Zunächst ist der 2. November mal ein Testballon - aber einer mit viel Feuer. Und wäre es ein Rocky-Film, dann müsste er heißen: „Haardt boxt hart zurück“. Angesichts der nicht ganz kleinen Krise, die der Weinhandel erlebt, sind in den zurückliegenden Jahren immer neue Formate entstanden, die den vinophilen Kunden noch enger an das Produkt binden sollten. In Bad Dürkheim, in Wachenheim, in Deidesheim und auch südlich vom pfälzischen Wein-Epizentrum in Neustadt hat man sich Weinkaufsnächte, Nächte der offenen Keller oder kleine Weinmessen der jungen Winzer-Generation einfallen lassen, um das Publikum noch sichtbarer mit guten Tropfen zu umgarnen. Dies war stets mit der Hoffnung verbunden, dass die Kundin sich am Samstag drauf im Weingut XY den Kofferraum mit Weinkisten vollstopft, weil der Riesling aus dem Kirchenstück ja so gemundet hat. Ganz so leicht ist das Geschäft aber nicht mehr.
Etwas übersehen mögen sich dabei zuletzt vielleicht Weingüter gefühlt haben, die schon allein aufgrund ihres Namens in der Vergangenheit für Ooohs und Aaaahs gesorgt haben, sobald die feine Flasche mal entkorkt war.
Zweifellos gehören die Weingüter Müller-Catoir, Weegmüller und Oliver Zeter zu den renommiertesten Adressen der Pfalz - selbst wenn sich Weegmüller nach einem Besitzerwechsel während der Corona-Zeit im Jahr 2021 noch in einem Standortbestimmungsprozess befindet. Gerade Oliver Zeter hat es mit seinem Sauvignon-Blanc-Konzept in der jüngeren Vergangenheit zu höheren Weihen gebracht.
Sechs weitere Weingüter der gehobenen Klasse mit dabei
Nun - und das unterscheidet die Pfalz heute von der Pfalz vor 30 Jahren - haben sich die drei Schwergewichte zusammengetan, um gewissermaßen auszudrücken: Hey, ihr Deidesheimer - mit dem Neustadter Ortsteil Haardt ist weiterhin zu rechnen. Was ihr könnt, können wir auch. Die Kooperation der drei Top-Adressen weist deutlich auf den Haardter Mandelring hin, wo alle daheim sind und wo an diesem Abend ein Shuttle zwischen Parkplätzen und Weingütern pendelt. Der eigentliche Ausschank findet im Kutscherhaus bei Müller-Catoir statt. Damit wären wir beim Inhalt: Am Samstag, 2. November, um 18 Uhr, beginnt mit der erstmals ausgetragenen „Haardter Weinnacht“ eine fünfstündige Weinverkostung, die hohen Ansprüchen genügt - erstens, weil die Weinauswahl fast allen Geschmäckern etwas bietet und zweitens, weil es zum Wein auch die Möglichkeit gibt, sich gastronomisch etwas verwöhnen zu lassen. Drittens sei hinzugefügt, dass die drei Haardter Weingüter noch sechs weitere Stars der Szene im Angebot haben: Mit Van Volxem (Saar), Weingut am Stein (Franken), Griesel (Bensheim), Leitz (Rheingau), Dönhoff (Nahe) und Fritz Haag (Mosel) sind bekannte Wein- und Sektgüter mit jeweils vier Produkten vertreten.
Zwischen Riesling, Weißburgunder und Sauvignon Blanc mischen sich Rebsorten wie Chenin Blanc, Rieslaner und Silvaner. Die hochwertigen Sekte von Griesel an der Bergstraße runden das Angebot ab. Bekocht werden die Gäste von zwei Betrieben, die zur Nachbarschaft gehören - Haardter Winzer und Mandelhof sind im ehemaligen Weingut Mattern zu finden. „Ja, es ist ein Testballon“, gibt Organisatorin Susanne Nett zu. Wer mitfliegen will, muss 35 Euro bezahlen - das Essensangebot kostet extra. Es gibt rund 600 Tickets.
Ticketbestellung unter Telefon 0651/9790777
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