75 Jahre Lauth-Kunst

Galerie Lauth: Zum 75. eine liebevolle Hommage an den Gründer

Die Ludwigshafener Galerie feiert ihr 75. Jahr des Bestehens und widmet sich in einer Jubiläumsausstellung keinem anderen als dem Maler und Gründer der Galerie: Robert Lauth

Von 
Christel Heybrock
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Impressionistisch berührt: Robert Lauths Ölgemälde „Alte Boote“. © Galerie Lauth

Ludwigshafen. Das gibt’s nicht alle Tage, dass eine Kunstgalerie, noch dazu in unserer Region, 75 wird. Und auch noch immer in der Mundenheimer Straße in Ludwigshafen - mal an der anderen Straßenecke, mal auf der anderen Seite, aber immer in dieser Straße. Was Robert Lauth, Großvater des jetzigen Galeristen Werner Lauth, 1948 ins Leben rief, würde man heute als Produzentengalerie bezeichnen. Denn Robert, Vater des bekannten Jazzmusikers Wolfgang Lauth (1931-2011), war selber Landschaftsmaler und stellte sowohl eigene Bilder als auch die seiner Künstlerkollegen aus - noch dazu war er 1950 Mitgründer der Künstlergemeinschaft „Der Anker“, die heute noch existiert.

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Veröffentlicht
Von
Stefan M. Dettlinger
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Zum Jubiläum ließ sich Werner Lauth, der zwar wie sein Vater Musiker ist, aber anders als der Großvater nicht selber malt, eine besondere Hommage einfallen: eine Einzelschau mit Bildern von Robert Lauth (1896-1985) aus eigenen Beständen und von Privatsammlern. Die Schau reicht von einer russischen Schneelandschaft 1942 (Lauth kam 1947 aus der Gefangenschaft zurück) bis hin zum allerletzten Bild von 1981, einem in sanftem Blau und gebrochenen Weißtönen gehaltenem Vasenstillleben, das Lauth praktisch in völliger Blindheit malte - was man dem Bild nicht ansieht.

Dazwischen Landschaften und weitere Vasenstillleben - Robert Lauth war ein an den französischen Impressionisten geschulter Maler vor allem pfälzischer Landschaften, aber auch atmosphärischer Städtebilder, die auf Reisen entstanden - beispielhaft die ausdrucksvolle Ansicht von Paris vom Seine-Ufer aus mit Notre Dame im Zentrum. Werner Lauth, der die Galerie 1996 übernahm, berichtet von einer Kuriosität - Roberts einzigem Figurenbild, das er zunächst nicht wagte zu signieren. Den Farben der Landschaft, akzentuiert höchstens durch wenige angedeutete Figuren, gehörte Roberts Herz.

Das lange Bestehen der Galerie wäre wohl nicht möglich gewesen, ohne den funktionierenden Rahmen- und Vergolderbetrieb. Werner Lauth ist selbst, ausgebildet unter anderem in Florenz, Vergoldermeister, und der Betrieb hat nicht weniger als drei Meister dieser Spezialkunst hervorgebracht. Da kann man der Galerie und ihren heutigen Künstlern nur noch viele weitere Jahre wünschen.

Infos: Bis 3.12. mo-fr 9-13/14-18 Uhr, sa 10-13 Uhr in der Galerie Lauth.

Freie Autorin MM Kulturredaktion 1974-2001, Fachgebiet Bildende Kunst

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