Kunst

Mannheimer Port 25 zeigt Verkaufsausstellung

Bedeutsame Formschönheit für den Hausgebrauch: Der Port 25 im Mannheimer Jungbusch zeigt die Verkaufsausstellung "Diamonds are Forever". Sie ist noch bis 29. Januar zu sehen

Von 
Helmut Orpel
Lesedauer: 
Zu sehen im Port 25: Kinetik-Arbeiten von Malte Römer. © Manfred Rinderspacher

Mannheim. Der Port 25, der Raum für Gegenwartskunst inmitten des Jungbusch, vereint mehrere Funktionen. Zum einen ist er ein Ort, an dem, wie in einem Kunstverein, Strömungen aktueller Kunst zu sehen sind, zum anderen soll er ein Forum sein, das regional arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern eine Chance bietet, und zum dritten soll er durch Kunstverkäufe zur Selbstfinanzierung beitragen. Letztere Aufgabe steht bei der aktuellen Ausstellung mit dem vielsagenden Titel: „Diamonds are Forever“ im Vordergrund.

Diese ist, wie die beiden Kuratorinnen Kim Behm und Yvonne Vogel deutlich machten, eine Verkaufsausstellung. 15 Kunstschaffende wurden zur Präsentation ihrer Werke eingeladen. Dabei handelt es sich um Arbeiten, die nicht für das Museum, sondern für den „Eigenbedarf“ bestimmt sind. Dass darunter keine in Gold gefasste Schwarzwaldlandschaft zu verstehen ist, versteht sich bei einer Ausstellung im Port 25 von selbst. Auch für die heimischen vier Wände sollte gelten: Kunst ist ein Statement, das über das rein Dekorative weit hinausgeht.

Künstler arbeitet mit Knete

Insofern verbinden die ausgestellten Werke Ästhetik mit Aussagekraft und richten sich an ein breites Publikum. Die Preisspanne der Werke bewegt sich zwischen 120 und 8 800 Euro. Gleich im Eingangsbereich begegnet der Besucher den Arbeiten von Kathleen Knauer. Der Ausgangspunkt für ihre auf den ersten Blick monochrom erscheinenden Malgründe sind Landschaften, die sie, deren Farbstimmungen entsprechend, in ruhige Flächen umwandelt. Darauf schüttet sie, wie ein Schuss aus einer Kanone, ein vorher genauestens austariertes Farbgemisch, das diese stimmungsvolle Ruhe wie bei einem Blitzschlag aufreißt. Unverkennbar daneben die Arbeiten von Fritzi Hausmann, die auch mit einer großen Installation in der Schau vertreten ist. Ihre schlauchartigen Kompositionen eignen sich im kleinen Format auch für den Hausgebrauch.

Mehr zum Thema

Ausstellung

Das zeigen fünf Künstler im Alten Güteramt Mannheim

Veröffentlicht
Von
Susanne Kaeppele
Mehr erfahren
Kultur

AINO und Tom Feritsch stellen in Schriesheim aus

Veröffentlicht
Von
Dirk Timmermann
Mehr erfahren

Vroni Schwegler ist mit einer Serie klassischer Kaltnadelradierungen in kleiner Auflage vertreten. Genau wie bei ihren Ölmalereien im Stil der klassischen Feinmalerei ist es nicht die Bedeutung des Motivs, sondern die malerische oder zeichnerische Meisterschaft, die die Wirkung bestimmt. Vom Schreibduktus sind die Arbeiten von Angelika Dirscherl bestimmt, die täglich ihre Gedanken auf Karton aus der Verpackungsindustrie notiert. Allerdings sind ihre niedergeschriebenen Ideen nicht im herkömmlichen Sinne lesbar, denn sie sind immer wieder überschrieben und so verdichtet.

Der in Berlin lebende Henrik Jacob arbeitet mit einem in der Kunst ungewöhnlichen Material, nämlich mit grauer und heller Knete, die er zu flächigen, mehrschichtigen Figuren formt. Malte Römer und Mathias Gmeiner studieren beide an der Kunstakademie in Karlsruhe. Mit ihren Arbeiten bewegen sie sich im Objekt- bzw. kinetischen Bereich. Darüber hinaus sind Werke von Steffen Diemer, Celine Kaminski. Petra Arnold, Konstantin Weber, Alexander Horn, Andrea Esswein, Jordan Madlon und Marita Damkröger zu sehen und zu erwerben.

Bis 29. Januar 2023, Mi-So 11-18 Uhr. www.port25-mannheim.de

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen