Verkehr

Dieses Mal ist es VRN-Chef Winnes: Nächster Brandbrief an den Bahnvorstand

Deutliche Worte an den Infrastruktur-Vorstand der Deutschen Bahn: Michael Winnes, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, mischt sich wegen Bundesliga-Partien in Hoffenheim ein.

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Stephan Alfter
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VRN-Chef Michael Winnes in Schwetzingen. © Andreas Gieser

Rhein-Neckar. Mit deutlichen Worten hat sich aktuell ein weiterer Verantwortlicher für den S-Bahn-Verkehr in der Region han die Deutsche Bahn gewandt. Michael Winnes, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar richtete seine Kritik nicht an Bahnchef Richard Lutz, sondern an Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG. Bereits vor zwei Wochen hatte der Vorsitzende des ZÖPNV Süd, Fritz Brechtel, an die Deutsche Bahn einen Brandbrief adressiert. Seit Monaten gehöre es zum Alltag, dass Fahrgäste auch in der Metropolregion Rhein-Neckar unter Störungen bei der Infrastruktur, insbesondere durch unbesetzte Stellwerke, zu leiden haben, so Winnes.

Stellwerk Neckargemünd nachts nicht besetzt

Auslöser war die Ankündigung von DB Regio und der SWEG Bahn Stuttgart GmbH, den Zugverkehr auf dem Abschnitt zwischen Heidelberg-Altstadt und Eberbach/Meckesheim aufgrund des Personalmangels im Stellwerk Neckargemünd noch bis einschließlich 22. Januar 2024 im Nachtverkehr zwischen 22 und 4.40 Uhr nicht bedienen zu können. Betroffen sind vier S-Bahn- und zwei Regionalexpress-Linien – auch die Sonderzüge von den Fußball-Heimspielen der TSG 1899 Hoffenheim im Dezember und Januar drohten auszufallen.

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Bundesliga-Spiele von Hoffenheim betroffen

In seinem Schreiben an den Infrastrukturvorstand der DB macht Winnes daher deutlich: „Als Verkehrsverbund stehen wir in der Öffentlichkeit in der Verantwortung, einen funktionierenden ÖPNV in der Metropolregion Rhein-Neckar zu gewährleisten. Wir sorgen für ein attraktives integriertes Gesamtangebot und wir stehen als Erste in der Kritik, wenn dieses Angebot nicht funktioniert. Es fällt uns zunehmend schwer, die immer gravierender werdenden Probleme im System Eisenbahn, das auch das Rückgrat unseres gesamten ÖPNV-Systemes darstellt, zu erklären.“

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Es sei unbedingt nötig, dass die DB AG umgehend ihrer grundsätzlichen Verpflichtung zur Bereitstellung eines dauerhaften Betriebes einer kritischen Infrastruktur nachkomme. „Unmittelbar bitte ich Sie, kurzfristig sicherzustellen, dass zumindest an Tagen von Bundesligaspielen das Stellwerk Neckargemünd so lange besetzt wird, bis die Fans abgereist sind“, appelliert der VRN-Geschäftsführer weiter.

Fußball-Sonderzüge können fahren

Ein erster Erfolg konnte mit dem Schreiben bereits erwirkt werden: Kurzfristig wurde eine Lösung für den Sonderzugverkehr zu den Bundesliga-Heimspielen der TSG 1899 Hoffenheim gefunden, sodass bereits die Sonderzüge am 19. Dezember planmäßig fahren können. „Wir freuen uns sehr, dass eine schnelle und pragmatische Lösung gefunden werden konnte, um den Sonderzugverkehr von den Fußball-Heimspielen der TSG 1899 Hoffenheim aufrechtzuerhalten. Dieser erste Erfolg unterstreicht unser Engagement für die Mobilität in unserer Region und unseren Willen, auch unter schwierigen Bedingungen gemeinsam eine Lösung zu finden“, macht Winnes deutlich.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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