Fußball - 3. Liga

SV Waldhofs Party-Bus nimmt Fahrt auf

Von 
Thorsten Hof
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SVW-Torschütze Marcel Costly jubelt nach seinem Tor zum 0:2. © Titgemeyer/PIX-Sportfotos

Duisburg/Mannheim. Vier Stunden auf der Autobahn von Duisburg nach Mannheim können sich ordentlich ziehen - vor allem mit einer Niederlage im Gepäck. Nach dem 3:1 (2:1)-Sieg des SV Waldhof beim MSV Duisburg gestaltete sich die Heimfahrt des Mannheimer Fußball-Drittligisten dagegen in einer mehr als gelösten Atmosphäre. "Da kann man die Musik auch mal ein bisschen lauter lassen", blickte Trainer Patrick Glöckner entspannt auf den blau-schwarzen Party-Bus, bevor der sich auf die Reise machte.

Sich in den bequemen Sitzen zurücklehnen und das Erreichte zumindest bis zur Autobahnabfahrt in Mannheim etwas genießen - laut Glöckner hatte sich das der Waldhof-Tross verdient. "Die Mannschaft hat eine gewisse Stabilität, die sie mittlerweile Woche für Woche bestätigt. Deshalb macht es Spaß, da zurückzufahren", meinte der Coach nach dem verdienten Erfolg an der Wedau, der nur in der ersten Halbzeit so richtig in Gefahr geriet - und das paradoxerweise nachdem die Mannheimer durch Tore von Marc Schnatterer (4.) und Marcel Costly (19.) eine frühe 2:0-Führung vorgelegt hatten.

"Das war in dem Moment tatsächlich nicht so gut für uns", blickte Glöckner zurück. "Da waren wir uns zu sicher und haben uns etwas zu tief hinten reingestellt", beschrieb der Coach die Phase, in der Mannheimer dem MSV das Spiel überließen und auf die Verteidigung des SVW plötzlich Schwerstarbeit zukam.

Immer wieder flogen die Bälle direkt in den Mannheimer Strafraum, wo die Duisburger Sturm-Kanten Aziz Bouhaddouz und Orhan Ademi kaum noch unter Kontrolle zu bringen waren. "So läufst du dann der Musik hinterher", war Glöckner froh, dass bis zum Seitenwechsel nicht mehr als der Anschlusstreffer durch Bouhaddouz (26.) passiert war - auch wenn die Mannheimer durch Seegert (34.) und Costly (43.) jeweils nach einer Ecke ebenfalls klare Möglichkeiten hatten.

"Das war ein hartes Stück Arbeit und schwer zu verteidigen ", bestätigte Waldhof-Kapitän Marcel Seegert, der mit Kollege Jesper Verlaat im kalten Duisburger Regen früher als gewollt und oft mit letztem Einsatz durch den eigenen Strafraum pflügen musste und nach den 90 Minuten mit einigen Grashalmen im Gesicht noch deutlich gezeichnet war. "Und irgendwann rutscht dir bei diesem Wetter dann doch einer durch", wusste der Abwehrchef, dass es so nicht weitergehen konnte.

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Nach dem Wechsel setzte der Waldhof die Zebras dann aber wieder schon viel weiter in der gegnerischen Hälfte unter Druck und schob mit der übrigen Elf nach, was sich letztlich auszahlte. In der weiter intensiven Partie waren es nun nur noch die Mannheimer, die sich klare Möglichkeiten erarbeiteten und sich nur vorwerfen lassen mussten, den Sack nicht schon vor Dominik Martinovics Traumtor zum 1:3-Endstand (81.) zugemacht zu haben.

Fast schien es, als wären die früheren Gelegenheiten für Waldhofs Top-Stürmer zu einfach gewesen, wie auch der Angreifer mit einem Grinsen einräumte. "Den ersten muss ich natürlich machen", blickte der 24-Jährige auf die Szene kurz nach der Halbzeit, als Joseph Boyamba zentimetergenau quergelegt hatte, Martinovic aber an MSV-Keeper Leo Weinkauf gescheitert war (52.). Dass er den Schlusspunkt dann ausgerechnet mit einer Direktabnahme über den "schwachen" linken Fuß setzte, zeugt wiederum von der Entwicklung des SVW-Torjägers, der nun schon acht Mal getroffen hat.

"Ich habe das in letzter Zeit schon trainiert, deswegen freut es mich umso mehr, dass ich mit so einem Treffer jubeln konnte", strahlte Martinovic nach dem Abpfiff und betrachtete auch den Auswärtsfluch mit bislang nur einem Sieg in der Fremde als vorerst abgehakt. "Das wurde ja auch mal Zeit. Das war schon in den Köpfen und deshalb sind wir froh, dass wir mit diesem Auswärtssieg auch in der Tabelle nochmals einen Schritt machen konnten. Gerade die drei Tore haben gezeigt, welche Wucht in unserem Team steckt", sagte Martinovic und sieht die Mannheimer auch für die nächste Aufgabe beim TSV 1860 München am nächsten Dienstag gerüstet.

"Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, sind wir schwer zu schlagen", meinte der Stürmer. Und lange Busfahrten sollten spätestens nach dem Trip Richtung Duisburg und zurück ohnehin ihren Schrecken verloren haben.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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