Kunst

Heidelberger Galeristin Petra Kern setzt zeitgenössische Kunst in Szene

Die Ausstellung "Kunst-Werte" im Architektenbüro Naumer in Mannheim überrascht durch hohe Vielfalt. Zuständig für die Auswahl ist die Galeristin Petra Kern aus Heidelberg

Von 
Helmut Orpel
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Eindruckvoll fängt Seona Sommer Menschen auf Leinwand ein. © H. Orpel

Heidelberg. Als Gastgalerie des Architektenbüros Naumer in der Mannheimer Innenstadt zeigt die Heidelberger Galeristin Petra Kern hochwertige Kunst der Gegenwart. Früher war in diesen weitläufigen Räumen die Mannheimer Stadtgalerie untergebracht. Somit setzt das Architekturbüro eine Tradition fort, der bildenden Kunst ein Forum zu schaffen. Folgerichtig lautet auch der Titel der aktuellen Ausstellung „Kunst-Werte“. Dies beziehe sich, wie die Galeristin bei einem Gespräch mit dieser Zeitung erklärte, sowohl auf den Marktwert der einzelnen Bilder und Skulpturen als auch auf den ideellen oder ethischen Wert. Dass die diesjährige Ausstellung schon die sechste als Gastgalerie im Architekturbüro ist, zeugt schon von einer gewissen Fundiertheit.

Ausstellung

Die Ausstellung in den Räumen der Naumer Architekten, S4, 17-22 in Mannheim dauert bis zum 8. Oktober 2023. Öffnungszeiten: freitags und samstags 14 bis 19 Uhr, sonntags: 14 bis 17 Uhr

Weitere Infos: www.petrakern.de

Workshop "Kunst Machen" am 26. September

Insgesamt sind 98 Werke von insgesamt 25 Kunstschaffenden zu sehen. Fachkundige Führungen durch die Ausstellung sowie ganztägige Workshops - der nächste am 26. September zum Thema „Kunst Machen“- runden die Angebotspalette ab. Auch die künstlerische Auswahl ist vielschichtig und heterogen. So sind ein paar beachtliche großformatige, gestisch aufgeladenen Papierarbeiten von Bernhard Vogel zu sehen. Daneben feine, subtil inszenierte Lichtspiele aus sanften Farbübergängen (Conrad Sevens). Sowie eine poetisch stimmungsvolle Darstellung einer lesenden Frau von Jesus Miguel Rodriguez de la Torre mit dem Titel „Herbstnachmittag“. Hierbei gehen informelle Malerei und Porträtzeichnung nahtlos ineinander über.

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Karen Shahverdyan ist ein armenischer Künstler, der an der Staatlichen Kunstakademie in Tiflis studiert hat und seit 1999 in Deutschland lebt. Seine Malerei zeichnet ein hohes technisches Können aus. Dadurch wirken Motive oft überraschend real. Dieser Hyperrealismus kombiniert mit Fantasie wirkt magisch auf den Betrachter. Magisch realistisch könnte man ebenfalls die beiden Gemälde von Svetlana Magenheim bezeichnen, die den Titel „Thriller“ und „Die Flasche ist offen“ tragen. Hier werden an sich tote Gegenstände durch die Malerei auf geheimnisvolle Weise belebt.

Metall in Schwingung

Dass Petra Kern bei der Auswahl ihrer Künstler auf die handwerkliche Solidität Wert legt, zeigt sich auch bei den Stahlskulpturen von Jürgen Heinz, der im hessischen Lorsch seine Werkstatt betreibt. Ihm geht es darum, das schwere Material in Schwingung zu versetzen und das in doppelter Hinsicht. Zum einen glaubt man die schweren, auf Stäben angebrachten Ringe tatsächlich durch den Raum schweben zu sehen. Zum anderen können diese Stäbe durch den Betrachter selbst angestoßen und in Schwingung versetzt werden, wodurch sich ein sanfter Metallklang ergibt.

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Der Kubaner Dayron Gonzales schafft pastos wirkende großformatige Malereien, die den Betrachter in den Zauber ferner Landschaften entführen. Bei Seona Sommer hingegen ist es der Mensch, vor allem das Antlitz eines Menschen, der für sie das Geheimnis der Schöpfung offenbart. In den fotorealistischen Gemälden, die sie ausstellt, sind es Menschen vom indischen Subkontinent, den sie bereist hat. Die Vorlagen für ihre Porträts sind Fotografien, die sie malerisch interpretiert.

Die Ausstellung in den Räumen der Naumer Architekten, S4, 17-22 in Mannheim dauert bis zum 8. Oktober 2023. Öffnungszeiten: freitags und samstags 14 bis 19 Uhr, sonntags: 14 bis 17 Uhr

Weitere Infos: www.petrakern.de

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