Es hätte ein Erfolg werden können. Man stelle sich vor, zu „Sound of Peace“ in Mannheim wären genauso 10 000 Menschen gekommen wie zur Friedenskundgebung im März in Mannheim und Ludwigshafen. Doch anstatt 10 000 Menschen haben am Sonntag nur 3000 den Weg in den Ehrenhof gefunden. Der spärlich besetzte Platz gab angesichts der wichtigen Botschaft deshalb phasenweise ein eher klägliches Bild ab.
Dabei muss man dem, was auf Bühne und Leinwand gezeigt worden ist, zugestehen: Es hat Spaß gemacht. Dass etwa Wladimir Klitschko eine eigens für Mannheim eingesprochene Videobotschaft gesandt hat, war ein Coup. Zudem Lokalmatadore und gelungene Reden - das hat schon gepasst.
Es hätte eine gute Werbung für Mannheim und ein starkes Signal aus Mannheim heraus sein können. Stattdessen laufen die Organisatoren nun aber sogar Gefahr, in einem finanziellen Desaster aufzuwachen. Sicherlich lässt sich darüber streiten, ob etwa der Termin (an einem Sonntagabend, noch dazu am Muttertag) der beste gewesen ist. Möglich aber auch, dass Terminzwänge von Beteiligten wenige Alternativen zugelassen haben. Zumal die Idee, am geschichtsträchtigen 8. Mai zum Frieden aufzurufen, durchaus Charme hatte.
Dass nun etwa ein Verein wie „Mannheim sagt Ja!“, der in der Stadt vieles bewegt und initiiert hat, in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte, haben Organisatoren und Veranstaltung nicht verdient. Weitere Unterstützung wäre also allen zu wünschen - sowohl was die Ukraine-Hilfe anbelangt, aber auch die Gemeinnützigkeit vor Ort.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Unterstützung nun auch in Mannheim notwendig
Sebastian Koch zur Bilanz von „Sound of Peace“