Kommentar Erhalt des Waldhof-Stadions ist schön, aber nicht alternativlos

Als Fußballfan freut sich Steffen Mack, dass die Stadt Mannheim das stimmungsvolle Carl-Benz-Stadion erhalten will. Fehlende Alternativ-Standorte findet er als Begründung aber schwierig

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Steffen Mack
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Mannheim. Diese Nachricht wird viele Fans des SV Waldhof sehr freuen. Das Carl-Benz-Stadion ist ihnen trotz mancher Mängel ans Herz gewachsen, die Neubau-Pläne von Präsident Bernd Beetz und Geschäftsführer Markus Kompp stoßen kaum auf Begeisterung. Umso mehr wird das nun die Absicht der Stadt, an der Spielstätte festzuhalten und sie aufstiegstauglich zu machen. Schön!

Schwierig ist allerdings die zweigeteilte Begründung. Der Verweis auf ein neues Gutachten, wonach sich das Lärmproblem im Carl-Benz-Stadion mit einem Umbau lösen ließe, überzeugt zwar. Aber weit weniger tut dies das Argument, die alternativen Standorte seien alle ungeeignet.

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Da Mannheim im Unterschied zu anderen Kommunen eine erfreulich wachsende Einwohnerzahl hat, wird der auf dem Luzenberg geplante Wohnraum unstrittig benötigt. An der Sinnhaftigkeit des City-Airports, neben dem laut Behörden kein Stadion zulässig wäre, kann man dagegen durchaus zweifeln. Passt ein solcher, wenig benötigter Mini-Flughafen mitten in der Stadt etwa zum Klimaschutz?

Es gäbe auch andere Argumente

Es geht aber nicht nur ums Inhaltliche. Das eigene Vorgehen einfach für alternativlos zu erklären, hat schon bei Angela Merkel nicht gut funktioniert. Zumal es für Mannheim ein Armutszeugnis wäre, am Carl-Benz-Stadion nur festzuhalten, weil es angeblich in der ganzen Stadt keinen geeigneten Ort für einen Neubau gibt.

Jetzt werden die Befürworter eines neuen Stadions verständlicherweise kritisieren, die vertiefte Prüfung alternativer Standorte sei keineswegs so ergebnisoffen erfolgt wie behauptet. Dabei war dies beim immensen Investitionsbedarf im Carl-Benz-Stadion schlicht ein Gebot der Vernunft.

Hilfreich wäre, das Festhalten am bisherigen Stadion nicht zur einzigen, sondern zur besten Alternative zu erklären. Nicht nur im Vergleich zu möglichen anderen Standorten, es gäbe noch mehr, sogar bessere Argumente. So das Auftreten der Waldhof-Bosse, die zum einen in der fast zweijährigen Stadiondebatte noch nie klar gesagt haben, was unter Beetz’ bekundeter Finanzierungsbereitschaft genau zu verstehen ist. Zum anderen waren auch ihre teils widersprüchlichen Aussagen zur Zuschauerkapazität und zu VIP-Plätzen nicht sehr vertrauenserweckend. Gleiches gilt aus Sicht der Stadtspitze für die wiederholten öffentlichen Vorwürfe an sie.

Die gemeinsame Arbeitsgruppe wäre eine Chance gewesen, Tacheles zu reden und ein für alle überzeugendes Ergebnis zu finden. Schade darum.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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