Mannheim. Herr Mayer, Sie haben nach 2022 zum zweiten Mal ein ausverkauftes Heimspiel im Capitol erlebt. Gefeiert von eingefleischten Fans, bejubelt von der Presse - wird das allmählich schon zur Routine für Sie?
Gringo Mayer: Ich sag’ mal so: Im Januar 2022 hat sich der Sprung in ein volles Capitol weiter angefühlt. Da hatte ich schon die Hosen voll vorher. Aber diesmal war alles on point. Da haben wir elf Monate drauf hingearbeitet. Ein ganz besonderer Abend für uns.
Das Jahr war sehr reich an Höhepunkten für Sie - hat es Ihre Erwartungen übertroffen?
Mayer: Ich weiß gar nicht genau, was meine Erwartungen waren. Ich nehm‘s, wie‘s kommt. Aber „Inas‘ Nacht“ war natürlich ein Traum - und dass das zweite Album chartet, hätte Anfang des Jahres auch keiner gedacht. Sehr viele Highlights. Aber mein Blick geht grad immer nach vorne.

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Was war Ihnen am wichtigsten?
Mayer: Am wichtigsten? Schwierig. Am wichtigsten ist, dass ich, die Kegelband und das ganze Team weiter zusammen wachsen und diese Freude miteinander bleibt. Wir haben gestern noch in Osnabrück mit den Donots spielen dürfen. Und was diese Jungs nach fast 30 Jahren als Band praktizieren, ist absolut vorbildlich für mich. Das will ich auch. Trotzdem, „Ina‘s Nacht“ war wie gesagt schon immer ein Traum. Und beim nächsten Mal komm’ ich gern als Talkgast da hin (lacht). Der Auftritt im „Morgenmagazin“ des ZDF war auch krass: Da sind wir nach dem Konzert bei Jazz & Joy in Worms mit Instrumenten unterm Arm direkt von der Bühne zum Zug gerannt, haben circa anderthalb Stunden gepennt nachts, wurden dann schon wieder am Hotel abgeholt und sind ins Studio gefahren. Das Zeltfestival war eine Wucht. Natürlich hätten wir dort gern länger gespielt, aber das Publikum hat uns unglaublich laut zugejubelt. Der Auftritt bei der Bundesgartenschau war monumental, als da plötzlich locker mal 4000 Menschen am Start waren bei bestem Wetter im Sonnenuntergang. Aber auch die kleinen Sachen, die ich alleine gemacht hab, wie zum Beispiel auf der Rheinau oder in Feudenheim - das hat unglaublich Bock gemacht und mich sehr erfüllt. Ich hab’ jetzt bestimmt noch einen Haufen Sachen vergessen.
Und Ihre Bilanz der Auswärtsspiele auf Ihrer bisher größten Tournee?
Mayer: Die Tour… die ist gefühlt gerade erst vorbei. Und es ist großartig, wo wir überall hingekommen sind, wie frenetisch die Leute uns überall empfangen haben. In jede Stadt werden wir wieder fahren. Und da freu ich mich sehr drüber. Nächstes Jahr im April geht’s weiter.
Man bekommt die Platte physisch nicht bei Amazon oder jpc. Aus Prinzip?
Mayer: Da wir alles selbst machen und bislang ohne großen Vertrieb arbeiten, ist das natürlich ein netter Nebeneffekt. Und bislang sind wir sehr zufrieden, wie es läuft, auch ohne Amazon.
Kann man sagen, wie oft sich die beiden Platten verkauft haben?
Mayer: Ganz ehrlich: keine Ahnung (lacht). „Nimmi Normal“ gibts als Vinyl grad nur noch online und geht dann auch in die dritte oder vierte Auflage. „Ihr liewe Leit“ haben wir daher gleich größer aufgelegt. Aber einen genauen Überblick hab’ ich da jetzt nicht.
Was sind Ihre Pläne für 2024? Man hörte von einem neuen Album …
Mayer: Yes. Der Plan ist, jetzt langsam das dritte Album zu schreiben. Kommt aber dann in 2025. Trotzdem soll’s 2024 paar einzelne neue Songs geben.
Das Konzert im Jahresabschluss wird vermutlich Tradition - lieber dreimal Capitol oder einmal Rosengarten?
Mayer: Es gibt Pläne, aber davon werd ich berichten, wenn’s so weit ist.
Ist die SAP Arena ein Ziel?
Mayer: Aktuell nicht. Aber wenn’s so weitergeht, wer weiß? Bis dahin gibt’s aber auch noch andere charmante Locations in unserer Region.
Ist Gringo Mayer ein Mann für Weihnachtslieder? Wir haben mit dem KulturNetz den Songwriting-Contest Monnem Xmas für regionale Acts ausgeschrieben, über den am Ende das Publikum entscheidet. Das könnte für Sie ein Selbstläufer werden …
Mayer: Kann ich mir gut vorstellen, aber da muss ich schon ’ne richtig gute Idee haben, bevor ich das mach’. Das muss schon ein besonders gutes Weihnachtslied werden.
Bei Ihren Shows sieht man, wie Musik Menschen zusammenbringt. Was kann unsere gespaltene, kriegerische Welt davon lernen?
Mayer: Ganz klar, dass wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge besinnen sollten. Am Ende wollen doch 99,9 Prozent der Menschen friedlich miteinander leben. Aber leider fallen viele immer wieder auf spaltende Machthaberinnen und Machthaber rein. Das ist sehr gefährlich. Wir müssen uns auf unsere Gemeinsamkeiten konzentrieren und dann können wir auch über unterschiedliche Meinungen verhandeln. Auf jeden Fall müssen wir eine möglichst lebenswerte Zukunft für unsere Kinder schaffen. Das wollen wir doch alle. Und da liegt sehr viel Arbeit vor uns.
Info
Gleich zweimal tritt der Wahl-Mannheimer schon am Samstag, 6., und 7. April 2024 im Heidelberger Karlstorbahnhof auf. Der erste Termin ist bereits ausverkauft. Für den Sonntag gibt es noch Plätze unter gringomayer.de (26,20 Euro).
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