Nationaltheater Mannheim

Emre Akal wird neuer Hausautor des Nationaltheaters Mannheim

Emre Akal wird in der Spielzeit 2025/26 neuer Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Das Thema seines Auftragswerks steht schon fest: Es geht um KI.

Von 
Eileen Blädel Rademacher
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Neuer Hausautor am NTM: Emre Akal. © Adem Yilmaz Cinar

Mannheim. Er zählt aktuell zu den spannendsten Stimmen der deutschsprachigen Theaterszene: Emre Akal, 1981 in München geboren, arbeitete unter anderem an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspielhaus Graz, am Schauspiel Leipzig und am Staatstheater Hannover.

Nun wird der bereits mehrfach ausgezeichnete Autor und Regisseur für das Nationaltheater Mannheim in der Spielzeit 2025/26 als Hausautor ein neues Auftragswerk schreiben, das den Einfluss digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz auf zwischenmenschliche Beziehungen und unsere Emotionen untersucht: Wie unterscheidet man echte Gefühle von den täuschend echten Simulationen einer Künstlichen Intelligenz? Was macht uns Menschen noch aus, wenn wir nicht nur unsere Intelligenz, sondern auch die Einzigartigkeit unserer Emotionen an Maschinen verlieren?

In seinen Stücken „Hotel Pink Lulu“, „Wood Wide Web“, „Göttersimulation“ und „Goldie“ beschreibt er die zunehmende digitale Migration des Menschen ins Virtuelle. Was bedeutet diese Veränderung für Mensch und Menschlichkeit? In halb-analogen, halb-digitalen Settings, wird die Verführungskraft der neuen Technologien einerseits lustvoll ausgespielt, andererseits gesellschaftskritisch befragt.

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„Akals Texte zeichnen sich durch die Erfindung eigensinniger Welten und Systeme aus. Ihn interessiert, wie und warum sich Gemeinschaften bestimmte Regeln geben und wie seine Figuren mit oder gegen diese Systeme leben“, sagt Christian Holtzhauer, Schauspielintendant am NTM, laut Mitteilung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit als Autor liege auf virtuellen Welten, die das Internet in Verbindung mit Chats, Gaming und Künstlicher Intelligenz eröffnet. „Die enge Zusammenarbeit mit Emre Akal stellt für mich eine folgerichtige Fortsetzung unserer Versuche dar, unsere Gegenwart in einer Sprache von heute zu beschreiben.“

Akals neues Stück, das er im Rahmen seiner Hausautorenschaft am NTM schreibt, wird voraussichtlich am 31. Januar 2026 im Studio Werkhaus in der Regie von Dennis Duszczak zur Uraufführung kommen. Weitere Veranstaltungen mit dem Autor werden im Laufe der neuen Spielzeit angekündigt.

Zur Hausautorschaft am Nationaltheater Mannheim

Die Hausautorschaft am Nationaltheater Mannheim ist eine der wichtigsten und am besten dotierten Auszeichnungen für junge Theaterautorinnen und -autorin in Deutschland. Sie geht zurück auf Friedrich Schiller, erster Hausautor am NTM in der Spielzeit 1783/84. Mit Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim wird seit Beginn der Spielzeit 1996/97 jährlich eine Autorin oder ein Autor ausgezeichnet.

2021 erhöhte der Verein der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim das jährliche Stipendium auf 12.000 Euro, wodurch sich die ursprüngliche Fördersumme verdoppelte. Zusätzlich zu diesem Stipendium stellt das Schauspiel des Nationaltheaters eine Wohnung, übernimmt Reisekosten und finanziert einen Stückauftrag.

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