Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Treffen wir uns auf dem Maimarkt!

Mannheim. Können Holzgerippe und Aluminiumstangen Vorfreude auslösen? Ja, das können sie. Wenn in den ersten Monaten des Jahres der Aufbau auf dem Mühlfeld beginnt und die ersten Hallen des Maimarktes stehen, werden sie in Mannheim als ganz besondere Vorboten des Frühlings gesehen – und die Vorfreude auf den Maimarkt beginnt. Nun bestimmen Themen, wer wann und wie oft auf den Maimarkt geht, was man im Vorjahr Tolles entdeckt und gekauft hat und was es wohl diesmal Neues gibt, viele Gespräche im Freundes- und Bekanntenkreis. Und ein geflügeltes Wort lautet: Wir sehen uns auf dem Maimarkt!

Der Maimarkt ist wie keine andere Veranstaltung tief in der DNA der Mannheimer verwurzelt. Wer als Zugereister diese Stadt verstehen will, muss hierher kommen, muss den Maimarkt richtig erleben. Schließlich gibt es ihn fast so lange wie die Stadt selbst. 1607 gegründet, hat Mannheim 1613 die Marktrechte verliehen bekommen. Und trotz des gewaltigen Wandels vom Viehmarkt über die Landwirtschaftsmesse bis zur größten Verbraucherausstellung Deutschlands ist etwas gleich geblieben: Man trifft sich auf dem Maimarkt.

Natürlich hat die Veranstaltung einen enormen Umbruch hinter sich. Aber genau das macht ihre Stärke aus. Der Maimarkt ist anders als 1613, auch als 1913 oder selbst als 2013, er ist stets mit der Zeit gegangen, hat sich neu erfunden. Natürlich geht die Krise der Wirtschaft, gehen Probleme des Einzelhandels und die Abwanderung von Kunden ins Internet auch am Maimarkt nicht spurlos vorbei. Aber er konnte sich durch alle Krisen hinweg behaupten und tut das weiter – und zwar sehr gut! Neue Themen, neue Trends kamen immer wieder dazu und sind auch dieses Jahr zu beobachten. Geblieben ist die Stärke, dass hier Produkte mit allen Sinnen erlebt werden können, dass man sie anfassen, ausprobieren, sich persönlich begegnen und letztlich auch Gemeinschaft erleben darf. Daher: Treffen wir uns also auf dem Maimarkt!