Konzert

Alte Feuerwache Mannheim: So war Jonny Mahoro auf der Sommerbühne

Auf der Sommerbühne der Mannheimer Alten Feuerwache performte Pop-Sänger Jonny Mahoro bei bestem Wetter. Wie das Open-Air-Konzert war.

Von 
Martin Vögele
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Jonny und Queen Mahoro beim Konzert vor der Alten Feuerwache in Mannheim. © Martin Vögele

Mannheim. Dieser Abend unterscheidet sich in einer kleinen, aber aufschlussreichen Nuance von vorangegangenen Veranstaltungen im Programm der Sommerbühne. So hat sich diesmal eine Schar junger Fans schon vor Konzertbeginn direkt am Rand der Open-Air-Bühne vor der Alten Feuerwache in Mannheim versammelt. Man merkt: Hier geht es offenkundig nicht allein ums Zuhören, sondern um unmittelbar erlebte Nähe zum Künstler, zu Jonny Mahoro.

Wobei der Popsänger – unverhoffter Weise – nicht allein ins Scheinwerferlicht tritt, sondern dabei von seiner Schwester Queen Mahoro als Co-Vokalistin und später auch Gitarristin begleitet wird. Aus dem Stand starten die beiden mit gehöriger positiver Performance-Verve und Mitmach-Motivationsenergie in ihren Auftritt, „Kein Plan was Liebe ist“ wird dabei als Eröffnungsstück platziert: Gefühlvoller, leichtgängiger Deutsch-Pop mit nachdenklichen Anklängen, Jonny Mahoros Gesang hat eine sanft-warme soulige Note, die Musik wird als Halbplayback zugespielt.

Jonny Mahoro ist seit drei Jahren als Solokünstler unterwegs

Seit etwa drei Jahren ist der 26-jährige als Solokünstler unterwegs, aber wer seine Biografie etwas weiter zurückverfolgt, stößt dabei auf eine markante Wegmarke, die auf das Jahr 2017 datiert: Damals nahm der aus Bonn stammende Sänger und Songschreiber als Teil des Duos Jonny und Jakob an der TV-Casting-Show „The Voice of Germany“ teil. Gecoacht von Yvonne Catterfeld, schafften es die beiden dort bis in die sogenannte „Battle Round“.

Seitdem hat Jonny Mahoro in eigener Sache einiges an Musik veröffentlicht, im Herbst soll es mit seiner bis dahin neu erschienenen zweiten EP, dem neuen Kurzalbum „Innenleben“ auf Tour gehen, kündigt Mahoro an. Aber zurück in die Gegenwart: Die Pop-Ballade „Flugangst“ hebt ab, „Sag mir wann“ wird vom Publikum mitgesungen, wie auch „Sicherheitsabstand“. Das empfindsame „Leer geliebt“ stimmt Jonny Mahoro zu zurückhaltender Instrumentierung an.

Sänger Jonny und Schwester Queen Mahoro auf der Sommerbühne der Alten Feuerwache in Mannheim. © Martin Vögele

„Ich lieb mich nicht“, das vom ihm hier nur zum Akustikgitarrenspiel von Queen Mahoro interpretiert wird, habe er vor ziemlich genau einen Jahr just in Mannheim geschrieben, verrät er. An dieser Stelle verlässt der Musiker auch die Bühne, um Blumen im Publikum zu verteilen und formuliert hierauf gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern die Titel-Textzeile in innere Selbstbejahung um („Ich liebe mich“), gefolgt von einem Cover-Einschub mit Bruno Mars‘ „Count On Me“.

Seine Schwester stellt auch ihr eigenes Stück „Bullshit Love“ vor, worauf Jonny Mahoros Stück „Wellen“ für eingängige Elektro-Pop-Dynamik sorgt. Die brandneue Veröffentlichung „Marmeladenglas“ vermittelt ein Song-gewordenes Gefühl von Heimeligkeit, und „Zwischenphase“ lotet sensibel den Transitraum im Übergang von Jugend und Erwachsensein aus - begleitend leuchten zahlreiche Handylampen auf dem Platz vor der Feuerwache auf.

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Mit „Bleiben“ nimmt das Konzert noch einmal munter Fahrt auf, bevor eine zusätzliche „Sag mir wann“-Runde nach einer guten Konzertstunde den endgültigen Abschied einläutet. Wobei Jonny Mahoros Abwesenheit nicht allzu lange währen wird: Im Zuge seiner Herbsttour kehrt er schon bald in die Region zurück, am 30. Oktober spielt er im Grün & Gold am Heidelberger Karlstor. Gute Aussichten für die hiesigen Fans.

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