Kommentar Trotz Sauberkeitsermittlern in Mannheim: Alle müssen anpacken

Die Stadt versucht es nun mit der harten Hand, um die Müllsünder zu erreichen. Ein richtiger Schritt, kommentiert Kai Plösser. Doch sich nur auf die Sauberkeitsermittler zu verlassen, wird nicht reichen, denn alle sind gefragt

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Kai Plösser
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Nun rücken also die Sauberkeitsermittler aus, um dem Stadtbild einen schöneren Anstrich zu verpassen. Vielleicht ist die harte Hand der Stadt nötig, damit auch die letzten Müllsünder kapieren, dass es sich nicht gehört, den Unrat einfach so in der Umgebung zu beseitigen. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein. Aber ist es wohl für einige nicht. Umso wichtiger ist es, dass die Verwaltung etwas unternimmt, damit Mannheim nicht weiter im Dreck versinkt.

Neben dem Stadtraumservice, dessen Arbeit nicht hoch genug einzuschätzen ist, versucht es die Stadt nun also mit direkter Ansprache – und wenn es sein muss auch mit den nötigen Strafen, die finanziell deftig ausfallen können. Bis zu 2500 Euro oder höher. Zwei Frauen und ein Mann machen sich die Finger dreckig und erledigen die Ermittlungsarbeiten. Ob das genug ist? Schwer vorstellbar. Es wird aber betont, dass die meisten Städte, mit denen Mannheim im Austausch war, nur drei Kräfte zur Verfügung hätten. Unter anderem in Offenbach sei das so. Da sei die Lage schlimmer, aber sie könnten es zu dritt bewerkstelligen. Es wird sich zeigen, ob das auch in Mannheim gelingt.

Sauberkeit

Sauberkeitsermittler in Mannheim: Den Müllsündern auf der Spur

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Doch sich allein auf die Sauberkeitsermittler zu verlassen, wird nicht reichen. Das tut die Stadt auch nicht, fährt sie doch seit Jahren schon eine Sauberkeitsoffensive. Gefühlt tut sich aber trotzdem nicht viel. Daran konnte zuletzt auch die jüngste Kampagne „Mama Mannheim“ nichts ändern. Es scheint, als kommt der Stadtraumservice bei den Mengen an Müll schlicht und einfach nicht hinterher. Deswegen ist es richtig zu betonen, dass es nur gemeinsam geht. Das tut auch Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne): „Der Straßenraum gehört uns allen, jeder hat eine gewisse Verantwortung“, sagt sie, womit sie Recht hat.

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An dieser Stelle ein Lob und Dank an all die Freiwilligen, die sich auf welchen Wegen auch immer für eine saubere Stadt einsetzen. Es gilt jetzt aber auch, in die Köpfe derer zu kommen, die – aus welchen Gründen auch immer – kein Bewusstsein für die doch mehr als ersichtliche Problematik haben. Die Hoffnung der Stadt und wohl auch vieler Bürger liegt nun auf den Mülldetektiven. Man kann dem Trio nur gutes Gelingen wünschen.

Redaktion

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