Kommentar Bei "Sound of Peace Mannheim" gibt es nur Verlierer!

Das desolate "Sound of Peace Mannheim" wirkt noch nach. Dass sich nun sogar Künstler von der Kundgebung distanzieren, vervollständigt das Bild der Veranstaltung, kommentiert Sebastian Koch.

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Sebastian Koch
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Auch mehr als sieben Wochen nach der unterm Strich desolaten Musikkundgebung „Sound of Peace Mannheim“ beschäftigen die Nachwirkungen noch die Organisatoren und mehrere Künstlerinnen und Künstler: Am 8. Mai waren auf dem Ehrenhof nur etwa 3000 Menschen zusammengekommen, um während der Musik- und Redebeiträge für die Ukraine-Hilfe zu spenden. Schon damals hatte sich gezeigt, dass von der Veranstaltung allenfalls leise Töne des Friedens aus der Region hinaus in die Welt gehen würden. Von der Intention, dass sich Mannheim mit der Friedensveranstaltung noch lange hätte rühmen können, war schnell nichts mehr zu spüren.

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In den Tagen nach dem 8. Mai hatte man stattdessen den Eindruck gewonnen, dass sich die Veranstalter mit der recht kurzfristig organisierten Kundgebung vollkommen übernommen hatten: Zu wenig Werbung im Vorfeld, die letztlich zu wenige Zuschauerinnen und Zuschauer angelockt hat. Der außerdem aufgrund zahlreicher Paralellveranstaltungen in der Stadt ungünstig gewählte Termin hatte zu wenige Spenden zur Folge. Dafür waren die Kosten hoch - allemal dann, wenn man die im Vergleich dazu eingenommenen Spendensumme betrachtet.

Die Organisatoren ehrt, dass sie Fehler einräumen - etwa, dass ihre Erwartungen an die Veranstaltung zu hoch gesteckt waren und die Zusammensetzung des Programms an manchen Stellen auch mit Blick auf regionale Färbung falsch gewesen sei. Dass allerdings auch wiederholt darauf verwiesen wird, die Veranstaltung sei musikalisch und atmosphärisch dennoch ein Erfolg gewesen, ist wenig hilfreich.

Dass sich der Streit um finanzielle Entschädigungen nun zuspitzt, vervollständigt das Bild einer zwar gut gemeinten, aber letztlich völlig verkorksten Veranstaltung. Dazu passt auf der anderen Seite auch, dass nicht wirklich klar wird, wer sich von der Veranstaltung eigentlich distanziert. Weil sich die Zahlung von Spesen seit Wochen verzögere, „distanzieren sich nun die ersten Acts von Sound of Peace“ Mannheim, heißt es. Wer hinter diesen „ersten Acts“ steht, ist auf Nachfrage beim Betreiber der Webseite - Patrick Kronenberger, Manager von Künstler Leo Rojas, der für seinen Auftritt im Ehrenhof viel Applaus der wenigen Zuschauerinnen und Zuschauern bekam - nicht zu erfahren. Wirklich transparent ist auch das nicht.

Und so gibt es bei „Sound of Peace Mannheim“ im Grunde genommen nur Verlierer. Gerade für eine Stadt wie Mannheim, immerhin Unesco City of Music, ist das mehr als ärgerlich.

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Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts