Enjoy Jazz

Romain Pilon Trio interpretiert Standard-Werke in Ludwigshafen

Jazzgitarrist Romain Pilon, Bassspieler Yoni Zelnik und Schlagzeuger Adam Arruda präsentieren Pilons Album "Falling Grace". Beim Konzert der Standard-Werke, die Pilon zusammengestellt hat, bleibt er jedoch im Hintergrund

Von 
Julius Paul Prior
Lesedauer: 
Nie ohne seine Gitarre zu sehen: Jazzmusiker Romain Pilon. © Enjoy Jazz

Ludwigshafen. Das Trio ist zwar nach ihm – Romain Pilon – benannt, dennoch steht weniger der französische Jazzgitarrist im Vordergrund, sondern eher seine Partner Yoni Zelnik am akustischen Bass und Adam Arruda am Schlagzeug beim Konzert im BASF Gesellschaftshaus. Die Musiker präsentieren das in diesem Jahr erschienene Album Pilons „Falling Grace“ – eine Sammlung von Standard-Werken, die Pilon, wie er erklärt, selbst gerne hört und denen er einen eigenen Dreh verpasst hat.

Während des gut anderthalbstündigen Konzerts stellt Pilon seine „Freunde“ mehrfach vor. Mit dem Bassisten Yoni Zelnik spiele er bereits seit zwanzig Jahren zusammen. Der Schlagzeuger Adam Arruda sei dagegen ein „neuer, aber auch sehr guter Freund“. Die Erfahrung, die die Musiker an den Saiteninstrumenten gemeinsam haben, ist deutlich hörbar. Arruda ertönt dagegen meist etwas zu laut, so dass zwei der drei Instrumente im Trio stellenweise untergehen. Zwei Gäste aus der ersten Reihe suchen sich nach den Schlagzeugsoli hinten einen neuen Platz.

Mehr zum Thema

KulTour

Von Drei ??? bis bis Cirque du Soleil - das bringt die Veranstaltungswoche

Veröffentlicht
Von
Martin Vögele und Jörg-Peter Klotz
Mehr erfahren
Albumkritik

So klingt das Debütalbum von Mannheims großer Jazzhoffnung Lukas DeRungs

Veröffentlicht
Von
Jörg-Peter Klotz
Mehr erfahren
KulTour

Neuer Karlstorbahnhof und Ina Müller - das sind die besten Veranstaltungen in der Region

Veröffentlicht
Von
Martin Vögele und Jörg-Peter Klotz
Mehr erfahren

Das individuelle Können der Musiker ist ohne Frage bemerkenswert. Arruda ist einer der gefragtesten Jazzschlagzeuger und extra aus New York angereist. Er und Bassist Zelnik bekommen den ihnen gebührenden Applaus nach je zwei Soli. Die Schau des vom Enjoy Jazz Festival angekündigten „ausdrucksstarken, technisch ausgefeilten, aber nie abgebrühten“ Pilon bleibt jedoch aus.

Der französische Gitarrist spielt jede Note mit voller Kontrolle und verliert sich sichtbar in der Musik, allerdings schafft er es nicht, dieses Gefühl des Genusses an das Publikum weiterzugeben. Er kommt nicht gegen das ausdrucksstarke Schlagzeug Arrudas an – und versucht es auch nicht. Die Aufnahme des Albums, bei der Jeff Ballard am Schlagzeug spielt, ist angenehmer zu hören. Ballard ist leiser und die Gitarre deutlich hörbar.

Ehemalige Mitarbeit

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen