Das "Testival" - für mehr Kultur auf Spinelli

Peter W. Ragge findet, dass das "Testival" die Eignung von Spinelli für Kulturveranstaltungen bewiesen hat - trotz schwieriger Ausgangslage. Daher sollte es dort weiter Kultur geben

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Peter W. Ragge
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Mannheim. Sätze wie „Hoffentlich bleibt es?“ oder „Weiter so!“ waren ständig zu hören: Als Anfang September an zwei verlängerten Wochenenden das „Testival“ auf dem Spinelli-Areal lief, wünschten sich sehr viele Besucher, dass daraus ein dauerhaftes Festival werden soll. Das legt jetzt auch die Auswertung der Stadt nahe.

Bedarf an Kulturveranstaltungen im Freien ist da

Dabei waren die Voraussetzungen keineswegs gut. Die Entscheidung fiel erst im Juli, die Termine lagen am Ende der Sommerferien, wegen der Ferien sagten manche geplanten Akteure – wie Vereine – ab, an der Hälfte der Abende war schlechtes Wetter und die Werbung lief eher suboptimal. Mit längerer Vorlaufzeit und an schönen Sommerabenden wäre die Resonanz sicher noch sehr viel größer gewesen.

Aber auch so zeigte sich: Der Bedarf für solche Kulturveranstaltungen im Freien ist da, bei Künstlern wie beim Publikum. Und das ist ja auch nicht neu. Schon seit Jahren beschäftigt die Suche nach solchen Freiflächen die Stadt und den Kulturausschuss, weshalb es etwa unter Brücken und im hintersten Eck vom Schlossgarten schon Veranstaltungen gab.

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Nach der Buga wurde nahezu Tabula rasa gemacht

Spinelli wäre da viel besser geeignet als irgendeine Wiese. Leider wurde nach der Bundesgartenschau auf dem Gelände aber äußerst rigide und mit isoliertem Blick auf Naturschutzvorgaben nahezu Tabula rasa gemacht und viel zu viel von dem abgebaut, was man nun wieder brauchen könnte. Dabei erhoben sich bereits gegen Ende der Buga viele Stimmen, die sich eine kulturelle Nachnutzung nicht nur vorstellen konnten, sondern sich dafür auch engagieren wollten.

Nach dem positiven Verlauf vom „Testival“ sollte die Stadt nun wenigstens die grundlegenden Voraussetzungen schaffen, dass auf Spinelli weiter etwas stattfinden kann – Strom, Wasser, Toiletten, Stolperfallen weg. Bei aller verständlichen Zurückhaltung der Stadträte, weitere Investitionen zu genehmigen: Hier würde ein sehr viel breiteres Publikum profitieren als von mancher Performance für Partikularinteressen, in die auch ziemlich viel Steuergelder fließt.

Redaktion Chefreporter

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