Als kultureller Treffpunkt genießt das Gebäude, das wir heute suchen, eine Ausnahmestellung: In dieser Form gibt es kein zweites Haus im gesamten Landkreis. Und in der Stadt, in dem es steht, genießt es einen hohen Stellenwert – nicht nur unter Kulturfreunden.
Dabei reicht seine Geschichte gar nicht so sehr lange zurück – gerade mal bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Zwischen 1951 und 1963 war hier zunächst ein Lichtspielhaus untergebracht. Danach übernahm die Stadt das Gebäude und baute es um – am 30. August 1968 wurde es mit einem Eröffnungskonzert feierlich eingeweiht und erhielt seine bis heutige gültige Bestimmung. Unter anderem wurden damals dringend geeignete Räumlichkeiten für die Veranstaltungen eines renommierten Kammermusikvereins benötigt, der auch heute noch Stammgast dort ist.
Der Name des Hauses verrät einerseits seine Funktion und erinnert andererseits an eine ehemalige Grünanlage, die sich in dessen Nachbarschaft, am Rande der Altstadt, früher einmal befunden hat - von den Einheimischen gerne schlicht als „Anlage“ bezeichnet.
Der kubusförmige Bau mit Flachdach und teilweiser Glasfront schmiegt sich eng an ein sehr viel älteres, stadtbildprägendes Gebäude an – ein alter Adelshof aus dem 16. Jahrhundert, der mit der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts dennoch ein harmonisches Ensemble bildet. Ende der 1990er Jahre wurde das Gebäude mit seinen 500 Plätzen erstmals umfassend saniert – und seither regelmäßig modernisiert. Es zeichnet sich durch moderne Technik und eine exzellente Akustik aus.
Einmal im Jahr – seit 1986 – macht das Haus sogar bundesweit von sich reden, wenn dort einer der wichtigsten deutschen Theaterpreise vergeben wird. Den zahlreichen Gästen wird dann vor dem Gebäude der rote Teppich ausgerollt, über den in den vergangenen Jahrzehnten schon viele bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler geschritten sind: angefangen von Doris Schade und Cornelia Froboess über Ulrich Mühe, Klaus Maria Brandauer und Nina Hoss bis zu Charly Hübner und Sandra Hüller – um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen. Eine weitere renommierte Veranstaltung ist ein jährlich stattfindendes Theaterfestival, das seit 1996 junge Schauspielkunst aus dem gesamten deutschsprachigen Raum in die Stadt bringt.
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