Die Debatte um den Klimaschutzaktionsplan, der den Weg aufzeigen soll, wie Mannheim bis 2030 klimaneutral werden will, klingt noch halb im Ohr nach, da legt die Verwaltung schon konkrete Vorhaben vor. Das ist zwar keine große Überraschung, weil das Geld dafür bereits im Haushalt eingeplant war. Dennoch ist es gut und wichtig, dass die Stadt nun schnell die ersten Maßnahmen beschließt.
Welche die wichtigsten und effektivsten sind, darüber kann man lange diskutieren. Doch anstatt das zu tun, ist jetzt Handeln gefragt. Denn die Zeit drängt, das weiß inzwischen (fast) jeder. Ebenso offensichtlich ist zuletzt geworden, dass dieses Handeln bei der Klimaschutzagentur ansetzen muss: Der Ansturm war im vergangenen Jahr so groß, dass weder die Kapazitäten noch die Mittel ausgereicht haben. Daher sind die Ausweitung und Aufstockung des Angebots samt der personellen Verstärkung der richtige Ansatz.
Zwar werden vermutlich auch die künftig zur Verfügung stehenden Gelder nicht reichen, um alle Interessenten bedienen zu können. Dennoch sind die Mittel gut angelegt. Schließlich zieht jeder städtische Euro 18 an Folgeinvestitionen nach sich.
Wobei es ebenfalls zu bedenken gilt, dass vor allen Dingen beim Ausbau der Photovoltaik zuletzt gar nicht unbedingt die Finanzierung das Problem war. Sondern die Verfügbarkeit der Anlagen sowie der Planer und Handwerker, die diese aufs Dach bringen. Eben darum will die Stadt nicht nur Förderanreize setzen, sondern gleichfalls in Kooperation mit anderen eine Offensive starten, um mehr Fachkräfte auszubilden und zu gewinnen.
Das alles zeigt: In Mannheim wird nicht nur über Klimaschutz geredet. Die Stadt macht sich wirklich auf den Weg – auch wenn dieser kein leichter sein wird, sondern steinig und schwer. So wie es ein berühmter Sohn der Stadt schon vor etlichen Jahren besungen hat.
Dass sich diese Anstrengung dennoch lohnt und auch außerhalb der Kommune große Beachtung findet, ist gerade erst beim städtischen Neujahrsempfang deutlich geworden. Da hat nicht nur Oberbürgermeister Peter Kurz darauf hingewiesen, dass Mannheim als einzige deutsche Kommune in eine weltweite Liste von Städten aufgenommen worden ist, die belegbar transparent über ihre CO2-Emissionen und Reduktionsmaßnahmen berichten. Auch die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer hat die Stadt als Vorbild beim Klimaschutz bezeichnet. So kann man ins neue Jahr starten. Und so muss es weitergehen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mannheim setzt beim Klimaschutz richtige Akzente
Martin Geiger begrüßt das neue geplante Klimaschutz-Förderprogramm der Stadt - und erwartet gleichzeitig, dass der Weg noch steinig und schwer werden wird