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Thomas Siffling eröffnet die Spielzeit im Mannheimer Ella & Louis selbst

Der Jazz-Trompeter spricht über das Programm der neuen Saison, die am 19. September startet. Und freut sich persönlich besonders auf internationale Kollegen wie Fred Wesley.

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Jörg-Peter Klotz
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Club-Chef Thomas Siffling eröffnet die neue Spielzeit im Ella & Louis traditionell höchstpersönlich. © Manfred Rinderpacher

Mannheim. Der Mannheimer Trompeter Thomas Siffling hat allen Grund, voller Vorfreude auf den Start der neuen Spielzeit in seinem Mannheimer Jazz-Club Ella & Louis zu schauen: Zum einen gibt ihm die relativ frisch erteilte städtische Förderung von 100.000 Euro Planungssicherheit sowie Spielraum bei Gagen und Rahmenbedingungen. Zum anderen sei das Eröffnungskonzert, das Siffling am Freitag, 19. September, mit seinem Jazz Quintett um regionale Größen wie Saxofonist Olaf Schönborn und Drummer Oliver Strauch „in guter, alter Tradition“ selbst bestreitet, schon mehr als ausverkauft, wie der Musiker auf Anfrage erklärt. Bisher ist das Programm für September und Oktober auf der Club-Homepage ellalouis.de veröffentlicht.

Internationale Stars wollen im Ella & Louis begeistern

Es geht dann direkt zugkräftig weiter: Am 20. September bittet Soul-Sänger Sydney Youngblood, der mit „If Only I Could“ zum Star wurde, zum Tanz – begleitet unter anderem von Sängerin Silke Hauck, Gitarrist Christoph Melzer und Drummer Michael Germer (Abendkasse 25 Euro). Mit der norwegischen Sängerin Torun Eriksen folgt am 22. September ein internationaler Star, begleitet von einem elektroakustischen Trio (27 Euro). Anders als im Pop ist es nicht schwer geworden, ausländische Acts für das Ella & Louis zu gewinnen: „Es hat sich mittlerweile einfach rumgesprochen, dass wir ein schöner Club sind, Gerade letzte Woche hat das Management des finnischen Pianisten Iro Rantala angefragt, ob im Ella & Louis 2026 etwas möglich wäre – das ist natürlich schön.“ Die Künstlerinnen und Künstler kämen auch gern wieder.

Er selbst freut sich vor allem auf den 14. November: „Mein großes Highlight ist, dass Fred Wesley zum zweiten Mal zu uns kommt. Da bin ich schon stolz drauf, dass solche alten Helden uns die Ehre geben.“ Der Vorverkauf für das Konzert des 82-jährigen US-Posaunisten, der u. a. für James Brown spielte, hat aber noch nicht begonnen. Noch ein persönliches Glanzlicht: Das Gastspiel des fünffachen Grammy-Gewinners Bill Laurance, bekannt durch die Fusion-Band Snarky Puppy, am 24. Oktober (31 Euro) zum Start einer Solo-Piano-Reihe. Im März folge Bugge Wesseltoft. „Solo-Klavier ist die Königsdisziplin und wird in einem intimen Club besonders intensiv. Das ist etwas für Fortgeschrittene, ich bin gespannt, wie es angenommen wird.“

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Sifflings Geheimtipp: das Trio der brasilianischen Sängerin und Gitarristin Anna Setton (9. Oktober). Das Konzert sei auch schon fast voll. „Sie ist eine Neuentdeckung von mir.“ Ähnlich wie die junge US-Sängerin Lucy Wijnands, die am 30. Oktober die legendäre Sarah Vaughan feiert. „Wir haben wieder eine schöne Mischung aus Entdeckungen und Etablierten“, findet Siffling. Und verweist dabei auf das Trio 3D der Mannheimer Dörsam-Brüder (16. Oktober). Gitarrist Adax Dörsam ist gerade 70 geworden – „das ist eine tolle Künstlerfamilie. Für mich ist es selbstverständlich, ihnen eine Plattform zu bieten.“

Von Eurythmics-Hits bis zur traditionellen Christmas-Gala

Das bisher veröffentlichte Programmspektrum ist breit: Es reicht von verjazzten Eurythmics-Hits vom Kristin Korb Trio (29. September) bis zum Standards-Programm des Yuri Storione Trios mit Saxofonist Tony Lakatos (6. Oktober) bis zum Gastspiel der Grande Dame des Blues, Gospel und Classical Jazz: Sydney Ellis & Her Midnight Preachers (17. Oktober). Bereits im Vorverkauf ist „Thomas Siffling‘s Christmas Gala“, inzwischen auch schon eine Tradition, am Donnerstag, 18. Dezember, im Musensaal des Rosengartens u. a. mit Sängerin Menna Mulugeta und dem Schlagwerkvirtuosen Erwin Ditzner. Die Vorfreude ist also nicht unberechtigt.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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