3. Liga Umbruch als Chance beim SV Waldhof

Seltsame Mischung in Moll beim SV Waldhof zum Saisonausklang: Die mit einem Zweijahresplan Richtung 2. Liga ganz oben angesiedelte und verpasste Zielsetzung rückte vieles in ein negatives Licht, kommentiert Thorsten Hof

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Thorsten Hof
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Mannheim. Während in vielen anderen Stadien der Fußball-Republik Deutschland am vergangenen Wochenende irre Dramen, tiefe Trauer oder grenzenlose Euphorie das Stimmungsbild prägten, herrschte beim SV Waldhof zum Saisonkehraus eine seltsame Mischung in Moll. Schwärmerische Nostalgie, Abschied und Enttäuschung prägten das Bild, was angesichts der bislang zweitbesten Drittliga-Saison der Blau-Schwarzen unter normalen Umständen so gar nicht nachzuvollziehen gewesen wäre. Doch die mit einem Zweijahresplan Richtung 2. Liga ganz oben angesiedelte und vor spätestens drei Wochen endgültig verpasste Zielsetzung rückte eben vieles in ein negatives Licht.

Aufstieg in 2. Liga als Ziel: Alle müssen sich daran messen lassen

Dieser hohe Anspruch war letztlich die eigentliche Krux der Spielzeit 2022/23, weil die Voraussetzungen mit Blick auf den Spieleretat, die Kaderzusammenstellung, die Infrastruktur und viele weitere Faktoren dafür schlichtweg nicht gegeben waren, sich aber alle Handelnden ständig daran messen lassen mussten. Das gilt auch für Trainer Christian Neidhart, der die ehrgeizigen Ziele zunächst mutig mittrug, dann aber nach und nach erkennen musste, was in Mannheim möglich ist – und was vielleicht einfach noch etwas zu früh kommt.

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Mit Blick auf die katastrophale Auswärtsbilanz, die Gegentorflut und die immer wiederkehrende Instabilität hat auch der Coach trotz der stolzen 60 Punkte sicher seinen Anteil daran, dass die zweitbeste Saison eben zugleich der erste kleine Rückschritt seit dem Aufstieg 2019 darstellt. Doch alles an Neidhart festzumachen, greift sicher zu kurz.

Wofür will der SV Waldhof in Zukunft stehen?

Die Trennung vom Trainer und der erneute Umbruch im Kader bietet daher die Gelegenheit, neue Weichen zu stellen und sich darüber klar zu werden, wofür der Waldhof in Zukunft eigentlich stehen will. Mit der nächsten Hauruck-Aktion und großspurigen Ankündigungen würden die Mannheimer die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Und auch die Tatsache, dass sich nun schon der dritte Trainer in Folge von einem Club mit solch einem enormen Potenzial vorzeitig entfremdet, sollte der Führungsetage zu denken geben.

Worten müssen eben auch Taten folgen oder Realitäten klar angesprochen werden. Wird vernünftig kommuniziert, dass bei einem kontinuierlichen Aufbau hin und wieder ein paar Rückschläge in Kauf genommen werden müssen, würde das ein intaktes Umfeld sicher mittragen. Mittelmaß sollte für einen Club wie den SV Waldhof dabei nie das Ziel sein. Doch das Augenmaß darf auf dem Weg darüber hinaus nie verloren gehen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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