Mannheim. Es war der Tag der großen Gesten im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. Gleich 13 Spieler wurden verabschiedet, die Aufstiegshelden von 1983 ausgiebig gefeiert und wie erhofft beschloss der SV Waldhof die Saison als Tabellensiebter mit einem souveränen 3:1 (2:0)-Erfolg gegen den MSV Duisburg. Dass ausgerechnet der scheidende Top-Scorer Dominik Martinovic mit seinem zwölften Saisontreffer gleich das 1:0 (6.) vor 9414 Zuschauern beisteuerte, passte ebenfalls ins Bild. Thomas Pledl (18.) und Berkan Taz (72.) ließen die weiteren SVW-Tore folgen, bevor Aziz Bouhaddouz (88.) den Endstand herstellte. Entsprechend gelöst wurde deshalb auch der Abschied von Liga-Legende Marc Schnatterer (Karrierende) und Marco Höger gefeiert. Beide Routiniers durften vor der Ost-Tribüne sogar auf den Zaun und heizten die Stimmung weiter mit dem Megaphon an.
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Diese Szenen bekam Trainer Christian Neidhart schon gar nicht mehr mit, als sich die Mannschaft nach einem Gruppenfoto vor der Bank und dem obligatorischen Kreis mit einem Dankes-Banner in Richtung der Fans machte. Der Coach ging zunächst allein die Kabine, auch diese Szene hatte symbolischen Wert. Zwar hatte es keinen irreparablen Bruch zwischen Team und Trainer gegeben, aber zumindest von der Vereinsführung war es zuletzt einsam um den 54-Jährigen geworden. Dass die Partie gegen Duisburg trotz laufendem Vertrag seine letzte auf der Waldhof-Bank sein würde, war schon vor dem Anpfiff klar und auch nach den 90 Minuten gegen die Zebras gab es dahingehend keine Überraschung mehr.
„Wir werden das jetzt ganz vernünftig regeln“, bestätigte Neidhart, dass noch am Abend die Vertragsauflösung final gestaltet werden sollte. Beide Seiten hatten sich am Freitagabend und noch am Samstagvormittag über die letzten Details verständigt, das Kündigungsszenario war aus der Welt geschafft worden. Mit einer Abfindung für den Fußball-Lehrer wurde das Kapitel Neidhart also beendet – auch zur Zufriedenheit des Coaches. „Es gibt keinen Stress oder Ärger zwischen uns. Ich fahre jedenfalls nicht ohne Ergebnis nach Hause“, sagte Neidhart vor den Gesprächen, am Abend war die Einigung dann perfekt. Mit einer Pressemitteilung soll das am Sonntag dann auch offiziell bestätigt werden. Der Saisonausklang geht für Sportgeschäftsführer Tim Schork demnach nahtlos in die Trainersuche über, um nicht zu viel Zeit für den sich nun anbahnenden Umbruch zu verlieren.
Schließlich wurden vor dem letzten Saisonspiel gegen Duisburg nicht weniger als 13 Spieler aus dem aktuellen Kader verabschiedet. Neben den beiden Größen Höger und Schnatterer, der beim SVW nun seine Karriere beendete, verlassen auch Torhüter Morten Behrens (Darmstadt 98), Niklas „Willy“ Sommer (Ziel unbekannt), Stefano Russo (Viktoria Köln), Dominik Kother (Karlsruher SC), Johannes Dörfler (Paderborner SC), Baris Ekincier (Ziel unbekannt) und Adrien Lebeau (Ziel unbekannt) den SVW. Marten Winkler (Hertha BSC Berlin), Gerrit Gohlke (Arminia Bielefeld) und Daniel Keita-Ruel (Ziel unbekannt) suchen ebenfalls neue Herausforderungen. Auch für ihren erneut besten Saisonscorer Dominik Martinovic (Ziel unbekannt) müssen die Mannheimer Ersatz finden.
„Genauso ein Ende habe ich mir gewünscht – hier vor der Kulisse und dann nochmal mit einem Tor“, freute sich Martinovic über seinen letzten Treffer nach drei Jahren im Waldhof-Trikot. „Bei einem Aufstieg wäre ich zu hundert Prozent geblieben, aber mit 26 Jahren möchte ich jetzt noch einmal den nächsten Schritt gehen“, erklärte der SVW-Top-Scorer, der in dieser Saison 19 Punkte verbuchte. Dabei schaut der Deutsch-Kroate Richtung 2. Liga, kann sich aber auch ein Engagement im Ausland vorstellen. „Das werden jetzt die nächsten Wochen zeigen“, verabschiedete sich der Angreifer wie alle anderen Waldhof-Profis nun erst einmal in den Urlaub, der spätestens mit dem Trainingsauftakt in der letzten Juni-Woche zu Ende gehen wird.
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