„Toto und der Mann im Mond“ heißt das Kinderbuch, das der hauptamtliche Popsänger Sasha (51) und seine Frau und Managerin Julia Röntgen (41) nicht zuletzt der Inspiration durch ihren vierjährigen Sohn Otto zu verdanken haben. Die beiden erzählen zehn geistreich-vergnügliche Gute-Nacht-Geschichten, in denen Toto, seine Freundin Mimi und manchmal auch Meerschweinchen Luna diverse spannende Abenteuer erleben, die Zeichnungen stammen von Matthias Derenbach. Und parallel hat Sasha auch ein Album mit Kinderliedern eingesungen, es heißt ebenfalls „Toto und der Mann im Mond“. Wir unterhielten uns mit dem Paar, das in Hamburg lebt, aber auch über Sport, Ernährung und eine halbe Weltreise.
Julia Röntgen, Sasha, in Ihrem Buch „Toto und der Mann im Mond“ erleben Toto und seine Freundin Mimi allerlei aufregende Abenteuer. Wie viel von Ihrem Sohn Otto steckt denn in der Hauptfigur Toto?
Sasha: Sehr viel. Otto und seine Cousine Millie, die Tochter von Julias Schwester, stehen Pate für die Figuren im Buch. Otto wird im November fünf, Millie ist gerade fünf geworden. Als sie noch kleiner waren, haben sie sich gegenseitig Toto und Mimi genannt.
Unser Sohn isst am liebsten rohen Lachs. Entweder haben wir aus Versehen was richtig gemacht, oder er hat den guten Geschmack wirklich in den Genen
Ist das heute noch so?
Sasha: Nein, mittlerweile nennen ihn alle Otto. Er weiß aber, dass er das ist in dem Buch. Und findet es supercool.
Ist es auch Otto, der in dem Lied „Zeit ins Bett zu gehen“ mitsingt?
Sasha: Das ist Millie. Wir haben das Stück in meinem kleinen Tonstudio daheim in Hamburg aufgenommen. Otto hatte, so seine Worte, „kein Bock“. Was schade ist, weil er sehr schön singen kann. Aber vor Julia und mir tut er das nicht allzu oft.
Würde es Sie freuen, wenn Ihr Sohn später einmal Musiker werden möchte?
Sasha: Das muss er selbst entscheiden. Wir drängen Otto zu nichts. Wir finden es wichtig, dass er möglichst frei aufwächst und Dinge ausprobiert.
Im Buch sagt ihr über Toto alias Otto, dass er gerne grüne Sachen isst, am liebsten Bohnen. In seinen Essgewohnheiten scheint er ja schon sehr experimentierfreudig zu sein.
Sasha: Ja, das stimmt wirklich. Otto ist total der Gemüsefan. Bohnen sind seine grünen Pommes. Und Brokkoli besteht für ihn aus Dinosaurierbeinen. Er mag gutes Essen. Mit Chicken Nuggets zum Beispiel brauchst du es bei ihm gar nicht erst versuchen. Sein absolutes Lieblingsessen ist Sashimi. Unser Sohn isst am liebsten rohen Lachs (lacht). Entweder haben Julia und ich aus Versehen was richtig gemacht, oder er hat den guten Geschmack wirklich in den Genen.
Info zum Buch
Sasha und Julia Röntgen: „Toto und der Mann im Mond“
Für Kinder ab 4: Vorlesebuch mit zehn Gute-Nacht-Geschichten.
Carlsen, 128 Seiten, 16 Euro.
Hörbuch: 9,99 Euro.
Auf Sashas gleichnamigem Album sind zwölf Kinderlieder enthalten (gerade erschienen bei Karussell, im Vertrieb von Universal Music)
Mimi ist im Buch die deutlich Draufgängerische, Toto ist manchmal etwas zögerlicher.
Sasha: So sind die beiden auch in echt. Millie ist total furchtlos, sie nimmt Otto, der nicht ganz so mutig ist, gerne an die Hand. Die beiden haben uns für dieses Buch die besten Vorlagen geliefert. Wir mussten den Kindern einfach nur zugucken und zuhören.
Wie kam es überhaupt zu der Idee, ein Kinderbuch nebst begleitendem Musikalbum und Hörbuch zu machen?
Sasha: Das kam etappenweise. Wir haben uns irgendwie dem Thema angenähert. Ich war bei „The Voice Kids“ in der Jury, dann kamen Sprechrollen bei „Die Biene Maja“ oder „Die Schule der magischen Tiere“, ich sang bei der „Vogelhochzeit“ von Rolf Zuckowski mit, und dann haben wir zwischendurch auch noch Otto bekommen und sind seitdem eh in dem Thema drin (lacht).
Julia Röntgen: Als wir während der Coronazeit viel zusammen am Tisch saßen und uns verrückte Sachen ausdachten, hat Otto irgendwann angefangen, Fragen zu stellen. Sowas wie „Wieso kann die Rakete eigentlich abheben und so hoch fliegen?“ Da sind wir schnell an unsere Erklärungsgrenzen gestoßen, und ich sagte zu ihm „Wir fragen einfach den Mann im Mond, der ist ganz alt und weiß das bestimmt“. Das war sozusagen die zündende Idee. Danach haben wir die Geschichten jeden Abend weitergesponnen und auch immer mehr Figuren erfunden.
Sasha: Parallel kam die Idee auf, zu jedem Buchkapitel auch einen Song zu machen. Das war echt anspruchsvoll. Wir wollten ja auch keine klassischen Kinderlieder aufnehmen, sondern Musik, die auch den Erwachsenen nicht sofort auf den Keks geht, sondern die wirklich für jedes Alter cool ist.
Röntgen: Songs und Kapitel sind oft parallel entstanden. Die Musik war eher Sashas Metier, die Geschichten eher meins. Am Ende haben wir uns für zehn Geschichten entschieden und haben bereits viele für den zweiten Teil in der Schublade.
Es soll also eine ganze „Toto“-Reihe geben?
Röntgen: Die Themen des zweiten Bandes stehen eigentlich schon fest. Der soll dann im nächsten Jahr kommen. Ansonsten schauen wir mal, wie sich das alles entwickelt. Wir haben auf jeden Fall noch viele Ideen.
Besonders lustig ist die Figur des Meerschweinchens Luna. Das ist auf der Erde ein herkömmliches Exemplar seiner Art, auf dem Mond aber wird es riesengroß. Habt ihr ein solches Tier zuhause?
Sasha: Nein, wir haben noch gar kein Haustier. Weil wir gerade so viel reisen, wollen wir darauf verzichten, bis Otto in die Schule kommt. Spätestens dann soll auch ein Tier bei uns einziehen, wir denken allerdings vielleicht eher an einen Hund.
Zu den Personen
Seit der Hochzeit mit seiner Managerin, der PR-Expertin Julia Röntgen (43), im Jahr 2015 führt der Sänger im Privatleben den Doppelnamen Röntgen-Schmitz. 2018 bekam das Paar einen Sohn. Die Familie lebt in Hamburg.
Im Dezember setzt Sasha seine Tournee „This Is My Time – Die Show“ fort. Dabei spielt der 51-Jährige am Sonntag, 3. Dezember, 19 Uhr, im Mannheimer Rosengarten. Karten: eventim.de (59,90 bis 109,90 Euro plus Gebühren). jpk
Reisen ist ein gutes Stichwort. Sie waren zuletzt viel unterwegs, oder?
Sasha: Kann man so sagen (lacht). Ursprünglich hatten wir uns überlegt, eine Weltreise zu machen, bevor Otto in die Schule kommt. Wir haben aber gemerkt, dass es ein bisschen unrealistisch ist, ein halbes Jahr weg zu sein. Er hat ja auch daheim in Hamburg seine Freunde, seine Kita, das wollten wir ihm nicht antun. Also haben wir die Reisen aufgeteilt.
In kleinere Weltreisepäckchen?
Röntgen: Genau. Anfang des Jahres waren wir in Thailand, wenig später auf den Malediven, weil wir noch nie dort waren und das immer mal sehen wollten. Danach haben wir uns zwei Wochen Zeit für Sri Lanka genommen, bevor wir mit dem Kreuzfahrtschiff „MS Europa 2“, wo Sasha auch aufgetreten ist, zwölf Tage lang von Colombo durch den Suez-Kanal bis nach Zypern geschippert sind. Dort sind wir auch noch ein paar Tage geblieben, anschließend waren wir in der Toskana und auch noch in Los Angeles.
Hut ab. Waren Sie tatsächlich auch schon in Venedig und bei den Pyramiden in Ägypten, so wie Toto und seine Eltern im Buch?
Sasha: Bei den Pyramiden sind wir noch nicht gewesen, aber wir haben Otto kürzlich eine Weltkarte für Kinder geschenkt, und für die Pyramiden interessiert er sich wirklich brennend. Venedig steht jetzt ganz aktuell auf dem Programm. Wir wollen Freunde am Gardasee besuchen und dann einen Abstecher dorthin machen.
Mit Ihrem gemeinsamen Strandfoto aus Sri Lanka haben Sie vor einigen Wochen für viel Aufsehen, ja geradezu für einen Liebessturm, gesorgt, weil ihr so wahnsinnig fit und durchtrainiert darauf ausseht.
Röntgen: Am gemeinsten fand ich, dass selbst unsere Freunde uns das nicht zugetraut hatten und glaubten, wir hätten das Foto bearbeitet (lacht). Haben wir aber nicht. Es ist alles echt.
Sasha: Wir hatten nie damit gerechnet, dass das Foto so einen Wirbel auslösen würde. Für uns war das einfach ein Schnappschuss aus dem Urlaub. Die Reaktionen waren wirklich toll und motivieren uns, weiter beim Sport ordentlich Gas zu geben.
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Sie haben aber echt ganz schön an Ihren Körpern gearbeitet, oder?
Sasha: Während Corona hatten wir es uns mit viel Kochen und Wein trinken ziemlich gemütlich gemacht und den Sport schleifen lassen. Dann war Corona vorbei, aber wir lebten so weiter. Bis wir Anfang des Jahres auf dem sechzigsten Geburtstag von Julias Schwager in Belgien waren, wo es drei Mal am Tag warmes Essen gab, und danach den Schalter echt radikal umlegten: Kein Brot und nur noch ganz wenig Zucker, weniger Wein, weniger Fleisch und viel mehr Bewegung. Wir sind dabei, uns im Haus einen Raum mit Sportgeräten einzurichten, haben schon eine Langhantel, zwei Yogamatten, ganz viele Faszienrollen, einen Boxsack und eine Rudermaschine. Seit ich viel mehr Sport mache, geht es mir in jeder Hinsicht besser.
Sowas mal ein, zwei Wochen durchzuhalten, kriegen die meisten noch hin. Das Schwierige ist, dann wirklich dabei zu bleiben. Wie gelingt Ihnen das?
Sasha: Indem ich mich nicht quäle. Julia ist die Konsequentere von uns, sie war auch immer die Sportlichere, für sie ist es normal, morgens joggen und abends ins Fitnessstudio zu gehen. Auch der Verzicht, zum Beispiel auf Apfelschorle oder Lakritz, fällt ihr leichter. Ich selbst trinke morgens weiterhin meinen Cappuccino, aber beim Lieblingsitaliener gibt es dann vielleicht statt Pasta mal das Grillgemüse.
Was freut Sie an Ihrer Topform besonders?
Sasha: Dass ich deutlich besser schlafe. Und bei den Sommerkonzerten rufen die Leute jetzt zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder „Ausziehen, ausziehen!“ (lacht).
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