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Das kosten Studi-Wohnheime in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen

Bezahlbar wohnen oder Luxus genießen? In Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen gibt es unterschiedliche Studierenden-Wohnheime. Welches das günstigste und welches das teuerste ist.

Von 
Alena Kuhn
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Ein Zimmer im selbstverwalteten Studierenden-Wohnheim Collegium Academicum in Heidelberg kostet vergleichsweise wenig. © Jegliche Verwendung ist honorarpflichtig und nur zu journalistischen/publizistischen Zwecken gestattet.

Rhein-Neckar. Wer zum Studieren nach Mannheim, Heidelberg oder Ludwigshafen kommt, steht nach der Zulassung zur Uni oder Hochschule vor einer weiteren Hürde. Ein passendes Zimmer muss her. Doch oftmals ist das nicht so einfach – denn es muss vor allem bezahlbar sein. Viele Erstsemester wählen deshalb Studierenden-Wohnheime. Doch wie teuer sind die Wohnheime zurzeit wirklich? Welche Unterkünfte gibt es? Und wie ist die Situation in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen im Vergleich?

Wenn man nach Wohnheimen in Mannheim sucht, stößt man wohl zuerst auf das Studierendenwerk. Es verwaltet 15 Häuser, die im Stadtgebiet verteilt sind. In den Zimmern wohnt man allein – hat somit ein eigenes Duschbad und eine kleine Küchenzeile – oder ist Teil einer Wohngemeinschaft. Manchmal sind die Räume möbliert, manchmal nicht.

Das Hermann-Heimerich-Haus in N6 in Mannheim wird vom Studierendenwerk verwaltet. © Alena Kuhn

So unterschiedlich wie die Zimmer ist auch der Mietpreis. In der Studentensiedlung Ludwig Frank in der Neckarstadt-Ost kostet ein kleines WG-Zimmer beispielsweise nur 320 Euro Warmmiete im Monat. Für ein größeres Einzel-Apartment in der Schwetzingerstadt zahlt man schon 560 Euro – allerdings mit Balkon. Durchschnittlich müssen Studierende für ein Einzelzimmer beim Studierendenwerk Mannheim etwa 490 Euro hinblättern. Bei einem WG-Zimmer spart man sich 100 Euro. Wohngemeinschaften bewohnen im Durchschnitt fünf Personen.

Neben den Häusern des Studierenwerks können sich Studentinnen und Studenten auch in private Wohnheime einmieten. Campo Novo auf Franklin ist eines davon. 660 Euro gehen monatlich vom Konto der Mieterinnen und Mietern ab, wenn sie ein etwa 25 Quadratmeter großes Apartment bewohnen. Bei einem WG-Zimmer ist die Miete etwa gleich hoch.

Teuerstes privates Wohnheim in Mannheim ist Campus 68

Beim Campus W.I.R. von der Akademie für Waldorfpädagogik zahlt man 400 bis 500 Euro für ein Apartment, je nach Größe des Zimmers. Der Strom kommt da noch dazu. Am teuersten ist in Mannheim jedoch das private Wohnheim Campus 68 in der Neckarstadt-Ost. 935 bis 1.165 Euro Warmmiete kostet ein Apartment. Dafür gehören ein Bett und ein Smart-TV zur Grundausstattung. Außerdem können die Bewohnerinnen und Bewohner einen Pool, ein Fitnessstudio und einen Basketballplatz nutzen. Auch der Preis für ein WG-Zimmer beläuft sich für eine Person auf 840 Euro.

Preisvergleich der Studierenden-Wohnheime in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen. © MM-Grafik

Eine völlig andere Preisklasse haben die drei katholischen Wohnheime in den Quadraten. Im Alfred-Delp-Haus zahlen Studierende für ein WG-Zimmer durchschnittlich etwa 350 Euro warm. Im Emilie-Hucht-Haus gibt es auch WG-Zimmer mit zehn Quadratmetern für 289 Euro warm. Auch das Kolpinghaus ist mit durchschnittlich etwa 395 Euro für ein WG-Zimmer recht erschwinglich.

Wie teuer sind die Studierenden-Wohnheime in Heidelberg?

In Heidelberg hat ein katholisches Wohnheim ebenfalls den vergleichsweise günstigsten Preis. 173 Euro kostet ein zehn Quadratmeter Zimmer im Untergeschoss. Küche und Bad müssen allerdings geteilt werden. Die Keller–Thoma–Stiftung betreibt ein gleichnamiges evangelisches Studierenden-Wohnheim. Jedoch hat der Betreiber auf Anfrage bis zum Redaktionsschluss keine Mietpreise genannt.

Bei der Anzahl an privaten Wohnheimen liegt Heidelberg klar vor Mannheim. Für ein Apartment bei Campus Viva müssen Studierende durchschnittlich 665 Euro im Monat ausgeben. Mit 20 bis 37 Quadratmetern ist das Zimmer dafür relativ groß. Mondial Campus befindet sich in der Bahnstadt direkt nebenan. Das Wohnheim ist jedoch mit durchschnittlich 875 Euro teurer. Nur das Campus Gardens hat mit durchschnittlich 982 Euro eine noch höhere Warmmiete. Dafür kann das möblierte Apartment mit Küche und Bad bis zu 52 Quadratmeter groß sein.

Der Neubau The Fizz in Ludwigshafen-Süd hat vergleichsweise hohe Mieten. © Alena Kuhn

Andere Wohnheime, die nur WGs anbieten, sind erschwinglicher. Bei Adria in Wieblingen kostet das Zimmer durchschnittlich 371 Euro, beim „Studentenwohnheim Heidelberg“ in Rohrbach ab 495 Euro. Weil günstiger Wohnraum so knapp ist, hat eine Gruppe junger Menschen selbst ein Wohnheim gebaut. Ein WG-Zimmer im Neubau des selbstverwalteten Collegium Academicum kann für 375 Euro gemietet werden.

Die meisten Zimmer bietet das Studierendenwerk Heidelberg an. Es verwaltet 30 Häuser – doppelt so viele wie Mannheim. Die Preise sind im Durchschnitt günstiger als in der Quadratestadt: Etwa 342 Euro zahlen die Studentinnen und Studenten für Apartments an Warmmiete, 292 Euro für ein WG-Zimmer. Auch Zwei-Zimmer-Wohnungen bietet das Studierendenwerk an. Die können dann über 800 Euro kosten. Der billigste Raum im Repertoire kostet hingegen nur knapp über 200 Euro.

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Das Studierendenwerk kann die Zimmer so günstig anbieten, weil es im Gegensatz zu den meisten Privatanbietern nicht das Ziel hat, Gewinn zu erzielen. Das teilt ein Sprecher des Studierendenwerks Heidelberg auf Anfrage mit.

Welche Studierenden-Wohnheime gibt es in Ludwigshafen?

Die Studierenden-Wohnheime in Ludwigshafen sind schnell aufgezählt und könnten fast nicht unterschiedlicher sein: Heinigstraße und The Fizz. Das Wohnheim in der Heinigstraße im Stadtteil Mitte wird vom Studierendenwerk Vorderpfalz verwaltet. 345 Euro kostet ein möbliertes Apartment an Warmmiete. Die Zimmer sind etwa 20 Quadratmeter groß. Ein WG-Zimmer kostet ähnlich viel. Das Gebäude ist über 30 Jahre alt.

The Fizz im Stadtteil Süd wurde erst neu gebaut und ist somit moderner. Die Zimmer im privaten Wohnheim sind auch größer: Sie haben 17 bis 48 Quadratmeter, kosten aber dementsprechend auch durchschnittlich 864 Euro warm.

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