Klassik - Neues Programm der Mannheimer Philharmoniker

Neue Saison der Mannheimer Philharmoniker mit Argerich, Zukerman, Maisky und João Pires

Von 
Stefan M. Dettlinger
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Das Archivbild zeigt die Mannheimer Philharmoniker mit Dirigent Boian Videnoff und Sergei Nakaiakov am Flügelhorn im Mannheimer Rosengarten. © Christoph Blüthner

Die leeren Kassen zeigen Wirkung. Die Mannheimer Philharmoniker (Maphil) werden in der kommenden Saison lediglich sechs Konzerte spielen, während die Kammermusikreihe FinestClassics von Pianistin Olga Zado mit vier Abenden unterwegs sein wird. Somit ist die Philharmonikerfamilie aus der Mannheimer Tullastraße kommende Spielzeit mit insgesamt zehn Konzerten im kulturellen Leben der Stadt präsent.

Chefdirigent Boian Videnoff rechnet mit einem Defizit für die abgelaufene Saison – im höheren fünfstelligen Bereich. Die Gründe sind klar: Corona, beschränkte Auslastungen im Mozartsaal und Hilfen, die das alles nicht auffangen können. Mittlerweile seien die Philharmoniker eine Unternehmung mit einem Budget von rund 1,7 Millionen Euro Etat – und das quasi ohne öffentliches Geld. Die Stadt hatte ihre Zuschüsse von 50 000 Euro zuletzt auslaufen lassen.

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Reigen der Superstars

Nun aber steht der Plan von Videnoffs Reihe. Am 24.10. wird Plamena Mangova Liszts 2. Klavierkonzert spielen, wie der Dirigent in der Geschäftsstelle der Presse erklärt, gekoppelt mit dem Preludio Sinfonico Puccinis und Tschaikowskys Vierter. Am 20.11. kommt der Cellist des Jerusalem-Quartetts mit dem Konzert von Elgar nach Mannheim, erstmals spielen die Maphil Bruckner: die „Romantische“ (Nr. 4).

In den Reigen mit Superstars geht es dann ab 22.12. Erneut kommt die unvergleichliche Martha Argerich und spielt Beethovens 2. Klavierkonzert, Videnoff fügt die Jupiter-Sinfonie Mozarts und eine Ouvertüre Schuberts hinzu – sicherlich ein Höhepunkt der Saison. Dem Spektakuläres folgt: Mischa Maisky, längst „Familienmitglied“, spielt am 10.02.2023 Schostakowitschs 1. Cellokonzert, dazu erklingt Beethovens „Eroica“, und dann kommt – erstmals – Violinist Pinchas Zukerman am 16.05.2023 mit dem Bruch-Konzert, dem Mendelssohn an die Seite gestellt wird: Hebriden-Ouvertüre und die „Schottische“. Den Abschluss macht Maria João Pires, die am 10.06.2023 mit Iddo Bar-Shaï Mozarts Konzert für zwei Klaviere (Es-Dur) spielt (mit Prokofjews „Klassischer“ und Schuberts Fünfter).

FinestClassics mit „Winterreise“

Die FinestClassics steigen am 29.10. im Rokokotheater mit vierhändigen Werken ein: darunter auch Strawinskys „Sacre“. Olga Zado spielt mit Inon Barnatan. Höhepunkt wird sicher der Abend am 7.12. mit Bariton Michael Volle, der im Musensaal Schuberts „Winterreise“ singen wird, am 20.1.2023 geht es mit Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ weiter, mit Michael Barenboim (Violine), Pascal Moraguès (Bratsche) und Astrig Siranossian (Cello). Mit einem Schumann-Abend enden die FinestClassics am 29.4.2023.

Ressortleitung Stefan M. Dettlinger leitet das Kulturressort des „MM“ seit 2006.

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