Nationaltheater

Mannheimer Schillertage: Schill-Out mit Henny Herz vor dem Alten Kino Franklin

Henny Herz, die selbst zum Gesang zwischen Akustik- und E-Gitarre wechselt, kreiert filigran gearbeitete Pop-Miniaturen, mal von Bossa-Flair getragen und dann von expansiver Jazz-Energie beseelt

Von 
Martin Vögele
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Sang diesmal für das Nationaltheater: Henny Herz. © Manfred Rinderspacher/Archiv

Mannheim. Es ist weniger so, dass die Musik der Sängerin und Songschreiberin Henny Herz mit dem Konzertbeginn einsetzen würde – sie geht vielmehr auf. Sie wirft ihre ersten irisierenden Strahlen auf das Schillertage-Festivalzentrum des Mannheimer Nationaltheaters, das unterdessen in die tageszeitliche Gegenrichtung, in die Abenddämmerung hinein gleitet.

Das Intro mündet in „Constant Flow“, ein Stück, das sich auf dem neuen Album der Wahlmannheimerin findet und das man in diesem Moment gern als Zwischenwelt-Pop bezeichnen möchte: folkig, jazzig, aber wie durch brüchiges Rauchglas betrachtet, das die Konturen versetzt und die Bewegungen verschwimmen lässt.

Gemischte Klangfarben

„Two Colors To Combine“ hat die Popakademikerin ihren zweiten Langspieler genannt, dessen kunstfertige Klangfarbverbindungen sie beim Aufritt auf dem Vorplatz des Alten Kinos Franklin zusammen mit ihren erprobten – und auch an den Album-Aufnahmen beteiligten – Bandmitgliedern vorstellt: Nicholas Stampf am Schlagzeug, Tobias Schmitt am Bass und Lukas Klotzbach an der Gitarre.

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Herz, die selbst zum Gesang zwischen Akustik- und E-Gitarre wechselt, kreiert filigran gearbeitete Pop-Miniaturen, ätherisch, versonnen und psychedelisch, mal von Bossa-Flair getragen und dann von kraftvoller, expansiver Jazz-Energie beseelt.

Es ist nicht immer ganz einfach, damit gegen die kommunikationsfreudige Festival-Stimmung anzuspielen. Aber das Zuhören lohnt sich im Fall Henny Herz stets. Zumal es in der Zugabe eine schöne, mit feinen Indie-Rock-Fäden gesponnen Version des The-Pixies-Klassikers „Where Is My Mind?“ gibt.

Freier Autor

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