Wenn es um Ludwigshafen geht, dann sind die Positionen oft extrem. Auf der einen Seite die Pessimisten, die die Stadt vor die Hunde gehen sehen. Rathaus-Center zu, Innenstadt tot, Hochstraßen kaputt, Hemshof vermüllt. Alles schlecht. Ihnen gegenüber stehen die Optimisten. Sie begreifen die Veränderungen, die sich derzeit vollziehen, als eine Chance, Ludwigshafen voranzubringen.
Zu dieser Gruppe zählt naturgemäß auch Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. In ihrer gut vierjährigen Amtszeit hat sie einige Weichen für die Zukunft gestellt. Den Schock der einsturzgefährdeten Hochstraße Süd hat sie anpackend verdaut und sich in Sachen Rathaus klar positioniert. Wohin die Reise bei den Großprojekten geht, ist mittlerweile weit mehr als nur eine Vision. Die neue City West bietet enorme Möglichkeiten für die Stadtentwicklung, ein Rathaus im Bereich des Berliner Platzes könnte die Innenstadt neu beleben. Es könnte.
Aufbruchstimmung erzeugen
Noch ist das alles mit viel guter Hoffnung verbunden, mit vielen Konjunktiven. Diese leisen Zweifel müssen Jutta Steinruck, ihre Verwaltung und die Kommunalpolitik in den kommenden Jahren ausräumen. Überzeugungsarbeit leisten bei den Pessimisten. Womöglich kann dann sogar eine Aufbruchstimmung erzeugt werden, die dieser Stadt so gut tun würde. Ludwigshafen befindet sich am Scheideweg. Nun bedarf es eines intakten Kompasses, um die richtige Richtung anzusteuern - und alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt mitzunehmen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Tristesse oder Aufbruch: Ludwigshafen befindet sich an einem Scheideweg