Kommentar Kultur rechnet sich für uns alle

Ausgaben für Kultur sind keine Almosen für ein paar Künstler, sondern sie zahlen sich unter dem Strich aus. Peter W. Ragge zur Studie über Kongresse und Kultur als Wirtschaftsfaktor.

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Peter W. Ragge
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Behauptet wurde das schon lange - aber nun ist der Beweis erbracht: Geld, das für Kongresse, Kunst und Kultur ausgegeben wird, rechnet sich für die Stadt, für die Wirtschaft und damit am Ende für uns alle.

Nun sagte einem das bisher auch der gesunde Menschenverstand oder die Beobachtungsgabe. Wenn Gäste zu einem Kongress, einem Konzert oder einer großen Ausstellung anreisen, zahlen sie weit mehr als nur Teilnahmegebühr oder Eintrittskarte. Sie lassen auch Geld in Hotels, Restaurants, bei Taxifahrern oder in Geschäften. Aber die letzte, allein auf den Rosengarten bezogene Untersuchung ist etwa 20 Jahre alt. Und für die gesamte Branche ist diese Umwegrentabilität zwar oft ins Feld geführt, aber - zumindest in Mannheim, anderswo schon - noch nie erhoben worden.

Wirtschaft

Neue Studie: Wie Events sich in Mannheim auszahlen

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Peter W. Ragge
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Nun liegt die Studie vor. Sie belegt in eindrucksvoller Weise, dass Events neben ihrem Einfluss auf Lebensqualität und Gesellschaft zugleich eine sehr hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt haben, dass sie Arbeitsplätze schaffen und sichern, damit auch wieder Steuereinnahmen generieren.

Diese Studie kommt genau zur richtigen Zeit.

Obwohl schon vor Jahren initiiert, kommt diese Studie jetzt genau zur richtigen Zeit. Mit wachsender Finanznot der öffentlichen Hand geraten die Ausgaben für Kultur unter immer größeren Rechtfertigungsdruck. Obwohl in Mannheim gerade mal vier Prozent des städtischen Haushalts in die Kultur fließen, sehen Bürger in Gesprächen hier oft ein unrealistisch hohes Kürzungspotenzial. Und die Rechtsaufsicht hält viele dieser Ausgaben für freiwillige Leistungen und damit für verzichtbar. Aber das sind sie nicht.

Natürlich muss auch der Kultursektor einen Beitrag leisten, wenn alle zum Sparen gezwungen sind. Aber die Studie belegt, dass es sich bei Ausgaben für Kultur nicht um Almosen für ein paar Künstler handelt, sondern sie sich unter dem Strich auszahlen - nicht nur für unser Leben, für den Zusammenhalt der Gesellschaft, sondern auch messbar in barer Münze.

Redaktion Chefreporter

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