Mannheim. Christian Specht fühlte sich sichtbar wohl. Der Mannheimer Oberbürgermeister schwärmte vom Ambiente im „Englischen Garten“ der Heinrich-Vetter-Stiftung“ in Ilvesheim. Vergessen waren seine Erlebnisse als passionierter Tennisspieler in den Vergleichen mit der MTG Blau-Weiß Mannheim. „Da habe ich nur Niederlagen kassiert“, sagte Specht. Am Samstag ließ er es sich dennoch nicht nehmen, dem Mehrspartenverein aus dem Pfeifferswörth zu einem besonderen Jubiläum zu gratulieren. Die MTG Mannheim, deren Herzstück die Leichtathletik ist, die sich aber nicht nur durch Erfolge der olympischen Kernsportart definiert, wurde im Mai 1899 gegründet und feiert somit in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag.
„Die MTG ist ein sportliches Aushängeschild der Stadt, sie prägt den Ruf von Mannheim“, betonte Specht, der bei diesen Worten auch an die Bauhaus-Juniorengala dachte, die Ende Juni bereits zum 30. Mal im Michael-Hoffmann-Stadion veranstaltet wird. Nach dem Rückzug des bisherigen Hauptsponsors BASF muss die MTG aber darum kämpfen, das weltweit größte U-20-Leichtathletikmeeting in Mannheim zu halten. Für das Jubiläumsjahr ist ihr dies dank gemeinsamer Kraftanstrengungen gelungen. Der Oberbürgermeister versprach, dass sich der Verein auch künftig auf die Stadt verlassen könne: „Wir müssen einen Weg finden, um die Juniorengala in die gute Zukunft zu führen.“
Am 14. September wird auf den 125. Geburtstag angestoßen
Das hörten die Verantwortlichen der MTG sicherlich gerne. Knapp 100 Gäste waren zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten in die Heinrich-Vetter-Stiftung eingeladen, bei einem großen Sportfest am 14. September soll mit allen Mitgliedern, Freunden und Interessierten auf den 125. Geburtstag des Vereins angestoßen werden. Dann wird es - wie am Samstag - wieder einige Themen geben, denn mit der Leichtathletik-EM in Rom und den Olympischen Spielen in Paris sind dann zwei sportliche Großereignisse des Jahres schon wieder Geschichte.
Der ehemalige Weltklasse-Hochspringer Wolfgang Kreißig, der 1991 zur MTG wechselte und an den Olympia in Atlanta (1996) und Sydney (2000) teilnahm, erinnerte in seiner Laudatio an viele Erlebnisse und Begegnungen, unter anderem lernte er bei der MTG seine spätere Ehefrau Alina kennen. „Ich habe gespürt, dass hier der Athlet im Vordergrund steht“, sagte Kreißig (persönliche Bestleistung; 2,34 Meter). „Zudem hat der Verein seit jeher auf kompetente Trainerinnen und Trainer gesetzt. Das ist die Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg. Es ist imponierend, dass die MTG die Hälfte ihrer Topathleten selbst entwickelt.“
MTG Blau-Weiß Mannheim will Sportlerinnen ehren
Die MTG nutzte den Festakt auch, um zwei Sportlerinnen zu ehren, die sinnbildlich dafür stehen, wie breit sich der Verein mit seinen acht Abteilungen aufgestellt hat: Tennistalent Lilly Greinert hatte im vergangenen Jahr den Titel bei den deutschen U-12-Meisterschaften gefeiert, die Leichtathletin Bettina Schardt sammelte bei Senioren-Welt und Europameisterschaften bisher sage und schreibe 76 Medaillen (40 WM/36 EM).
Greinert ist ein Beispiel dafür, dass die MTG auf eine erfolgreiche Vergangenheit blicken kann, aber auch eine rosige Zukunft vor sich hat. Nach ihren Zielen gefragt, antwortete die Zwölfjährige: „Ich möchte die Nummer eins der Welt werden und den Golden Slam gewinnen - also in einem Jahr alle vier Grand-Slam-Turniere und Olympia-Gold.“
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