Nibelungen-Festspiele

Nico Hofmann ist in Worms zu 100 Prozent stolz und zufrieden

Die Nibelungen-Festspiele Worms verzeichnen mit „See aus Asche“ von Mina Salehpour und Roland Schimmelpfennig einen großen Erfolg.

Von 
Stefan M. Dettlinger
Lesedauer: 
Gehörte zum Erfolgskonzept: Kriemhild Hamann als Kriemhild in „See aus Asche – Das Lied der Nibelungen“ am Wormser Dom. © Uwe Anspach/dpa

Worms. Die Nibelungen-Festspiele haben nach ihrem Finale am Sonntag eine positive Bilanz gezogen. An 16 Abenden hätten mehr als 23.000 Gäste die Produktion „See aus Asche“ an der Nordseite des Wormser Kaiserdoms gesehen, teilte das Medienteam mit. Schon eine Woche vor Beginn des sich um das Nibelungenlied rankenden Festivals seien alle Tickets verkauft gewesen, so die Festspiele, die Auslastung habe damit 100 Prozent betragen.

Laut Festspiele waren die Kritiken von Feuilletonisten sowie Besuchern und Besucherinnen „durchweg positiv“, die Uraufführung des neuen Schauspiels von Roland Schimmelpfennig durch Regisseurin Mina Salehpour sei daher auch „ein voller Erfolg“ gewesen. Kritische Stimmen – etwa auch aus dieser Redaktion – kommen in der Pressemitteilung nicht zu Wort, „zahlreiche Medien bescheinigten der Aufführung hohe Qualität“, heißt es indes, nahezu alle Kritiken seien positiv ausgefallen.

Nibelungenfestspiele

Nibelungenfestspiele in Worms: „See aus Asche“ erzählt vom Untergang durch Gier und Naturzerstörung

Veröffentlicht
Von
Ralf-Carl Langhals
Mehr erfahren

Man habe „eine ebenso anspruchsvolle wie erzählstarke Neuinterpretation der Nibelungensage“ präsentiert, die Inszenierung Salehpours habe literarischen Anspruch mit Aktualität verbunden und zeitgenössische Fragen wie Klimawandel und Misogynie thematisiert. Schauspielerisch konnte Festivalintendant Nico Hofmann dabei auf Schauspielstars wie Jasmin Tabatabai (Brunhild/Drache), Wolfram Koch (Hagen) oder Kriemhild Hamann (Kriemhild) zurückgreifen.

Oberbürgermeister Adolf Kessel lobt erste „Demokratiegespräche“

Hofmann und der Künstlerische Leiter Thomas Laue hoben die „große Neugier der Zuschauer“ und den „enormen Zuspruch“ hervor. Dies zeige, „wie sehr die Festspiele inzwischen künstlerisch und kulturell, aber auch als gesellschaftliches Ereignis in der Region und darüber hinaus verwurzelt sind“. Schimmelpfennigs Text und Salehpours Regie hätten bewiesen, dass anspruchsvolles Theater und große Unterhaltung auf einer Open-Air-Bühne kein Widerspruch seien.

Sieht fast aus wie Drache Fafner, wie die Stühle über den Kies geordnet stehen: Blick aus die Szenerie von "See aus Asche" vor dem Wormser Dom. © Bernward Bertram

Auch der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel lobte die Saison als vollen Erfolg. Durch zahlreiche positive Kritiken und Berichterstattung sei Worms bundesweit sichtbar geworden. Das Begleitprogramm, darunter erstmals ein „Demokratiegespräch“, habe vielfältige Möglichkeiten zum Austausch geboten. Kessel betonte die Festspiele als „kulturellen Leuchtturm“ und bedankte sich bei den Organisatoren für ihren Einsatz. Geschäftsführerin Petra Simon zog ein positives Fazit: Ausverkaufte Vorstellungen, starke Schauspiel-Leistungen und ein begeistertes Publikum hätten für eine „aufregend schöne Festspielzeit“ gesorgt. Auch trotz herausfordernder Wetterlage seien alle Vorstellungen wie geplant durchgeführt worden.

Theater (mit Fotostrecke)

Promiauflauf und Politik bei Nibelungenfestspielen in Worms

Veröffentlicht
Von
Von Bernhard Zinke
Mehr erfahren

Neben der Hauptinszenierung setzte das vielfältige Kulturprogramm weitere Akzente − etwa mit Harald Schmidt, Philipp Hochmair oder dem Vokal-Trio „Muttis Kinder“. Neu eingeführte Formate wie das „Demokratiegespräch“ rückten gesellschaftliche Themen in den Mittelpunkt. Angebote für Kinder und Jugendliche, wissenschaftliche Vorträge sowie Ausstellungen rundeten das Programm ab. Geschäftsführerin Simon resümierte: „Das Kulturprogramm hat gezeigt, wie vielseitig, nahbar und gesellschaftlich relevant Kultur heute sein kann.“

Ressortleitung Stefan M. Dettlinger leitet das Kulturressort des „MM“ seit 2006.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke