf tragische Weise von einem Zug erfasst worden ist.

Warum war Robin im Gleisbereich unterwegs? - weiter Warten auf das Gutachten

Warum er im Gleisbereich in Bobenheim-Roxheim unterwegs war, ist offen. Ein toxikologisches Gutachten soll klären, ob und wenn ja wie viel Alkohol der 19-Jährige im Blut hatte. „Das Gutachten liegt noch nicht vor“, sagt Ströber. Solche Untersuchungen würden einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wie mehrfach berichtet, war Robin Schmitt am Abend des 3. November von einem Abend mit seinen Mannschaftskameraden in Bensheim zu seiner Freundin nach Worms aufgebrochen und dort nie angekommen. Sein Tod erregte in der gesamten Region Aufsehen. Seine Fußballmannschaft, die SG Lindenfels/Winterkasten, pausierte mehrere Wochen. Zahlreiche Spielen im Kreis Bergstraße gingen Schweigeminuten voran, die Teams spielten mit Trauerflor.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke