Freizeit

Bad Dürkheim wirbt mit Filmfrühling auch für nagelneue Therme

Es ist amtlich: Die Kulturveranstaltung zieht nach Querelen von Speyer in die Kurstadt um. Filmfestival-Macher Michael Kötz lobt die Dürkheimer Bürgermeisterin.

Von 
Stephan Alfter
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Der Filmfrühling in Speyer ist Vergangenheit. Ein neues Gastspiel gibt es in diesem Jahr in Bad Dürkheim. Wird das eine langfristige Beziehung? © Filmfrühling_Speyer

Rhein-Neckar. Der Filmfrühling zieht um: Nach dem nicht ganz geräuschlosen Abschied aus Speyer haben sich Michael Kötz und seine Mitstreiter für Bad Dürkheim als neuen Standort entschieden. Die Veranstaltung, die zu Werbezwecken gerne als die kleine Schwester des Ludwigshafener Filmfestivals bezeichnet wird, kommt zwischen 6. und 22. Juni 2025 in den Kurpark der rund 19.000 Einwohner zählenden Kleinstadt. Es ist die 5. Ausgabe und für Bad Dürkheim nach dem Weggang des SWR-Comedyfestivals eine willkommene Gelegenheit, ihre Stärken auf neuem Terrain auszuspielen. Im oberen Teil des Parks, direkt hinter dem Achat-Hotel, sollen während des Festivals rund 40 Filmvorführungen unter freiem Himmel stattfinden. Mit bis zu 1000 Plätzen ist das Platzkontingent so groß, dass die Dürkheimer Winzer hier einen Ort finden, an dem sie ihre Weine anbieten können.

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In den vergangenen Wochen hat der Filmfrühling insofern für Schlagzeilen gesorgt, als ein Streit entbrannt ist – zwischen der Stadt Speyer und deren Kulturdezernentin Monika Kabs (CDU) einerseits und Michael Kötz, dem Macher des Ludwigshafener Filmfestivals und des Filmfrühlings andererseits. Die Stadt Speyer wollte für die Bereitstellung des Domgartens in diesem Jahr rund 14.000 Euro von Kötz. Dieser wehrte sich und sprach davon, dass es sich beim Filmfrühling nicht um eine kommerzielle Veranstaltung handele. Als der Filmfrühling 2023 erstmals nach Speyer kam, war der Testlauf gebührenfrei. Im zweiten Jahr verlangte die Stadt rund 7.000 Euro. Wegen der hohen Forderungen warf Kötz der Speyerer Kulturdezernentin vor, eine „bräsige Kulturpolitik“ zu betreiben.

Michael Kötz: „Bräsige Kulturpolitik“ in Speyer

In Bad Dürkheim findet Kötz nun offenbar Verhältnisse, wie er sich sie wünscht. Eine Pacht für die Fläche im Kurpark fällt nach Informationen dieser Redaktion zunächst nicht an. Für die Stadt Bad Dürkheim ergibt sich durch die zu erwartenden Besucherzahlen aus der Metropolregion Rhein-Neckar die Gelegenheit, das Jahrhundertprojekt Dürkheim-Therme zu bewerben. Denn just Ende Juni soll im Prestigeobjekt mit Entstehungskosten von über 40 Millionen Euro Eröffnung gefeiert werden. Die Therme liegt am Rande des Kurparks und gerät auf diese Weise für die Filmfans in den Blick.

Festivalmacher Michael Kötz beim Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen. Mit dem Filmfrühling startet er einen neuen Versuch in Bad Dürkheim. © Michael Ruffler

Kötz ist begeistert: „Es ist ganz großartig zu sehen, mit wie viel Begeisterung man sich in Bad Dürkheim seitens Bürgermeisterin Bauernschmitt, ihrer Mitarbeiter und des ganzen Gemeinderates auf den ersten Filmfrühling in Bad Dürkheim freut und uns nach Kräften unterstützt. Die Sparkasse Rhein-Haardt dort ist gleich auf Anhieb zum Sponsor geworden“, sagt er. Im vergangenen Jahr litt der Filmfrühling im Speyerer Domgarten vor allem unter der schlechten Witterung. Tagelang regnete es und so kamen weniger Leute als erhofft.

Zurückgezogen haben sich Kötz und seine Partner in dieser Woche auch aus Bobenheim-Roxheim, wo bisher das zweite Standbein des Filmfrühlings war. Zuvor hatte es ein Gastspiel in Limburgerhof gegeben. Unbestätigten Informationen zufolge will Kötz in Ludwigshafen einen Filmfrühling veranstalten – als Appetizer für das große Filmfestival im Spätsommer.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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