Nach Gewaltausbruch - Andreas Mansky will Mandat behalten

Kehrtwende des AfD-Schlägers

Von 
Stephan Alfter
Lesedauer: 
Andreas Mansky (rechts) probt den Rücktritt vom Rücktritt. © AfD-Fraktion

Mutterstadt. Rücktritt vom Rücktritt: Andreas Mansky will nun doch Teil der AfD-Fraktion des Kreistags bleiben. Das hat er gegenüber dem Fraktionsvorsitzenden Stefan Scheil ausgedrückt. Wie Scheil am Mittwoch sagte, wollen er und die übrigen Mitglieder der Kreistagsfraktion jedoch nicht dulden, dass Mansky in ihren Reihen bleibt. Mansky war im Vorfeld einer Sitzung des Kreistags im Rhein-Pfalz-Kreis am Montag, 28. Juni, ausgerastet, weil vor der Teilnahme ein negativer Corona-Test von ihm verlangt wurde (wir berichteten mehrfach). Er warf Spender von Desinfektionsmitteln um und beschimpfte Kreisbeamte unflätig. Als ihn der Mutterstadter Bürgermeister Hans-Dieter Schneider (SPD) auf sein Verhalten und die von ihm verschuldeten Sachbeschädigungen ansprach, schlug Mansky Schneider ins Gesicht. Einen Tritt konnte dieser abwehren.

Mandat behalten, Sitzung meiden?

Der 54-jährige Logistikmeister, der bei einem großen Mannheimer Unternehmen beschäftigt ist, hatte sich in der vergangenen Woche zunächst beim Bürgermeister sowohl schriftlich wie auch telefonisch entschuldigt und gegenüber Scheil davon gesprochen, sein Kreistagsmandat abgeben zu wollen. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet – wegen Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung. Manskys Kehrtwende folgte am Dienstag. Er möchte nicht nur Mitglied der Kreistagsfraktion bleiben, sondern auch in der Partei möchte er den Worten Scheils zufolge nun bleiben.

Ein Parteiausschlussverfahren, das der rheinland-pfälzische AfD-Landesvorstand schon eingeleitet hat, mündet in eine Entscheidung des Landesschiedsgerichts der AfD. Vor Ort im Rhein-Pfalz-Kreis haben Scheil und Kollegen satzungsgemäß vereinbart, dass der in Waldsee lebende Mansky ausgeschlossen werden soll. Ein Sofortausschluss ist jedoch nicht möglich. Erst muss eine Frist von 14 Tagen vergehen. Im Kreistag wird man den Mann, der früher in der Hooligan-Szene des 1. FC Kaiserslautern ein nicht unbekannter Kopf war (Spitzname Schädel), nach Darstellung Scheils vorerst nicht mehr sehen. Wohl auch nicht als fraktionsloses Mitglied. Mansky wolle keine Sitzungen mehr besuchen, habe dieser mitgeteilt.

Mehr zum Thema

Kreistagssitzung

Nach Gewaltausbruch in Mutterstadt: AfD-Mann entschuldigt sich und tritt ab

Veröffentlicht
Von
Stephan Alfter
Mehr erfahren
Gewaltausbruch

AfD-Schläger in Mutterstadt: War es ein kalkulierter Eklat?

Veröffentlicht
Von
Stephan Alfter
Mehr erfahren
Eklat in Mutterstadt

AfD-Kreispolitiker greift Bürgermeister Hans-Dieter Schneider tätlich an

Veröffentlicht
Von
Bernhard Zinke
Mehr erfahren

Wie es zu dem Sinneswandel gekommen ist, wollte Mansky dieser Redaktion nicht erklären. Wie schon in der vergangenen Woche legte er den Hörer mit den Worten auf: „Ich möchte nicht mit Ihnen sprechen.“ Reaktionen von Landrat Clemens Körner waren am Mittwochnachmittag nicht zu bekommen.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen